Émile Zola verkörpert wie kein zweiter Autor des späten 19. Jahrhunderts die Extreme seiner Epoche. Von der Kunst- und Naturbegeisterung des jungen Schriftstellers über den Versuch, als Romancier an die Seite der Naturwissenschaften zu treten, von den Novellen aus dem Geist der Romantik zum naturalistischen Romanzyklus "Rougon- Macquart", von der Begeisterung für den Impressionismus zum Engagement in der Dreyfus-Affäre: Cord-Friedrich Berghahn setzt die wechselnden Inszenierungen Zolas in Beziehung zu seinem Schreiben, aber auch zu seinen Bildwelten als Kunstkritiker wie Fotograf und erobert ihm so seinen Platz in der literarischen Moderne zurück.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Selma Lagerlöf (1858–1940) war Lehrerin, bevor sie sich der Literatur widmete, und wurde Gutsbesitzerin, sobald sie von ihren Romanen leben konnte. Spätestens seit 'Nils Holgerssons wunderbarer Reise durch Schweden' steht der Name Lagerlöf für phantasievolle, heimatverbundene Märchen. Doch die weltberühmte Nobelpreisträgerin thematisierte in ihren Büchern durchaus die gesellschaftliche Rolle der Frau, Grundlagen des Sozialstaats oder die Technisierung der Landwirtschaft und engagierte sich als politische Rednerin. Thomas Steinfeld konturiert das Leben dieser für ihre Zeit erstaunlich selbstständigen Frau und erschließt ein Werk, in dem Naturliebe und Modernität auf unnachahmliche Weise verflochten sind.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Wolf Biermann lernte von ihm das »Schweigen zwischen den Worten« und widmete ihm mit »Ermutigung« sein berühmtestes Lied. Joseph Brodsky erkannte an seinem Gesicht, dass er einen wirklichen Dichter vor sich hatte. Und Marcel Reich-Ranicki zählte ihn zu den ganz großen Lyrikern des 20. Jahrhunderts: Peter Huchels (1903–1981) Erscheinung hinterließ Eindruck bei denen, die ihm begegneten, die Wirkung seiner Verse auf Leser und Autoren ist ungebrochen. Dass sie nichts von ihrer Kraft verloren haben, verdankt sich Huchels Treue zu seinen Anfängen, zu Mensch, Natur und Landschaft seiner märkischen Heimat. Dort wächst er auf dem Gutshof der Großeltern auf, dorthin kehrt er nach Jahren in Paris, Wien und Berlin, nach Krieg und Gefangenschaft zurück und begründet als Chefredakteur den legendären Ruf der Zeitschrift »Sinn und Form«, des »geheimen Journals der Nation«. Und dort wird er nach seiner Absetzung und Isolierung zum widerständigen Einzelgänger, zum Mythos. Matthias Weichelt gelingt in einem luziden Essay die Verschränkung von Einzigartigkeit und Zauber des dichterischen Werkes mit Huchels Leben, das im Jahre »neunzehnhunderttraurig« beginnt und von den Ambivalenzen und Katastrophen des Jahrhunderts gezeichnet ist.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Im Februar 1945 überlebte Kurt Vonnegut die Bombardierung Dresdens durch die Alliierten und half die Leichen zu bergen – ein Erlebnis, das er in seinem weltberühmten Roman "Slaughterhouse-Five“ (Schlachthof 5) verarbeitet hat. Wie aus Vonnegut einer der bedeutendsten amerikanischen Gegenwartsautoren werden konnte, der mit Science Fiction und schwarzem Humor versuchte, der Absurdität der Realität beizukommen und das Elend der menschlichen Existenz zu relativieren, davon erzählt Denis Scheck in seiner sehr persönlichen, auf Gesprächen basierenden Hommage an den Autor.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Wie nähert man sich dem Lebenswerk eines Menschen, der stets hinter seine Bücher zurücktreten wollte; jemandem, der keine bierernste Nabelschau betreibt; jemandem, der von seiner seelischen Entwicklung nichts sagen möchte, da er als psychoanalytisch geschulter Internist weiß, wie falsch jede Selbstäußerung ist. Dieter Stolz setzt auf einen Annäherungsversuch in mehreren Anläufen aus wechselnden Perspektiven, die sich gegenseitig ergänzen und relativieren. Von Döblins autobiographischen Schriften ausgehend entsteht ein ebenso komplexes wie sinnenfrohes Lebensbildfragment vom Arzt, vom Dichter, vom Zeitgeistkritiker, ein anregendes Album mit neugierig machenden Lücken.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Der chilenische Dichter Pablo Neruda (1904–1973) verkörpert die Verwerfungen des 20. Jahrhunderts wie kaum ein Anderer. Unweigerlich sind sie auch seinem Werk eingeschrieben. Um sich Neruda zu nähern, unternimmt Hans Christoph Buch mehrere Anläufe: von den durch Rimbaud und Verlaine inspirierten frühen Gedichten über das surrealistische Delirium seines "Aufenthalts auf Erden", ausgelöst durch den Kulturschock der Tätigkeit als Konsul in Burma, Ceylon und Indonesien; und weiter vom Spanischen Bürgerkrieg, dem Tod des Freundes Federico García Lorca, dem Eintritt in die Kommunistische Partei 1945 bis zur abenteuerlichen Flucht über Buenos Aires nach Paris, wo die linke Intelligenz ihn als Märtyrer feierte, und zu seinen Hymnen auf Stalin. Pablo Neruda war alles zugleich, ein bürgerlicher Bonvivant, der sich seiner Nähe zu Bauern und Arbeitern rühmte, ein zwischen Paris, Peking, Mexiko und La Habana rastlos Reisender und ein lebenslang Liebender, der jeder seiner drei Frauen Lyrikbände und Luxusvillen hinterließ. Nicht zuletzt haben die Verse seines "Großen Gesangs" das selbstverständnis des von Kolonialmächten gebeutelten Südamerika geprägt.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Mark Twain (1835–1910), Autor von Tom Sawyer & Huckleberry Finn, war und ist der beliebteste amerikanische Klassiker. Aber wie erwirbt man sich die Zuneigung eines ganzes Volkes, wie wird man ein lebender Mythos? Paul Ingendaay folgt den Spuren des extrovertierten Allrounders, der seine Karriere als Druckerlehrling begann und als Dampferlotse den Mississippi befuhr. Später war er Goldgräber, Journalist, Erzähler von Humoresken und Reisebildern, Vortragsredner, gefeierter Romanschriftsteller und sein eigener Verleger. Twain hatte schwere persönliche Verluste zu verkraften; doch solange er atmete, galt für diesen gewitzten Mann der Satz, mit dem er auf ein dunkles Gerücht der Medien seiner Zeit reagierte: Die Nachricht von seinem Ableben sei 'stark übertrieben'.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Herman Melville (1819–1891) war einer der großen Reisenden der Weltliteratur. Nachdem er sich mit seinen frühen Südseeromanen einen Namen gemacht hatte, erlitt er mit Moby-Dick Schiffbruch, wurde zum Außenseiter und berühmten Vergessenen der amerikanischen Prosa. Seinen Lebensunterhalt verdiente er schließlich als Zollinspektor im New Yorker Hafen. Erst die Veröffentlichung des im Nachlass aufgefundenen Romanfragments Billy Budd läutete die Wiederentdeckung ein und begründete drei Jahrzehnte nach Melvilles Tod seinen Mythos. Thomas David folgt dem Schriftsteller über den Kontinent des weitläufigen Werkes und sucht die Begegnung mit einem der Gründungsväter des modernen amerikanischen Romans, der auch von unserer Gegenwart zu erzählen scheint.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Was wäre, wenn Robert Musil die wissenschaftliche Laufbahn nicht nonchalant in den Wind geschlagen hätte, wenn er mit dem Onkel, einem bekannten Orientforscher und Diplomaten, auf Morgenlandfahrt gegangen wäre oder wenn sein bescheidenes Bankguthaben nicht durch die Inflation in Nichts verwandelt worden wäre? Was wäre, wenn die Psychoanalyse ihn von der Melancholie geheilt hätte, wenn er seinen Zigarettenkonsum hätte drosseln können, wenn er sich nicht im letzten Schweizer Winkel verkrochen, sondern die Emigration in die USA gewagt hätte? …Wäre Dipl.-Ing. Dr. phil. Robert Edler von Musil dann ein anderer geworden? Wäre dann „Der Mann ohne Eigenschaften“ als der deutschsprachige Jahrhundertroman in die Literaturgeschichte eingegangen?
Aktualisiert: 2023-05-29
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Edna St. Vincent Millay (1892–1950) war die lyrische Stimme des Jazz Age. In den zwanziger und dreißiger Jahren besaß die 'amerikanische Sappho' den Status eines Stars. Ihre Gedichtbände gelangten auf die Bestsellerlisten. Nach einem skandalträchtigen Leben verstarb die große Dichterin der Liebe und Meisterin des Sonetts jedoch in Einsamkeit. Ernst Osterkamp zeichnet den Lebensweg der unkonventionellen Lyrikerin nach und erläutert die Bedeutung ihrer Poesie im Spannungsfeld von Traditionsbewusstsein und Modernität.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Henry James (1843–1916) weiß, was die Menschen antreibt, was sie denken und verbergen, welche Rolle sie gerade spielen. Der ewige Junggeselle und leidenschaftliche Kosmopolit studierte die Damen und Herren, Amerikaner und Europäer auf abendlichen Diners, zu gesellschaftlichen Anlässen und während zahlloser Reisen. Messerscharfe Beobachtungen über das zuweilen merkwürdige und rätselhafte menschliche Verhalten prägen sein literarisches Werk, zu dem meisterhafte Romane wie »The Portrait of a Lady« oder »Washington Square« gehören. Verena Auffermann lädt den Leser ein, James’ Spuren durch New York und Boston, Florenz, Venedig, Paris oder London zu folgen, und erforscht seine familiären Bindungen, besonders zum radikal aufgeklärten Vater und zum berühmten Bruder William James. Vor allem aber zeigt sie Henry James als den frühen modernen Autor, der seine Figuren in erkenntnisfördernde Gespräche verwickelt und ihre komplexe Psyche durch treffsichere, oft überraschende Analysen enthüllt.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Schon zu Lebzeiten wurde der Schriftsteller und Abenteurer Robert Louis Stevenson (1850 –1894) zum Mythos. Bis auf 'Die Schatzinsel' und 'Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde' gerieten seine Werke jedoch in Vergessenheit. Stevenson wird vor allem als Verfasser von Jugendbüchern und Schauergeschichten wahrgenommen, woran er einen gewissen Anteil trägt. Er liebte es zu posieren und bediente die Vorstellungen seiner Leser vom todgeweihten, aber waghalsigen Autor, der die Südsee bereiste. Michael Rölcke folgt dem herausragenden Stilisten englischer Literatur nicht nur auf seinen Lebenspfaden, sondern taucht in seine Phantasiewelt ein. Was er dabei entdeckt, sind seelische Abgründe, ein Hohelied auf eine Moral ohne Gott und taghelle Romantik.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Clarice Lispector gehört zu den großen Sprachschöpferinnen der Weltliteratur. Für ihre Individualität und ihre poetischen Selbsterkundungen wird sie bis heute nicht nur in Brasilien verehrt. Nach der Flucht aus der Ukraine lebte sie in Neapel, Bern, Washington und Rio de Janeiro. Leonie Meyer-Krentler erkundet die durch Flucht und Exil ausgelösten Zerreißproben, über denen Lispector zu ihrem einzigartigen Werk fand.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Er rauchte sein Leben lang die letzte Zigarette und frönte der Literatur wie einem geheimen Laster: Italo Svevo, eigentlich Ettore Schmitz (1861–1928). In der habsburgischen Hafenmetropole Triest musste er sich mit Büroarbeit über Wasser halten – und veröffentlichte just 1892 den ersten Angestelltenroman der Weltliteratur. Für den schmucklosen Stil des Österreichers hatte man in Italien jedoch keinen Sinn. Entmutigt schwor Svevo der Schriftstellerei ab und wurde ein erfolgreicher Unternehmer. Erst sein Privatlehrer James Joyce weckte wieder seine literarischen Ambitionen. Maike Albath spürt den unerwarteten Wendungen in Svevos Leben nach und zeigt die bahnbrechende Modernität von Romanen wie "Zenos Gewissen".
Aktualisiert: 2023-05-29
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Unverstaubteres als seine Prosa lässt sich nicht denken. Wer ihn liest, fühlt sich belebt durch seinen Witz, seine feine Bosheit, helle Vernunft und unbedingte Humanität. Robert Musil zufolge war es leichter, eine Forelle mit der Hand zu fangen, als eine ernsthafte Unterredung mit Alfred Polgar zu führen. Andreas Nentwich versucht es gar nicht erst, sondern wendet sich der Oberfläche zu: Maßschuhen und Geldnöten, Neurasthenien und Lebensspuren auf dem fotografischen Abbild. Und er passt Polgar dort ab, wo er mit seiner ganzen Person anwesend ist, weil er nicht 'ich' sagen muss: in den Vexierspielen seiner kritischen Erzählungen und erzählenden Kritiken.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Robert Walser (1878–1956) war ein brillanter Stilist und Großmeister der literarischen Umkreisung. In den vergangenen Jahrzehnten wurde der hochrangige Schriftsteller der Moderne meist als zu Lebzeiten getreten und verkannt beschrieben. In Wahrheit publizierte Walser in den besten deutschen Verlagen und wichtigsten Zeitungen. Zudem verkehrte er in feinen Salons und brachte es zum Sekretär der Berliner Secession. Wie der privatistische und skrupulöse Krämersohn aus der schweizerischen Provinz dann auf gesellschaftliche Höhen pfiff, seinen grobfreiwilligen sozialen Abstieg begann, sich von den modernen Zumutungen fernhielt und fast drei Jahrzehnte bei klarem Verstand als Insasse einer Heilanstalt verlebte, erzählt Perikles Monioudis in scharfsinniger wie höchst einfühlsamer Weise. Er folgt Walsers poetischem Instinkt und erhellt, warum dessen umfangreiches, tiefgreifendes Prosawerk heute so viele Leser weltweit begeistert.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Der dänische Autor Herman Bang, 1857 auf der Insel Alsen geboren, starb 1912 auf einer Vortragsreise durch die Vereinigten Staaten. Er galt den Zeitgenossen als Dandy und dekadent und war immer wieder in Geldnöten. Dass er seine Homosexualität nicht verborgen hat, machte ihn erpressbar. Seine Schriftstellerkollegen in Deutschland erkannten Bang früh als einen der bedeutendsten Prosaautoren der skandinavischen Moderne. Rainer Maria Rilke, Hugo von Hofmannsthal, Hermann Hesse und Thomas Mann empfahlen seine Bücher, Klaus Mann machte ihn zum Helden einer Erzählung. Lothar Müller zeichnet in seinem Essay den Lebensweg des Autors und Journalisten, verhinderten Schauspielers und Theaterkritikers Herman Bang nach und gibt Einblicke in ein Werk, das 100 Jahre nach Bangs Tod immer mehr Leser in Deutschland neuerlich in seinen Bann zieht.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Nach Hugo von Hofmannsthals Tod 1929 notierte Arthur Schnitzler: 'Der größte Dichter dieser Zeit ist mit ihm dahin.“ Schon als Schüler war er der umschwärmte Mittelpunkt im Kreis der Wiener Literaten, die sich im Café Griensteidl trafen. Hofmannsthal, das „Genie der Freundschaft', arbeitete mit bedeutenden Zeitgenossen wie Stefan George, Richard Strauss und Max Reinhardt und war als Schriftsteller professionell, erfolgreich und sogar geschäftstüchtig. Und doch hat er immer wieder unter Einsamkeit, Selbstzweifeln und Anflügen von Schwermut gelitten, in denen er sich nur mit Mühe 'vor dumpfem Verzagen' bewahren konnte. Umso mehr hat er die moderne Dichtung auf das Soziale verpflichtet, das er sich aber zuletzt nur als stets gefährdete Gemeinschaft von Einzelnen vorstellen konnte.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Gefeiert und geschmäht: Knut Hamsun (1859-1952) gehört zu den umstrittensten Autoren seiner Zeit. In Norwegen war der bedeutendste Prosaautor des Landes lange eine ebenso tabuisierte wie unausweichliche Figur. Seit einigen Jahren wird er international wiederentdeckt.Diese Biographie skizziert das wechselvolle Leben Hamsuns und lenkt das Augenmerk auch auf einige seiner späteren Meisterwerke.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Gottfried Benn charakterisierte sich einmal mit dem knappen Satz: 'Ich bin ein schlechter Mensch, aber auch ein müder, liege herum, dämmere vor mich hin'. Müdigkeit und Melancholie sind zwei Schlüssel zu Leben und Werk dieses umstrittenen Dichters der blauen Stunden – von der pathologischen Lyrik aus der 'Morgue', mit der er das Publikum der Kaiserzeit schockierte, bis zu den marmornen 'Statischen Gedichten', die ihm in der Adenauer-Zeit zu spätem Ruhm verhalfen. Jörg Magenau untersucht in seinem luziden biographischen Essay Benns Nähe und Distanz zu Geschichte und Nationalsozialismus, zu Ehefrauen und Geliebten, zum Pfarrhaus der märkischen Heimat und zur Großstadt Berlin, und bleibt dabei doch immer auf der Spur von Benns Müdigkeit.
Aktualisiert: 2023-05-29
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