YOUSSEF RIEGEL
Foto-Kunst
Als Youssef Riegel zu seiner Teenagerzeit von einem Psychologen zu seinen Berufstalenten unter- sucht wurde, stellte dieser fest, dass Youssef statt konkav zu sehen, konvex sah und umgekehrt. Auch schrieb ihm die Untersuchung ein besonderes Verhältnis von Flächen, Oberflächen und Farben zu. Diese Beziehung von Flächenaufteilung und Farbbezug beschäftigt ihn seit Jahr- zehnten.
Youssef fotografiert unscheinbare Einzelstücke, Einzelteile, Teile eines großen Ganzen, Frag- mente, aber nicht scharf, sondern unscharf und mit Farbfiltern und fotografiert sie dann wieder von seinem Laptop-Bildschirm in verschiedenen Winkeln und Filtern.
Jedes fotografierte Objekt oder Situation hat eine vielschichtige, differenzierte Ansicht, die er zum Vorschein bringen möchte. Er verfremdet das Zusehende und hebt das Ungesehene hervor. Manchmal sind diese Ergebnisse und Bilder farbig, mal grau mit Farbe, mal Monochromatisch, mal schwarz-weiß.
Intensive Farben, unkonventionelle Oberflächen, Tiefenschärfe zur Unschärfe und Zusammen- hänge auflösen, dass ist es, was er in seinen Bildern dokumentieren möchte.
Ausgewogene Weite und Unnahbarkeit, Geheimnis und emotionale Zurückhaltung, abstraktes Sehen, die sparsame Farbaufteilung und Farbgebung sind ihm sehr wichtig.
So ist die Transformation von der realen Darstellung zur einfachen und zurückhaltenden Farb- fläche, bei der man zweimal hinschauen muss, um das Dargestellte zu entdecken.
Die Pixel sind verschwommen, scheinen unscharf getupft und wie mit einem Pinsel aufgetragen und so erkennt der Betrachter nicht mehr, was fotografiert wurde.
Eine faszinierende Symbiose von Gemälde und Fotografie.