Zugangswege in der Gefäßchirurgie
K.H. Leitz
Die Entwicklung neuer Materialien und Techniken ftir die Gefäß chirurgie hat den Horizont der gesamten Chirurgie in ungeahnter Weise erweitert und befruchtet. Stand früher im wesentlichen die sachgemäße Versorgung von Gefäßen im Vordergrund, so bieten sich heute zahllose Möglichkeiten einer Rekonstruktion der Blut strombahn und darüber hinaus der Schaffung neuer Blutwege bis hin zum Anschluß transplantierter oder künstlicher Organe. Kein Zweig unseres Faches ist hiervon ausgeschlossen. Wenn sich auch besondere Schwerpunkte der Gefäßchirurgie entwickelt haben, so muß doch jeder Operateur zumindest die sein eigenes Interessen gebiet betreffenden Gefäßeingriffe beherrschen. Insofern mutet der hier und da geäußerte Alleinvertretungsanspruch ftir die gesamte Gefäßchirurgie kurios an. Viele Chirurgen sind von dieser stürmischen Entwicklung über holt worden, während andere mangels Weiterbildungsmöglichkei ten oder eines geeigneten Krankengutes Mühe haben, diesen Fort schritt mitzuvollziehen. Diese Hemmnisse zu überwinden, hat sich der Autor ausdrücklich zum Ziel gesetzt. Die Gefäßchirurgie -wie jede andere operative Tätigkeit -steht auf drei Säulen. Einmal muß der gegenwärtige Stand des Wissens über die Möglichkeiten und Grenzen der Gefäßchirurgie vorhan den sein. Dann gilt es, die im Grunde einfachen, wenn auch durch besondere Sorgfaltspflicht gezeichneten Methoden der atraumati schen Handhabung von Gefäßen und deren Naht zu erlernen und schließlich muß der Zugriff zum Gefäßsystem „sitzen“, das heißt, eindeutig, zweckmäßig und schonend sein. Diesem letzteren Ziel dient dieses Werk.