Zwischen Alltagssorgen, Raumnot und Neubauplänen
Die Vormals Königliche und Provinzial-Bibliothek Han-nover/Niedersächsische Landesbibliothek im Spiegel des Dienst-Tagebuchs ihrer Direktoren Karl Kunze, Otto Heinrich May und Gerhard Meyer 1907–1961
Ulrich Breden
Das Dienst-Tagebuch der „Vormals Königlichen und Provinzial-Bibliothek Hannover“, die ab 1947 den Namen „Niedersächsische Landesbibliothek“ trug, wurde handschriftlich vom 3. April 1907 bis zum 25. Oktober 1961 von den drei Direktoren dieser Zeit geführt: 1907 bis 1927 von Karl Kunze − nach dessen plötzlichem Tod – 1927 bis 1952 von Otto Heinrich May und schließlich 1952 bis 1961 von Gerhard Meyer.
Die dienstlichen Tagebucheinträge berichten aus Frie-dens- und Kriegszeiten, von Revolution, Bomben, Feuer und Hochwasser, die die Bibliothek bedrohten, und ver-orten die Institution damit in den vier, ja sogar fünf politischen Systemen dieser Epoche: Kaiserreich, Weimarer Republik, nationalsozialistische Diktatur, britische Besatzungszeit und Bundesrepublik Deutschland (Bundesland Niedersachsen). Das Tagebuch spiegelt damit in seinem Mikrokosmos „Bibliothek“ auch die „große Geschichte“ des Landes und der Stadt Hannover wider.
Die vollständige Transkription des Tagebuch-Textes wurde durch Anmerkungen, Kommentare und Illustratio-nen ergänzt.