Wörter sind Totems
Literatur in Africa
Almut Seiler-Dietrich
Die moderne afrikanische Literatur hat zwei Wurzeln: mündliche Überlieferung und koloniale Erfahrung. Sie benutzt deshalb neben ihren eigenen Sprachen auch die der europäischen Kolonisatoren. In der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts aus antikolonialem Protest enstanden, begleitet sie seit den sechziger Jahren die unabhängigigen Staaten auf dem Weg zur Demokratie. Sie ist deshalb immer auch politisch: Gefängnis und Exil gehören zum Leben zahlreicher Autoren, auch des nigerianischen Nobelpreisträgers Wole Soyinka. Dieses Buch zeigt die Entstehung der afrikanischen Literatur an verschiedenen Orten und verfolgt die literarischen Strömungen in ihrem historischen Kontext. Es vermittelt dabei zugleich auch einen Einblick in die besonderen afrikanischen Kriterien der Beurteilung von Literatur sowie in die politisch-gesellschaftlichen Vorgänge in Afrika, mit denen sich die literarischen Werke auseinandersetzen.