Bittplätze an ägyptischen Tempeln vom 7. Jahrhundert v. Chr. bis zum 4. Jahrhundert n. Chr.

Bittplätze an ägyptischen Tempeln vom 7. Jahrhundert v. Chr. bis zum 4. Jahrhundert n. Chr. von Preisigke-Borsian,  Julia Dorothea
„Bittplätze“ sind architektonische Strukturen an peripheren Arealen ägyptischer Tempel: An Umfassungsmauern und Toren, in den Höfen und den Tempelvorplätzen, aber auch in den Arealen hinter den Tempeln, die von Borchardt 1933 als „Gegentempel“ bezeichnet wurden. Diese sind meist durch offizielle Stellen geplant und angelegt worden. Am Grundriss der Tempelareale sowie an den baulichen Gegebenheiten lässt sich ablesen, dass wahrscheinlich nur ausgewählte Menschen wie Priester, genauer Propheten, Zugang zu diesen sekundären Bittplätzen hinter den Tempeln hatten. Türen und Korridore ermöglichten den Zugang zu bestimmten, restriktiven Orten, konnten diese aber auch verschließen. Primäre Bittplätze direkt an Toren, an Umfassungsmauern der Tempelbezirke und an Dromoi waren besser zugänglich und wurden daher vermutlich häufiger von Laien aufgesucht. Die Bittplätze können im Niltal bereits seit der 18. Dynastie unter Thutmosis I. nachgewiesen werden, während sie in den westlichen Oasen erst seit der 25. / 26. Dynastie belegt sind. Sie werden insgesamt bis in die griechisch-römische Zeit gebaut und genutzt. Bei einem diachronen Vergleich der Bittplatzformen lässt sich keine eindeutige Entwicklung feststellen. Jedoch ist auffällig, dass die sekundären Bittplätze hinter den Tempeln sowohl im Niltal als auch in den Oasen während der griechisch-römischen Zeit zu einem typischen Element der Tempelanlagen wurden. Sie scheinen Ausdruck veränderter bzw. weiterentwickelter kultischer Handlungen zu sein. Dies lässt vermuten, dass Praktiken, die an diesen Kultstellen im Zuge des Tempelkultes stattgefunden haben, möglicherweise an Bedeutung gewannen. Nach dem bisherigen Kenntnisstand waren sekundäre Bittplätze nur an Göttertempeln vorhanden. Dies erscheint logisch, da die Bitten um Beantwortung von Orakelfragen oder rechtlicher Fragen sowie Bitten um Schutz v.a. an die Götter gerichtet wurden, seltener an gottgleiche oder vergöttlichte Menschen, die als Mittler zur göttlichen Sphäre fungierten. Als Grundlage für die Analyse in den Hauptteilen der Studie (Kap. 4 und 5) diente der ausführliche Katalog. Dort werden Informationen zur Architektur der Tempel und Bittplätze sowie der Funde gegeben. Zudem sind Datierung, Forschungsgeschichte und Grabungsstand der einzelnen, betrachteten Tempel und ihrer Bittplätze zu finden. In den 43 Katalogeinträgen werden insgesamt 59 Tempel detailliert besprochen und nach ihrem Standort in bestimmten Regionen geordnet. Von den 31 aufgenommenen Oasentempeln konnten 24 Heiligtümer vor Ort betrachtet, fotografisch dokumentiert und die Beobachtungen in die Untersuchung integriert werden.
Aktualisiert: 2021-12-09
> findR *

Schatzkammern

Schatzkammern von Baumann,  Stefan
Eine Schatzkammer gehört seit dem Neuen Reich (ca. 1539-1077 v.Chr.) zu den essentiellen Elementen der ägyptischen Heiligtümer, die in Bauinschriften durch einen Raumnamen belegt sind. Ihre Konzeption ist anhand der gut erhaltenen Bauten der griechisch-römischen Zeit besonders klar herauszuarbeiten, zumal die Tempel dieser Epoche vergleichsweise ausführliche Inschriften aufweisen. Die überlieferten Raumbezeichnungen (z.B. pr-HD - „Silberhaus“) und Texte weisen teilweise deutlich auf die Funktion der Schatzkammer als eine Art Sakristei bzw. Lagerraum für Kultgeräte hin. Der Fokus von Stefan Baumanns Studie liegt auf der Untersuchung der Schatzkammern aus dieser späten Epoche mit ihren zum größten Teil noch unübersetzten Inschriften, doch auch die älteren Bauwerke werden in die Gesamtbetrachtung einbezogen. Besonders bemerkenswert sind die geographisch-mineralogischen Inschriften, deren Auskünfte über die Welt der Mineralien und ihre Herkunftsregionen ein umfassendes Nachschlagewerk zur Mineralogie und Geografie des alten Ägyptens darstellen. Die Ergebnisse aus der Untersuchung der Raumdekoration werden in einem zweiten Schritt mit einer Architekturanalyse kombiniert, um die Lage der Schatzkammern im Raumgefüge der ägyptischen Heiligtümer zu erklären; die Konzeption der Schatzkammer wiederum ermöglicht Aussagen über Grundmuster des Tempelbaus und rituelle Abläufe. Auf diese Weise leistet die Studie einen entscheidenden Beitrag für das Verständnis der Grundstruktur des ägyptischen Tempels.
Aktualisiert: 2020-05-12
> findR *

Schatzkammern

Schatzkammern von Baumann,  Stefan
Eine Schatzkammer gehört seit dem Neuen Reich (ca. 1539-1077 v.Chr.) zu den essentiellen Elementen der ägyptischen Heiligtümer, die in Bauinschriften durch einen Raumnamen belegt sind. Ihre Konzeption ist anhand der gut erhaltenen Bauten der griechisch-römischen Zeit besonders klar herauszuarbeiten, zumal die Tempel dieser Epoche vergleichsweise ausführliche Inschriften aufweisen. Die überlieferten Raumbezeichnungen (z.B. pr-HD - „Silberhaus“) und Texte weisen teilweise deutlich auf die Funktion der Schatzkammer als eine Art Sakristei bzw. Lagerraum für Kultgeräte hin. Der Fokus von Stefan Baumanns Studie liegt auf der Untersuchung der Schatzkammern aus dieser späten Epoche mit ihren zum größten Teil noch unübersetzten Inschriften, doch auch die älteren Bauwerke werden in die Gesamtbetrachtung einbezogen. Besonders bemerkenswert sind die geographisch-mineralogischen Inschriften, deren Auskünfte über die Welt der Mineralien und ihre Herkunftsregionen ein umfassendes Nachschlagewerk zur Mineralogie und Geografie des alten Ägyptens darstellen. Die Ergebnisse aus der Untersuchung der Raumdekoration werden in einem zweiten Schritt mit einer Architekturanalyse kombiniert, um die Lage der Schatzkammern im Raumgefüge der ägyptischen Heiligtümer zu erklären; die Konzeption der Schatzkammer wiederum ermöglicht Aussagen über Grundmuster des Tempelbaus und rituelle Abläufe. Auf diese Weise leistet die Studie einen entscheidenden Beitrag für das Verständnis der Grundstruktur des ägyptischen Tempels.
Aktualisiert: 2020-01-03
> findR *
MEHR ANZEIGEN

Bücher zum Thema Ägyptische Tempel

Sie suchen ein Buch über Ägyptische Tempel? Bei Buch findr finden Sie eine große Auswahl Bücher zum Thema Ägyptische Tempel. Entdecken Sie neue Bücher oder Klassiker für Sie selbst oder zum Verschenken. Buch findr hat zahlreiche Bücher zum Thema Ägyptische Tempel im Sortiment. Nehmen Sie sich Zeit zum Stöbern und finden Sie das passende Buch für Ihr Lesevergnügen. Stöbern Sie durch unser Angebot und finden Sie aus unserer großen Auswahl das Buch, das Ihnen zusagt. Bei Buch findr finden Sie Romane, Ratgeber, wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Bücher uvm. Bestellen Sie Ihr Buch zum Thema Ägyptische Tempel einfach online und lassen Sie es sich bequem nach Hause schicken. Wir wünschen Ihnen schöne und entspannte Lesemomente mit Ihrem Buch.

Ägyptische Tempel - Große Auswahl Bücher bei Buch findr

Bei uns finden Sie Bücher beliebter Autoren, Neuerscheinungen, Bestseller genauso wie alte Schätze. Bücher zum Thema Ägyptische Tempel, die Ihre Fantasie anregen und Bücher, die Sie weiterbilden und Ihnen wissenschaftliche Fakten vermitteln. Ganz nach Ihrem Geschmack ist das passende Buch für Sie dabei. Finden Sie eine große Auswahl Bücher verschiedenster Genres, Verlage, Autoren bei Buchfindr:

Sie haben viele Möglichkeiten bei Buch findr die passenden Bücher für Ihr Lesevergnügen zu entdecken. Nutzen Sie unsere Suchfunktionen, um zu stöbern und für Sie interessante Bücher in den unterschiedlichen Genres und Kategorien zu finden. Unter Ägyptische Tempel und weitere Themen und Kategorien finden Sie schnell und einfach eine Auflistung thematisch passender Bücher. Probieren Sie es aus, legen Sie jetzt los! Ihrem Lesevergnügen steht nichts im Wege. Nutzen Sie die Vorteile Ihre Bücher online zu kaufen und bekommen Sie die bestellten Bücher schnell und bequem zugestellt. Nehmen Sie sich die Zeit, online die Bücher Ihrer Wahl anzulesen, Buchempfehlungen und Rezensionen zu studieren, Informationen zu Autoren zu lesen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen das Team von Buchfindr.