Zwischen Schlosspark und Küchengarten | DAS PARADIES IST ÜBERALL
Ein Besuch in den Gärten von Churchill, Dior, Liebermann, Fürst Pückler u. v. m.
Christa Hasselhorst
Für jeden Gartenbesitzer bedeutet sein Refugium das Paradies. Um sich dorthin zurückzuziehen wie der Politiker Winston Churchill auf seinen Landsitz. Um den Garten als Malvorlage zu nutzen wie der Künstler Max Liebermann. Um sich von der Erinnerung des rosengefüllten Gartens der Kindheit zu extravaganten Roben inspirieren zu lassen wie der Modeschöpfer Christian Dior. Oder um ein traumhaftes Gartenreich zu formen für sein Volk wie der Fürst von Anhalt-Dessau in Wörlitz. Die grüne Passion des »Parkomanen« Fürst Pückler wiederum ließ zwei gigantische begehbare Inszenierungen voller Romantik entstehen. Das Paradies kann auch kulinarische Schatzkammer sein, wie der Potager du Roi des Sonnenkönigs in Versailles. Oder ein Kabinett voll wogender Gräser und Formschnitt, wie es seit Jahrzehnten Belgiens grüne Könige Wirtz kreieren. Für eine unkonventionelle irische Gärtnerin ist ihre überbordende blühende Schatzkiste ein eigener Kosmos. Der Dichter Hölderlin empfand flüchtiges Glück in einem Kurpark – weil er dort mit seiner Geliebten war. Und ja, auch ein Schrebergarten kann zum Garten Eden werden.