Wahlkampfführung und politische Weltbilder
Eine systematische Analyse des Wahlkampfes der Bundestagsparteien in den Bundestagswahlkämpfen 1976 und 1980
Monika Bethscheider
Ausgehend von einem normativen Demokratieverständnis stellt sich die Frage, ob die in der Bundesrepublik verbreitete Attitüde politischer Passivität und Harmoniebedürftigkeit ein zwangsläufiges Resultat unüberschaubar gewordener gesellschaftlicher Komplexität ist oder auch ein Ergebnis nachweisbarer Politikvermittlungsstrategien der Akteure. Die in der Wahlkampfführung von CDU/CSU, FDP und SPD nachweisbare «Verschränkung des Wahren und Unwahren» erweist deren Argumentationsgrundmuster als potentielle Komponenten eines ideologisch verzerrten, durch die Verschiebung von Sachkonflikten entpolitisierten Weltbildes.