Wahnsinnsgefüge der urbanen Moderne
Räume, Routinen und Strukturen 1870–1930
Thomas Beddies, Sven Bergmann, Beate Binder, Cornelius Borck, Gabriele Dietze, Dorothea Dornhof, Sabine Fastert, Anne Gnausch, Judith Hahn, Volker Hess, Johannes Kassar, Sophia Könemann, Sonja Mählmann, Armin Schäfer, Heinz-Peter Schmiedebach, Ulrike Weingärtner, Stefan Wulf
Die moderne Großstadt macht wahnsinnig. Dieser Befund wurde bereits von den Zeitgenossen um 1900 diskutiert. Dabei war die Großstadt weder alleiniger Produzent psychischer Störungen noch sorgte die Psychiatrie nur für deren Abhilfe. Zugleich markieren Phänomene des Andersartigen bis heute den besonderen Reiz großer Städte: Zwischen Verdichtungen und Vermischungen, Regulierungen und Störungen liegen Zonen des Unvorhersehbaren. Der Band untersucht die Entstehung der modernen Psychiatrie und die Formierung der Großstadt als wechselseitigen Prozess. Dabei setzen die Beiträge dem vorgefertigten Narrativ von der Großstadt als Quelle des modernen Wahnsinns alternative Lesarten entgegen.