VOLL IM TAKT
RHYTHMUS IM LAIENCHOR
Gunter Scholler
Es gibt wohl nur wenige Dinge, die uns auf so einfache Weise glücklich machen, die derart präsent sind und einen so großen Einfluss auf unser Leben haben wie Musik. Musik umhüllt uns in allen Bereichen, umgibt uns an allen Orten, umfängt uns zu fast jedem Zeitpunkt unseres Tages, kurzum ist ein fester Bestandteil unseres Alltages. Was gibt es schöneres, als ein activer Bestandteil dieser « Muse » zu sein. Wer hat nicht schon einmal gesummt, gepfiffen, einen Rhythmus auf der Tischplatte getrommelt, -aus vollster Kehle gesungen oder still und heimlich in seinen eigenen vier Wänden gebrummelt ?
Dieses Buch richtet sich an alle diejenigen, die weitergegangen sind, die sich mit Gleichgesinnten treffen um zusammen zu musizieren; in der « a cappella » Gruppe oder im Frauenchor, im Liederkreis, im Männergesangsverein oder im grossen gemischten Chor.
Was alleine so hervorragend funktioniert hat, erweist sich in der Gruppe als schwierig. Es genügt nicht eine richtige Note zu singen, nein, sie muss auch zum richtigen Zeitpunkt erklingen, nicht zu früh und nicht zu spät. Rhythmus und Melodie sind unzertrennlich miteinander verwoben.
Rhythmus jedoch ist im Bauch. Rhythmusgefühl ist dem Menschen angeboren. Oft können schon kleine Kinder im Takt wippen, oder klatschen synchron mit andern in die Hände. Und andere Menschen stehen daneben, und können nur staunen wie alle diese « Rhythmusbegabten » scheinbar ganz ohne Mühe dem Takt, dem Beat der Musik folgen.
Rhythmus kann nicht auf akademische Art und Weise erlernt werden, nicht steril über « Achtel », « Viertel », und « Halbe ». Er sollte nicht gedacht, sondern erlebt, gefühlt, am eigenen Körper erfahren werden. Rhythmusgefühl muss mit allen Sinnen wahrgenommen werden, man muss es empfinden, durchleben, durchstehen und vielleicht sogar durchfechten um es danach zu verfeinern und zu veredeln, es zu verinnerlichen und es auf natürliche und selbstverständliche Art und Weise beim musizieren zu benutzen.