Vom »köstlichen baw«. Das Patrizierhaus Kühler Brunnen des Hans von Schenitz in Halle (Saale) (Kleine Hefte zur Denkmalpflege 14) von Neugebauer,  Anke, Rüber-Schütte,  Elisabeth

Vom »köstlichen baw«. Das Patrizierhaus Kühler Brunnen des Hans von Schenitz in Halle (Saale) (Kleine Hefte zur Denkmalpflege 14)

Die historische Altstadt von Halle wird bis heute wesentlich von den in Mittelalter und früher Neuzeit herausgebildeten Strukturen geprägt, wenngleich von dieser Bausubstanz nicht sehr viel erhalten blieb. Die Gestaltung des halleschen Marktplatzes geht in entscheidendem Maße auf die Zeit des Kardinal-Erzbischofs Albrecht von Brandenburg (1490-1445) und seine Pläne zum Ausbau Halles als seine Residenzstadt zurück. Sichtbares Zeichen dafür ist der unter ihm begonnene Neubau der spätgotischen Marktkirche anstelle der beiden Vorgängerbauten St. Gertrauden und St. Marien. In unmittelbarer räumlicher und zeitlicher Nähe zu diesem öffentlichen Bauvorhaben entstand mit dem Stadtpalast »Kühler Brunnen« ein Zeugnis profanen bürgerlichen Bauens und ein hoch bedeutendes Bauwerk der Frührenaissance in Halle und im mitteldeutschen Raum. Heute bildet das Ensemble mit den benachbarten Gebäuden die letzte erhaltene Häuserzeile der historischen Marktplatzbebauung.
Der Komplex des »Kühlen Brunnens« stand bereits seit Jahrzehnten, insbesondere seit dem Beginn des schrittweisen Leerzugs ab 1967, im Fokus der Denkmalpflege. Die erstmals 1975 geäußerte Möglichkeit einer Nutzung durch das Institut für Denkmalpflege, Arbeitsstelle Halle, hatte einige Instandsetzungsarbeiten ab 1977 zur Folge. In diesem Zusammenhang konnten erste Untersuchungen an der Bausubstanz zur Rekonstruktion der Bau- und Nutzungsgeschichte von den damaligen Institutsmitarbeitern Hans-Joachim Krause und Reinhard Rüger vorgenommen werden. Doch 1981 wurde die künftige Nutzung durch das Institut vom Rat des Bezirkes Halle und der Stadt Halle untersagt.
Nach 1990 setzte das nunmehrige Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt durch die Mitarbeiter Hans-Joachim Krause, Barbara Pregla und Reinhard Schmitt die Bauforschungen bis zu dem Zeitpunkt fort, bis zu dem die neuen Eigentümer diese zuließen. Die Ergebnisse aller dieser bauarchäologischen und bauhistorischen Untersuchungen sind bisher noch nicht ausreichend publiziert, würden allerdings eine wesentliche Ergänzung zu den umfänglich recherchierten und vor allem bau- und kunstgeschichtlich würdigenden Texten von Anke Neugebauer darstellen. Diese Auswertung soll in naher Zukunft nachgeliefert werden.
Es ist die Hoffnung der Herausgeber, dass diese Veröffentlichung einen Anreiz für intensive Bemühungen um die Erhaltung des in seinem Bestand hochgefährdeten architektonischen Kleinods mitten im Zentrum von Halle darstellen möge.
Da das fertige Manuskript von Anke Neugebauer seit 2008 an anderer Stelle ungedruckt blieb, hat sich das Landesamt sehr gern bereit erklärt, den Druck zu übernehmen. Nachdem im Frühjahr 2019 eine ausführliche Veröffentlichung des Landesamtes über die Bau- und Nutzungsgeschichte des sogenannten Schleiermacherhauses – einem bedeutenden Bauwerk aus den 1560er Jahren mit spätromanisch-frühgotischer Vorgängerbebauung – vorgelegt werden konnte, informiert die Arbeit von Anke Neugebauer nun angemessen ausführlich und detailreich über den »Kühlen Brunnen« als ein eindrückliches Zeugnis der Frührenaissance.

• Vorwort

Editorial

»Zu from willik und vil Vertrauen schwecht kurtzet und bringet grossen Rauen« Hans von Schenitz in seiner Zeit

»Den köstlichen baw an seinem hause« Das Patrizierhaus »Kühler Brunnen«
• Die Gebäude im Wohnhof
• Markthäuser
• Galeriebau
• Küchenbau
• Die Gebäude im Handelshof
• Arkadenbau
• Torhaus
• Saalbau
• Zur Bedeutung des Schenitz’schen Patrizierhauses in der zeitgenössischen Architektur

»Seydene whar, silbern pecher, guldene ring, cleinot und andere ding« Hans von Schenitz und die Kunst seiner Zeit
• Schenitz’ Söhne und die Kunst

»Ist geteilet und verkaufft worden« Die spätere Hausgeschichte des Saalbaus

Anhang
• Besitzerlisten bis 1930
• Anmerkungen
• Quellen

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