Zwischen Collegium, Kämpfrasen und Kaffeehaus. Lebenswelt,
Alltag und Kultur Marburger Studenten im 18. Jahrhundert.
Kristin Langefeld
Die bereits im 18. Jahrhundert auf eine lange Tradition zurückblickende Marburger Universität zog seit jeher Studenten aus nah und fern an, die ihre Studienzeit an der Lahn verbrachten. Aufgrund der fehlenden Gewerbe- und Wirtschaftszweige waren es gerade die Universitätsbesucher, die das Zusammenleben und die wirtschaftlichen Verhältnisse in der Stadt wesentlich prägten.
Das Miteinander war nicht frei von Konflikten: Während die Studenten einerseits als Konsumenten und Mieter Geld mitbrachten, verhielten sie sich andererseits nicht selten respektlos und provokativ gegenüber den Einwohnern. Konflikte gehörten ebenso zu einer studentischen Kultur wie Symbole oder Verhaltensweisen, die sich die angehenden Akademiker bei Soldaten und Adligen abschauten. Die Studie analysiert Entstehung und Elemente einer frühneuzeitlichen Studentenkultur und verortet sie in den lebensweltlichen Kontext der Stadt Marburg im 18. Jahrhundert.