Zu jeder Tageszeit
Roman
Julian Schutting
Weiß man, wo Liebe hin will? Daß sie aber bisweilen, wenn sie sich am ersehnten Ziel wähnt, über dieses Ziel schon hinausgeschossen ist, ist eine leidige Erfahrung. Dann spürt man, daß die Zeit des Möchtens, Wollens und Sehnens etwas hat, was dem Haben und Besitzen oft genug abhanden gekommen ist. Die kleinen Stichflammen des Begehrens und Verweigerns, der Ungewißheit und des Gewährens sorgen ja nicht nur für Intensität, sondern vor allem für ein ständiges mit dem andern, dem Geliebten Beschäftigt-Sein. Von all dem ist in diesem Buch die Rede, das einen Liebenden zeigt, der mit höchstem Erfindungsreichtum einer Kunst huldigt, die in unseren vorschnellen Zeiten fast verlorengegangen scheint: der Kunst des Werbens. Daß in dieser ständigen Liebesvergewisserung auch die Geliebte in Glanz und Aura erscheint, ist vielleicht beiden die schönste Belohnung.