Zukunftsverträgliche Arbeits- und Unternehmensgestaltung in der Tourismuswirtschaft
Herangehensweisen, Lösungen und Praxisbeispiele
Thomas Feil, Britta Oertel, Matthias Richter, Ray M Rosdale, Mandy Scheermesser, Bianca Spalteholz, Sie Liong Thio
Trotz des Wachstums der Tourismuswirtschaft zeigen sich bei einer mehr differenzierten
Betrachtung regionale und in einigen Fällen sogar gegensätzliche
Entwicklungen. Es sind hauptsächlich wirtschaftlich schwach entwickelte Regionen
in peripheren oder ländlichen Gebieten, die nicht von der allgemein positiven Wirtschaftsentwicklung
des Tourismus haben profitieren können. Insbesondere diese
Regionen stehen vor der Notwendigkeit, angesichts der globalen Dimensionen des
internationalen Wettbewerbs, zur Stärkung der Wettbewerbs-fähigkeit ihrer Destinationen,
neue Handlungsoptionen zu erarbeiten. Ausserdem mussen sie
berücksichtigen, dass der Markt sich kontinuierlich wandelt und dass die Kundenansprüche
stets steigen.
Die erforderliche Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Destinationen stößt aber
auf ein vergleichsweise geringes Innovationstempo und eine geringe Neigung, neue
Technologien für neue Formen der Arbeits- und Unternehmensgestaltung und Prozessinnovationen
durch E-Business zu nutzen. Diese Zurückhaltung gilt es
überwinden.
Auf der Grundlage einer gezielten Mix aus Forschungs- und Beratungsleistungen,
bei denen die Strukturierung und Typologisierung der Beratungs- und Unterstützungsbedarfe
hinsichtlich Technik, Unternehmens- und Arbeitsorganisation im
Mittelpunkt stehen, sind eine Optimierung der Betriebs- und Arbeitsorganisation
sowie Beratungs- und Unterstützungsleistungen entwickelt und bereitgestellt worden.
Obwohl die technischen Aspekten eine große Rolle spielen, werden hier auch
die Fragen, ob und wie den Anforderungen an regionale Tourismusakteure durch EBusiness-
Lösungen besser entsprochen werden und wie Informations- und Kommunikationstechnologie
zur zukunftsfähigen Gestaltung von Unternehmen beitragen
kann, adressiert. Vor diesem Hintergrund werden bei den vorzunehmenden Vermittlungs-
und Veränderungsprozessen insbesondere der Einsatz des E-Learning und
Change-Management geprüft und die Möglichkeiten der Telearbeit erörtert.
Es zeigt sich, dass bei der Anwendung von E-Learning als Vermittlungsform vom
Wissen und Kompetenzen unternehmens- und mitarbeiterspezifische Bedingungen
stärker berücksichtigt werden sollten.
Hinsichtlich des „change management“ besteht Konsens darüber, dass dieses neuartige
Instrument der Organisations- und Strukturberatung in der deutschen
Tourismuswirtschaft einen höheren Stellenwert künftig erreichen wird. Außerdem
wurde bestätigt, dass nicht ausschließlich die harten ökonomischen Eckdaten eines
Unternehmens relevant sind: die weichen Faktoren, wie z. B. die Mitarbeitermotivation
und Mitarbeiterzufriedenheit, tragen ebenfalls erheblich zur besseren
Wettbewerbsposition einer Organisation oder eines Unternehmens bei.