werkstatt breitenbrunn 1967-1980
Internationale Avantgarde im Burgenland
Sabine Kritsch-Schmall, Eva Maltrovsky, Elisabeth Voggeneder
Es war ein Wagnis und bedurfte eines Künstlerpaares mit besonderer Verve: 1967 öffneten die gebürtige Wienerin Fria Elfen und der aus Kleve am Niederrhein stammende Wil Frenken ihr Haus im damals ländlich-bäuerlich geprägten Breitenbrunn am Neusiedler See, um internationale Avantgardekunst zu präsentieren, zu produzieren und zu diskutieren.
Konkrete Kunst, Op Art, Visuelle Poesie, Experimentalfilm, Konzeptkunst, Fluxus, Aktion und Happening, eben brandheiß debattiert, fanden in der Werkstatt Breitenbrunn eine Plattform. Im Bereich der Computerkunst wurde Pionierarbeit geleistet. Die Liste der Protagonisten und Protagonistinnen liest sich wie ein Who’s who der Avantgarde jener Zeit: Marc Adrian, Otto Beckmann, Linda Christanell, Siegfried Cremer, VALIE EXPORT, Herbert W. Franke, Eugen Gomringer, Helga Philipp, Takako Saito, Siegfried J. Schmidt, Peter Weibel und viele weitere mehr.
Jahrzehnte nach dem Ende der Werkstatt Breitenbrunn im Jahr 1980 drohten ihre Geschichte und ihr Einfluss auf die gegenwärtige Kunst in Vergessenheit zu geraten. Diese Publikation rückt die außergewöhnliche Initiative in das ihr gebührende Licht.