„Wenn einer eine Reise tut, hat er was zu erzählen“
Präfiguration - Konfiguration - Refiguration in muslimischen Reiseberichten
Bekim Agai, Stephan Conermann
Reiseberichte stellen eine sehr beliebte Gattung dar, denn man glaubt, in diesen Texten eine unmittelbare Sicht auf die Wirklichkeit zu haben. Sie gelten somit als einfaches Genre, doch schaut man genauer hin, ergeben sich zahlreiche Probleme. Fahrtenbücher erweisen sich vor allem dann einer einfachen Analyse gegenüber als extrem sperrig, wenn man sie als narrative Texte ernst nehmen und mit literaturwissenschaftlichen Mitteln erschließen und zueinander in Bezug setzen möchte. Vor diesem Hintergrund erarbeiteten wir für diesen Band folgende Aufgaben: 1. Formulierung einer narratologisch relevanten Fragestellung, 2. Identifikation mehrerer aussagekräftiger Textstellen. 2. Historisch-kritische Übersetzung der Auszüge. 3. Kontextualisierung sowohl in Bezug auf den Reisenden wie auch auf seine Heimatgesellschaft und die besuchten Orte. 4. Beantwortung der gestellten Frage, wobei jedoch auch eine eher strukturalistische Untersuchung der ausgewählten Passsagen sinnvoll für die Erschließung sein konnte. Herausgekommen sind sechs Fallstudien, die aufgrund des gemeinsamen Theoriedesigns und der gemeinsam verwendeten methodischen Verfahren zu überzeugenden und für unsere Fach innovativen Ergebnissen kommen und eine Reihe von Vergleichen ermöglichen.