Zur geobotanischen Kennzeichnung von Kulturlandschaften
Vergleichende Untersuchungen in Südspanien und Nordmarokko
Ulrich Deil
Wie strukturiert der Mensch die Pflanzendecke? Welche Rolle spielen dabei Wirtschaftsniveau und Kulturkreis? Dies wird am Beispiel der Halbinseln beiderseits der Straße von Gibraltar untersucht.
Erstmals wird die Methode der Vegetationskomplexforschung zur Charakterisierung von Kulturlandschaften eingesetzt. Vegetationskarten zeigen die Musterbildung auf Landschaftsniveau. Die Vegetationselemente einer agroindustriellen Landschaft (Spanien) werden den Kenngesellschaften bei Subsistenzlandwirtschaft (Marokko) gegenübergestellt, moderne und altertümliche Strukturen herausgearbeitet. Die anthropogene Differenzierung ist wesentlicher als die naturbedingte, die sozioökonomischen Rahmenbedingungen wirken stärker als die ethnogeobotanischen Effekte. Hieraus leitet sich eine abschließende Diskussion des Beitrags der Geobotanik zu kulturökologischen Fragen ab.
„Ein Hauptanliegen der Studie ist die Zusammenführung unterschiedlicher Sichtweisen und Arbeitsmethoden aus klassischer Pflanzensoziologie, Vegetationskomplexforschung, Ethnobotanik und Sozioökonomie. Diese Synthese ist so überzeugend gelungen, daß das Buch als zukunftsweisend für die vergleichende Kulturlandschaftsforschung gelten kann und Nutzern aus sehr vielen Bereichen den Zugang zu Fragen des menschlichen Einflusses auf Vegetation und Landschaft ermöglicht.“ Feddes Repertorium