Weißblende
Sonja Harter
Matilda hat sich ihr Leben eingerichtet, ist eine gute Schülerin, ein wenig Außenseiterin, dafür aber Liebling der Lehrer.
Sie lebt mit ihrem Vater in einem engen Tal mit wenigen Fluchtmöglichkeiten, in dem sich nicht nur am Rande der Bergstraßen die Abgründe auftun. Ihre Mutter, erzählt man ihr, sei bei ihrer Geburt gestorben. Ihre Großmutter, sagt man ihr, dämmere in einem Heim dahin. Doch ausgerechnet diese angeblich Demente wird ihr den Schlüssel zur Wahrheit über ihre Mutter liefern. Und dann tritt noch Alain Bonmot in Matildas Leben. Der Franzose nähert sich ihr wie niemand zuvor. Er ist es, der aufhört, sie als Kind zu betrachten und die junge Frau in ihr zum Vorschein bringt. Mit ihm begibt sie sich auf eine Reise in die Ebene. Doch die harmlose Fahrt ins Blaue gerät schnell zu einem Road Trip voller Irrungen und Wirrungen.
Eindringlich und mit beeindruckender Konsequenz erzählt die als Lyrikerin bekannte Sonja Harter in Weißblende von einem ungewöhnlichen Aufbruch: einem Aufbruch aus dem Tal, einem Aufbruch ins Erwachsensein; und davon, dass mancher Aufbruch auch in den Absturz führen kann, wenn man von dem Falschen an der Hand genommen wird.