Zurechnung
Überlegungen zu einem Aspekt des Verantwortungsbegriffs unter besonderer Berücksichtigung von Entwicklungen in Psychotherapie und Theologie
Dorothea Herzer
Vom Thema der Zurechnung ist wohl jeder Mensch täglich betroffen. „Wer war das?“, „Das wollte ich nicht!“, „Das war doch nicht abzusehen!“ – Solche alltäglichen Äußerungen gehören in das weite Feld der Rede von der Zurechenbarkeit. Zurechnungsfragen beziehen sich darauf, unter welchen Bedingungen und Umständen ein Mensch als Urheber einer Handlung oder Begebenheit zu sehen ist. Was sich auf die Zurechenbarkeit bezieht, gehört zum Herzstück von Menschenbildern. Denn Annahmen bezüglich der Zurechenbarkeit implizieren Aussagen über Freiheit, Verantwortung und Schuld.
Dorothea Herzer untersucht die Behandlung von Zurechnungsfragen aus interdisziplinärer Sicht. Die Autorin stellt die Rede von der Zurechenbarkeit in ihrer klassischen Ausformung dar und zeigt gegenwärtige Problematisierungen der traditionellen Fassung auf. Besonderes Augenmerk richtet die Autorin auf die Fachrichtungen Psychotherapie und Theologie.