Wahrnehmung von Risiken aus Naturkatastrophen
Eine empirische Untersuchung in sechs gefährdeten Gebieten Süd- und Westdeutschlands
Tina Plapp
Naturkatastrophen haben in den letzten Jahrzehnten weltweit zugenommen. Ereignisse wie u. a. das Oderhochwasser 1997, die Winterstürme „Anatol“ und „Lothar“ 1999 und das Elbehochwasser 2002 zeigen die Relevanz dieser Problematik auch für Deutschland und seine Nachbarn.
Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit der Frage, wie Risiken aus Naturkatastrophen eingeschätzt werden und wodurch die Risikowahrnehmung beeinflusst wird. Antworten hierauf liefert eine Befragung unter Bewohnerinnen und Bewohnern sechs unterschiedlich stark betroffener Gebiete Deutschlands.
Die verwendeten Ansätze stammen aus dem englischsprachigen Raum (psychometrische Risikoforschung, Kulturtheorie). Risikowahrnehmung wurde bisher in erster Linie im Zusammenhang mit kontrovers diskutierten technischen Risiken oder neuerdings auch Umweltrisiken thematisiert. Die Untersuchung der Wahrnehmung von Risiken aus Naturkatastrophen bedeutet daher Neuland. Deshalb wird der Anpassung verschiedener Zugänge zur Risikowahrnehmung für das Thema Risikowahrnehmung aus Naturkatastrophen entsprechend Raum gegeben und ausführlich in die verwendeten Ansätze humanwissenschaftlicher Risiko- und Katastrophenforschung eingeführt. Die Befragungsergebnisse der empirischen Untersuchung liefern zahlreiche Anknüpfungspunkte für die Diskussion über den gesamtgesellschaftlichen Umgang mit Naturkatastrophen und Folgeschäden.