Wiener Vorlesungen 1987–2017
Standortbestimmung, Aufklärung, Navigation
Hubert Christian Ehalt, Susanne Strobl, Andrea Traxler
Werner Schwab
Eric J. Hobsbawm
Die Wiener Vorlesungen thematisieren die großen wissenschaftlichen und intellektuellen Fragen der Zeit. Als Projekt der Wissenschaftsvermittlung sind sie der Aufklärung und der Kritik verpflichtet. Sie arbeiten an dieser Zielsetzung durch die Einladung von Vortragenden, die eine wichtige und interessante Botschaft haben. Seit dem Frühjahr 1987 skizzieren sie vor einem stets wachsenden Publikum in dichter Folge ein facettenreiches Bild der gesellschaftlichen, politischen und geistigen Situation der Zeit. Das Wiener Rathaus, Ort der kommunalpolitischen Willensbildung und der Stadtverwaltung, verwandelt bei den Wiener Vorlesungen seine Identität von einem Haus der Politik und Verwaltung zu einer frei zugänglichen Stadtuniversität. Die Referentinnen und Referenten der Wiener Vorlesungen sind Persönlichkeiten, die ihre Wissenschaft und ihr Metier durch die Fähigkeit bereichert haben, Klischees zu kritisieren und zu zerschlagen und weit über die Grenzen ihres Faches hinauszusehen. In den über 30 Jahren des Bestehens der Wiener Vorlesungen ist das Interesse an Wissenschaft ständig gewachsen. Die Wiener Vorlesungen haben dieses Interesse aufgegriffen. Sie verstehen sich als Schnittstelle zwischen der Forschung und einer an Wissenschaft interessierten Öffentlichkeit. Das Anliegen der Wiener Vorlesungen ist eine Schärfung des Blicks auf die Differenziertheit und Widersprüchlichkeit der Wirklichkeit. Sie vertreten die Auffassung, dass Kritik ein integraler Bestandteil der Aufgabe der Wissenschaft ist. Sie analysieren, bewerten und bilanzieren, befähigen zur Stellungnahme und geben Impulse für weiterführende Diskussionen.
[Enzyklopädisches Stichwort]