Vollduplex-Transceiver für die optische drahtlose Hochgeschwindigkeitskommunikation
Michael Faulwaßer
Diese Arbeit befasst sich mit der Realisierung eines optisch-drahtlosen Transceivers für mehrere Gigabit pro Sekunde, mit einem kleinen Formfaktor zur Integration in tragbare Geräte. Ziel ist es einen bidirektionalen, positionierungstoleranten Transceiver zu ermöglichen, der in Anwendungen wie zum Beispiel in Docking-Stationen oder als Steckerersatz dienen kann, in denen bestehende Funklösungen nicht zuverlässig sind oder genügend hohe Datenraten bereitstellen können. Ausgangspunkt dieser Arbeit sind IrDA-Transceiver mit Datenraten von wenigen Kilobit bis Megabit pro Sekunde, die mit der Zeit von schnelleren und komfortableren Funksystemen verdrängt wurden. Die Motivation ist, diese Art der optisch-drahtlosen Transceiver im Gigabit-Bereich zu ermöglichen. Die Arbeit untersucht im ersten Teil die elektrischen und optischen Übertragungseigenschaften des Transceivers für kurze Distanzen im Zentimeterbereich. Die Arbeit verfolgt dabei den Weg der breitbandigen Intensitätsmodulation auf Basis von Laserdioden und zeigt die steigenden Herausforderungen eines weiten Abstrahlverhaltens bei zunehmenden Datenraten. Die Untersuchungen beginnen mit der Konzeption verfügbarer und integrationsfähiger Technologien. Optische und elektrische Zusammenhänge werden analysiert und eine geeignete Architektur daraus abgeleitet. Dies mündet in ein Link‑Budget, welches den Parameterraum des Kommunikationsbereiches der Gigabit-Transceiver darstellt. In den weiteren Schritten wird der untersuchte Transceiver mit seinen optischen Eigenschaften simuliert und optimiert. Messergebnisse der realisierten Transceiver stellen die Kommunikationsqualität umfassend dar. Die Arbeit legt in den Untersuchungen zusätzlich Wert auf die herausfordernde Vollduplex-Kommunikation. Im Vergleich zur Halbduplex-Kommunikation besitzt diese die Problematik des Übersprechens, jedoch sogleich einen vereinfachten und latenzärmeren Kommunikationsablauf. Die Ergebnisse zeigen eine erfolgreiche bidirektionale Übertragung für verschiedene Gigabit-Datenraten in Bezug zur Signalleistung, der Reichweite und dem Abstrahlbereich. Im zweiten Teil geht die vorliegende Arbeit auf den Systemkontext der digitalen Datenverarbeitung und der bidirektionalen optischen Kommunikation ein. Die Arbeit beschreibt die Einbettung des optisch-drahtlosen Transceivers in ein Kommunikationssystem. Mit dem Ziel der Miniaturisierung des Formfaktors wird untersucht, inwiefern sich weitere Protokollschichten und eine standardisierte Datenschnittstelle in den Transceiver integrieren lassen. Anhand der Erstellung einer Framing-Logik als Chip wird der Flächenbedarf ermittelt.