Was können Esoteriker zusätzlich über Engel wissen?
Kurt J Bruk
Der kirchliche Standpunkt
Aus „Der Brockhaus Religionen“:
Engel (von griechisch: ángelos „Bote“), Bezeichnung für einen Mittler zwischen der Gottheit und den Menschen.
In der Religionsgeschichte findet sich die Engelvorstellung vor allem in monotheistischen Religionen.
Judentum und Christentum: Der Engelglaube des Alten Testamentes hat seine Ursprünge im altkanaanäischen Volksglauben, in babylonischen und spätiranischen (parsistischen) Vorstellungen und in fremden Gottheiten besiegter Völker. Engel traten als Boten und Söhne Gottes auf, als Heilige und Wächter, als himmlisches Heer und als Helfer des Menschen (Schutzengel). Allmählich entstanden für einige Engel Namen: Michael, Gabriel, Raphael und Uriel.
Im Neuen Testament treten Engel hauptsächlich als Boten Gottes (Lk. 1,26 u.a.), aber auch als böse Geister (z.B. Mt. 25,41) auf. In der Apokalypse des Johannes spielen Engel eine wichtige Rolle als Ausführer von Gottes Aufträgen.
Die christliche Lehre von den Engeln (Angelologie) sieht in den Engeln geistig-personale Mächte und Gewalten, die Gottes Willen auf Erden vollziehen. Dionysius Areopagita entwarf eine Klassifizierung in eine dreistufige Hierarchie von neun Chören: Engel, Erzengel und Fürstentümer, Mächte, Kräfte und Herrschaften, Throne, Cherubim und Seraphim.
Die katholische Kirche glaubt an die Existenz guter Engel, aber auch böser Dämonen, die von Gott gut erschaffen, sich von ihm aber abwendeten und verdammt wurden (2. Petr. 2,4; Jud. 6; Engelsturz).
Im Volksglauben gilt der „gefallene“ Engel Luzifer als Fürst der Dämonen. Die katholische Kirche zählt die Erschaffung, die Geistigkeit und die allgemeine Schutzherrschaft der Engel zum Glaubensgut. Dagegen gilt die Auffassung, dass jeder Christ einen eigenen Schutzengel hat, nur als sichere theologische Meinung. Die katholische Kirche billigt den Engeln einen relativen Kult zu. Diese Engellehre wurde auf dem 4. Laterankonzil (1215) entwickelt und in der Kirchenkonstitution des 2. Vatikanischen Konzils erneut bestätigt.
In den Ostkirchen ist der Glaube an Engel und ihre Einwirkung stark ausgeprägt. Die Engel zelebrieren die „himmlische Liturgie“ (Jes. 6).