Vor dem Gericht der Gerüchte
Essay, redaktionell betreut von Matthias Göritz und Urban Šrimpf
Göritz Matthias, Dolar Mladen, Šrimpf Urban
Wie unbegründet sie auch sein mögen, Gerüchte hinterlassen immer einen Fleck, und diesen Fleck kann man kaum noch entfernen.
Dahinter verbirgt sich ein zynisches Kalkül: Man weiß, dass ein Gerücht nicht wahr ist und es keine Beweise gibt, aber man weiß auch, dass es haften bleiben wird, egal wie falsch es ist. Es gibt einen Moment des Vergnügens an der leicht erhaltenen Macht, der man dadurch zuteil wird – man kann Gerüchte in einer Quasigewissheit schwingen, dass sie ihr Ziel immer treffen, ohne dass wir uns dabei die Hände schmutzig machen müssen.