Wahnsignale
Andreas Haehle
Anfang der 90er Jahre irgendwo in einer Küstenstadt im Osten Deutschlands. Das knappe Jahr der Freiheit ist vorbei, die DDR existiert nicht mehr. Statt der versprochenen blühenden Landschaften begannen Glaspaläste die wenigen Mutigen auszukehren, die sich mit kleinen Läden über Wasser zu halten versuchten.
Was geschieht, wenn man sich zwischen zwei Stühle setzt? Manche überlebten es körperlich, geistig und seelisch kaum jemand. Auch nicht der Held dieses Romans. Er folgt dem Ruf des Bösen und die neue Gesellschaft lässt ihn gewähren. Mehr noch – fast befördert sie ihn und er erkennt schnell, dass das Böse zur neuen Gesellschaft gehört wie das sprichwörtliche Salz in der Suppe. So beginnt die Reise durch das Seelenleben eines Menschen und einer zerstörten zerrissenen Gesellschaft.
Doch Vorsicht! Sympathie für den Helden dieses Buches und dessen Erzählweise zu empfinden, kann nur ein Wahnsignal sein. Aber wenn es so ist und der Leser das zu erkennen noch in der Lage sein sollte, ist es bereits längst zu spät.