Zerstörender Irrtum ist unerschöpflich …
... ihn auszurotten, geloben wir.
Sotetsu Yuzen
Nur der Mensch bedauert Vergänglichkeit. Trotzdem hilft sein Klagen nicht.
Niemand kann das Dahinfließen des Seins verhindern.
Einmal geboren, muss sich unser Menschenleben in den Seinsfluss einfügen. Das Flusswasser kann keine Stelle im Flussbett ein zweites Mal passieren – man sieht es, aber zieht für sich keine Rückschlüsse.
Unberührbar nimmt Denken das Gestern und Heute als scheinbar gleichartig wahr – einer Gewohnheit entsprechend.
Diesem Ich-Denken unterlaufen Irrtümer, die zerstörende Wirkung haben können.
Ein erwachter Geist erkennt, dass sich jeder Augenblick vom folgenden unterscheidet.
Das ist unsere Chance! Warum nützen wir sie nicht? Der zerstörende Irrtum kann gebannt, ausgerottet werden, wenn dem Ich, das zudem noch vorgestellt ist, Einhalt geboten wird.
Diese Zen-Erkenntnis führt durch Zazen zur Befreiung von einer Ich-Bestimmung – und dementsprechend zum Aufhören von Leid. Sōtetsu Yūzen, Rinzai-Zen-Meister und Autor dieses Buches, sagt es so:
Weg der Verblendung
wird zum Weg der Erleuchtung
wenn kein Ich ihn geht.
Gehen musst Du selbst – niemand kann’s Dir abnehmen.