Weltkriegstagebücher
Von Bachmann bis Zweig
Gernot Wimmer
Zahlreiche namhafte deutschsprachige Autor:innen führten in der Zwischenkriegszeit ein Kriegstagebuch. Dieser Sammelband untersucht die dort verarbeiteten unterschiedlichen Reaktionen der Verfasser:innen auf nationalistische Spannungen und deren verschiedenartigen Auffassungen des ‚Vaterlands‘-Gedankens.
Dem Weltkriegstagebuch kommt eine besondere Bedeutung zu, wenn es um die Beschreibung zeitgeschichtlicher Verwerfungen geht. Ob an der Front, im Kriegseinsatz oder an der ‚Heimatfront‘ verfasst, enthält es die Diskursstränge, die die Gesellschaften zu Kriegszeiten durchzogen – und lässt so die politische Positionierung seiner Verfasser:innen erkennen. Der Band beinhaltet Beiträge zu Ingeborg Bachmann, Robert Musil, Stefan Zweig, Ernst Stadler, Egon E. Kisch, Alfred H. Fried, Heinrich Böll, Erich Kästner und Ernst Jünger. Aufgrund der Kontroversen, die Letzterer mit seinen Kriegsaufzeichnungen ausgelöst hat, wird der Bedeutungswert seiner Kriegstagebücher durch zwei gesonderte Aufsätze erkundet.