Wahrnehmung und Verortung regionaler Sprachvarietäten
Sprachraumkonzepte von Schülern aus Dresden und dem Rheinland im Vergleich
Charlotte Rein
Die Frage nach der Sprachwahrnehmung sogenannter linguistischer Laien beschäftigt die Sprachwissenschaft in den vergangenen Jahren zunehmend. Diese Arbeit soll einen Beitrag zur jungen Disziplin der „Wahrnehmungsdialektologie“ leisten, indem sie darstellt, wie Schüler aus Dresden und dem Rheinland die verschiedenen regionalen Sprachvarietäten des Deutschen räumlich verorten und welche sprachlichen Merkmale sie als salient für diese Regionen erachten. Anhand von Daten aus 60 Interviews mit Schülern verschiedener Schulen wird aufgezeigt, welche Sprachräume als überregional bekannt gelten können und welche Varietäten den Probanden vielmehr aufgrund ihrer regionalen Herkunft bekannt sind. Zu klären, weshalb gerade bestimmte Sprachräume bekannter sind als andere und ob das Wissen der linguistischen Laien über sie tatsächlich auf sprachlichen Merkmalen oder eher auf stereotypen kulturellen Vorstellungen beruht, ist wesentlicher Bestandteil der Arbeit.