Wörterbuch der Mundart von Königshof
Anny Kusterer
Das „Wörterbuch der Mundart von Königshof“ enthält rund 16.000 Stichwörter mit Bedeutungserklärungen, einigen Angaben zu Aussprache und Herkunft sowie Erläuterungen zur Grammatik. Das „Heckendorf“ Königshof im Banat, einem Gebiet, das sich im 18. Jahrhundert über das heutige westliche Rumänien, nördliche Serbien und südöstliche Ungarn erstreckte, wurde 1771 gegründet und liegt etwa in der Mitte zwischen der Banater Metropole Temeswar und dem Wallfahrtsort Maria Radna bei Lippa. Fünfzehn Jahre später hatte sich die Einwohnerzahl von Königshof durch den Zuzug der Ansiedler des benachbarten Greifenthal, die aus diversen Gründen ihren Heimatort ganz aufgaben, fast verdoppelt. Alle Ansiedler von Königshof stammten aus dem damaligen Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, u.zw. vor allem aus Luxemburg, Lothringen, dem Falkensteinischen, dem Mainzischen und Nassauischen sowie aus dem Elsass und der Pfalz. Am Anfang des 20. Jahrhunderts gab es weitere Zuströme von Menschen aus anderen Banater Orten nach Königshof, wie z.B. aus Ernsthausen, Rudolfsgnad, Deutschsanktmichael und Kreuzstätten, und vor dem Zweiten Weltkrieg ließen sich viele Familien aus Matscha in Königshof nieder. Alle weiter oben genannten Personengruppen dürften ihre Spuren in der Mundart von Königshof hinterlassen haben. Der im vorliegenden Wörterbuch gesammelte mundartliche Wortschatz stammt aus den 70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts.