Zum „chemischen Innenleben“ fester Stoffe
Joachim Maier
„Perenne nil nisi solidum. Nichts ist beständig außer dem Festen“ ist der Wahlspruch der deutschen Festkörperchemiker. Die eigentümliche Ambivalenz, die dieses Motto ausstrahlt, geht mit der sonderbaren Rolle einher, die der Festkörper in der Chemie inne hat. Gleichzeitig führt uns die Analyse dieser Ambivalenz unmittelbar in die Gifilde der modernen Materialforschung und ohne Umschweife zum Kernthema des Vortrages. Zunächst einmal ist die durch den Wahlspruch gemachte Feststellung im Großen und Ganzen richtig und treffend. Sie ist deswegen treffend, weil sie ein Hauptcharakteristikum des festen Zustandes unterstreicht, nämlich das der Rigidität, die letztendlich auf den sehr starken Bindungen im Festkörper beruht, welche sich zwischen den Konstituenten – den Atomen bzw. den elektrisch geladenen Atomen, den Ionen – ausbilden.