Vom Maischapparat zur Spritfabrik
Auf den Spuren eines mitteldeutschen Apparatebauers
Hans-Jürgen Krisch
Der am 28.03.1846, in Ostpreußen geborene Franz Pampe,
meldete am 16. Oktober 1877 sein erstes Patent beim gerade
gegründeten Reichspatentamt an.
Sein Maischapparat D.R.P. 1121 für den ununterbrochenen Betrieb
fand die allgemeine Aufmerksamkeit der deutschen
Spiritusindustrie und der landwirtschaftlichen
Nebenbetriebe.
Im Jahr 1894 gründete der Ingenieur in Halle (Saale) die Firma
F. Pampe Apparate-Bauanstalt für die chemische Industrie.
Bis zu seinem Tod 1912 war F. Pampe ein erfolgreicher
Konstrukteur von Spiritus- und Kolonnenapparaten und
eoretiker des Destillationsprozesses.
Sein Sohn Otto Pampe, der Musik und Germanistik verbunden, begann nach dem Ende des 1. Weltkrieges und der
Kriegsgefangenschaft die Firma des Vaters wieder aufzubauen.
Ab Mitte der 1930er Jahre errichtet O. Pampe in ganz
Deutschland verstärkt Spritfabriken in Zellulosefabriken,
um aus der Sul tablauge Spiritus herzustellen. Dabei lernte er Wissenschaftler, Wehrwirtschaftsführer, Fabrikanten,
Betriebsleiter und hochrangige Funktionäre der NSDAP kennen. Mit
fortschreitender Kriegsdauer und dem Scheitern des
Blitzkrieges werden die Produktionsbedingungen im halleschen Unternehmen immer schlechter und reglementierter.
Otto Pampe stirbt bei einem Unfall am 15.04.1945 in Schkopau.
Seine Frau Kaethe Pampe führt das Unternehmen
bis zu ihrem Tod 1960 in der DDR fort