„Wir sind ein Bild der Zukunft – auf der Straße schreiben wir Geschichte“
Texte zur griechischen Revolte 2008
Willi Baer, Karl-Heinz Dellwo
„Die Straße hat ihre eigene Geschichte. Sie braucht keine Historiker, keine Intellektuellen oder Soziologen, die in ihrem Namen sprechen. Niemand kann die Geschichte des Dezember 2008 schreiben und wir versichern dir,
dass ein derartiges Projekt jenseits unserer Möglichkeiten und Absichten liegt.“
Im Winter 2008 durchbrachen Unruhen und Aufruhr den Alltag in Griechenland. Es war mehr als ein Protest gegen Staat und Kapital. Die Intensität der Krawalle war außergewöhnlich genauso wie die Solidarität und
Organisation der Revoltierenden. Was brachte erst Athen und dann das ganze Land zum Explodieren? Antworten auf diese Frage sucht das Buch „Auf der Straße schreiben wir Geschichte“.
„Genau wie wir über keine offizielle Geschichte der Pariser Kommune oder der Spanischen Revolution verfügen, ist dies hier nicht die Geschichte des griechischen Aufstands. Durch Fragmente, Gerüchte, Mythen und Erzählungen findet diese soziale Revolte ihren direkten Weg in die Herzen und Köpfe der
Menschen der Zukunft.“
Das Buch schildert die Erschießung eines Athener Jugendlichen durch einen Polizisten im Dezember 2008 – und wie aus der Wut darüber Aufruhr wurde. Es enthält Interviews mit ZeugInnen und TeilnehmerInnen der Revolte und Texte, die im Netzwerk der Protestierenden kursierten. Zudem thematisiert es die Mythen der Dezember-Revolte, die unter vielen AktivistInnen außerhalb Griechenlands kursieren.
Der LAIKA-Verlag veröffentlicht die deutsche Übersetzung dieser überfälligen Auseinandersetzung mit der griechischen Revolte in seiner EDITION PROVO.