Zum philosophischen Problem des Todes bei Karl Jaspers
Untersuchung einer existenzphilosophischen Deutung
Gerda Debrunner
Dass wir sterben werden, gehört zum sichersten menschlichen Wissen und wird dennoch nicht für möglich gehalten. Der Tod, zu allen Zeiten mehr oder weniger verdrängtes Skandalon, wird von Religionen erfasst als das Numinose in seiner Doppelbedeutung von Tremendum und Faszinosum. In den Philosophien von jeher Gegenstand der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Resultaten, ist der Tod in Jaspers‘ Denken die unberechenbar eintretende Grenzsituation: zerstörend oder vollendend. Das Denken an den Tod als mögliche Vollendung eines nach Möglichkeiten erfüllten Lebens entspringt dem Dasein als Existenz und bestimmt es.