„Wohin sollen wir gehen …“
Der Weg der Christen durch die sowjetische Religionsverfolgung. Russische Kirchengeschichte des 20. Jahrhunderts in ökumenischer Perspektive
Hans Ch Diedrich, Hacik R Gazer
Trotz mancher Darstellungen zur Geschichte einzelner Kirchen und der Gesellschaft allgemein in Russland und in der Sowjetunion im 20. Jahrhundert fehlt ein Gesamtüberblick. Diesen leistet diese mit zahlreichen Abbildungen versehene Darstellung in ökumenischer Perspektive.
Sie ist überraschend aufgebaut: Die genauere Untersuchung der Geschichte nötigte dem Verfasser Zwölfjahresschritte auf, in denen die Etappen der Kirchengeschichte abgelaufen sind – z. B. von 1905 bis 1917, von 1917 bis 1929, von 1929 bis 1941, von 1941 bis 1953 usw. Dadurch ergeben sich acht Perioden, in denen jeweils die Russische Orthodoxe Kirche, die Römisch-Katholische Kirche, die Evangelisch-Lutherische Kirche, die Evangeliumschristen/Baptisten und die Adventisten genauer untersucht und dargestellt werden.
Als durchtragende Herausforderung des 20. Jahrhunderts für die Kirchen in der Sowjetunion erweist sich das ihnen aufgenötigte Martyrium – in Form des mutigen Einstehens für den Glauben über die Zerstörung von Biographien bis hin zur Ermordung. Deshalb mündet diese Arbeit in sorgfältig recherchierte Listen über die ermordeten und verschollenen Geistlichen der behandelten Kirchen mit Ausnahme der Russischen Orthodoxen Kirche, deren Aufnahme den Rahmen dieser Veröffentlichung gesprengt hätte.
Ausgewählte Dokumente und Register sowie eine kurze Darstellung der Geschichte des ‚Arbeitskreises für russische Kirchengeschichte‘, der in der DDR gearbeitet hatte, schließen eine Untersuchung ab, die nicht nur aus erster Hand informiert, sondern betroffen macht und bewegt.