Zeitreihenanalyse musiktherapeutischer Effekte bei fortgeschrittener Demenz
Arthur Schall
Die vorliegende Pilotstudie zur Untersuchung musiktherapeutischer Effekte auf die Kommunikationsfähigkeit, das Wohlbefinden und das emotionale Ausdrucksverhalten von Menschen mit fortgeschrittener Demenz wurde realisiert im Rahmen des musiktherapeutischen Praxis-Forschungsprojekts „Klangbrücken“. Angesichts vorwiegend qualitativer Studiendesigns in der demenzbezogenen Musiktherapieforschung eröffnet sich mit dem Einsatz der in diesem Bereich bisher vernachlässigten Zeitreihenanalyse ein alternativer quantitativ-methodischer Ansatz. Das Hauptaugenmerk der Untersuchung lag auf der prozessualen Analyse von videografierten Musiktherapiesitzungen eines sechsmonatigen Zeitraums mittels spezifischer Ratinginstrumente zur Erfassung der Kommunikationsfähigkeit, des Wohlbefindens und des Grads positiver Emotionen im Ausdrucksverhalten demenziell erkrankter Menschen.
Die Studienergebnisse liefern erste Hinweise darauf, dass bei der Auswahl passender Outcome-Variablen prozessanalytische Auswertungsmethoden sensitiver und daher besser als einfache Prä-Post-Messungen geeignet sind, musiktherapeutische Effekte bei Demenz abzubilden.