Weiszeit
Roman
Bernd Rade
Luc Weinbrand ist Mitte dreißig, als das Leben ihm unverhofft den Boden unter den Füßen wegzieht. Bisher war doch immer alles nach Plan verlaufen, nach und nach hatte er alle Eckpfeiler eines ordentlichen bürgerlichen Lebensentwurfs gesetzt. Aber als seine große Liebe ihn verlässt, wird er aus heiterem Himmel in eine existentielle Krise gestoßen, seine Welt zerbröckelt ihm unter den Händen und er findet sich plötzlich als alleinstehender Mann in einer fremden Wohnung wieder. Wie konnte das geschehen? Welches unbarmherzige Schicksal hat gerade ihn für seine abgründigen Schulbeispiele ausgesucht? Es trifft ihn zudem wie bittere Ironie, dass er trotz seiner miserablen seelischen Verfassung ständig als Chauffeur einer Hochzeitslimousine mit dem überschäumenden Glück frisch vermählter Paare konfrontiert wird. So durchlebt er eine intensive Zeit zwischen tiefer Verzweiflung und selbstgemachter Hoffnung, zwischen Irrweg und innerem Fortschritt. Sein Glück hat ihn jedoch nur scheinbar verlassen, es arbeitet im Stillen und stellt ihm Frau Rose als Nachbarin in seiner neuen Umgebung zur Seite. Mit ihrer Hilfe lernt er langsam verstehen, weswegen sein Leben so verlaufen ist, und dass die Geheimnisse tragfähiger menschlicher Beziehungen nicht an der Oberfläche des Lebens zu suchen sind.