Wolfszeit und Lämmerfrühling
Eine donauländische Familiensaga
Titus Lantos
Von der ersten Zerschlagung Polens 1772 über die Napoleonkriege, die Erhebung Ungarns 1848 gegen das Haus Habsburg und die beiden Weltkriege bis zur Teilung Europas durch den Eisernen Vorhang durchleben die Protagonisten dieses donauländischen Romans in jeder 2. Generation „Wolfszeiten“, die von Jahren der versuchten Normalisierung („Lämmerfrühlingen“) abgelöst werden.
Dass dabei der Text nicht linear verläuft, sondern von verschiedenen Erzählebenen her beleuchtet wird, macht neben den vertiefenden lyrischen Einschüben den besonderen Reiz dieses auf Erzählungen, mystischen Weissagungen und historischen Fakten basierenden Buches aus.
In diesem Buch der Erinnerungen versucht der Autor auf verschiedenen Erzählebenen eine bunte Skala europäischer Grenzräume auszuloten, indem er seine Protagonisten von der vergessenen Westukraine über das alte Schlesien und die Hügel der einstigen Untersteiermark bis in die ungarischen Schwabendörfer und das Burgenland am Rande Panoniens siedeln lässt. Dass dabei die Figuren der Handlung nicht als Helden, sondern in den zweieinhalb Jahrhunderten eher wie Handwerker an den Baustellen der Geschichte agieren, macht den Reiz dieses multinationalen Familienromans aus.