Schnellroda, Kubitschek, Institut für Staatspolitik: politische Chiffren, die Gespräche beenden und Ansätze kontaminieren können. Vor langer Zeit war das noch anders. Da schrieb man über die Gräben hinweg und verstand einander, obwohl man alles anders sah (Beispiel 1: der Soziologe Armin Nassehi). Andere dachten, sie seien der große Max (Beispiel 2: Claus Leggewie). Mit Nassehi würde Kubitschek den Austausch gerne fortsetzen, der mit Leggewie scheiterte schon im ersten Anlauf, ein schönes Dokument von Arroganz und wachsendem Unwillen.
Ein bißchen Geistesgeschichte der späten BRD, ein bißchen Parademarsch, jedenfalls zwei Briefwechsel aus der Steinzeit.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Schnellroda, Kubitschek, Institut für Staatspolitik: politische Chiffren, die Gespräche beenden und Ansätze kontaminieren können. Vor langer Zeit war das noch anders. Da schrieb man über die Gräben hinweg und verstand einander, obwohl man alles anders sah (Beispiel 1: der Soziologe Armin Nassehi). Andere dachten, sie seien der große Max (Beispiel 2: Claus Leggewie). Mit Nassehi würde Kubitschek den Austausch gerne fortsetzen, der mit Leggewie scheiterte schon im ersten Anlauf, ein schönes Dokument von Arroganz und wachsendem Unwillen.
Ein bißchen Geistesgeschichte der späten BRD, ein bißchen Parademarsch, jedenfalls zwei Briefwechsel aus der Steinzeit.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Schnellroda, Kubitschek, Institut für Staatspolitik: politische Chiffren, die Gespräche beenden und Ansätze kontaminieren können. Vor langer Zeit war das noch anders. Da schrieb man über die Gräben hinweg und verstand einander, obwohl man alles anders sah (Beispiel 1: der Soziologe Armin Nassehi). Andere dachten, sie seien der große Max (Beispiel 2: Claus Leggewie). Mit Nassehi würde Kubitschek den Austausch gerne fortsetzen, der mit Leggewie scheiterte schon im ersten Anlauf, ein schönes Dokument von Arroganz und wachsendem Unwillen.
Ein bißchen Geistesgeschichte der späten BRD, ein bißchen Parademarsch, jedenfalls zwei Briefwechsel aus der Steinzeit.
Aktualisiert: 2023-06-30
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Über kein anderes Thema ist in der Geschichte der Bundesrepublik so viel diskutiert worden wie über den Nationalsozialismus. Kein anderes Thema hat die Gemüter so erhitzt, die Generationen entzweit, das politische Selbstverständnis geprägt. Das gilt von der Schuld-Debatte nach 1945 bis zum Berliner Mahnmal für die ermordeten Juden Europas.
Helmut König reflektiert unter anderem die Frage, was heute noch wichtig ist, wenn über Nationalsozialismus debattiert wird, und wagt es, die besondere Weise deutscher »Vergangenheitsbewältigung« im vergleichenden Kontext von politischen Systemwechseln und Demokratisierungen zu interpretieren.
(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)
Aktualisiert: 2023-06-03
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Über kein anderes Thema ist in der Geschichte der Bundesrepublik so viel diskutiert worden wie über den Nationalsozialismus. Kein anderes Thema hat die Gemüter so erhitzt, die Generationen entzweit, das politische Selbstverständnis geprägt. Das gilt von der Schuld-Debatte nach 1945 bis zum Berliner Mahnmal für die ermordeten Juden Europas.Helmut König reflektiert unter anderem die Frage, was heute noch wichtig ist, wenn über Nationalsozialismus debattiert wird, und wagt es, die besondere Weise deutscher »Vergangenheitsbewältigung« im vergleichenden Kontext von politischen Systemwechseln und Demokratisierungen zu interpretieren.(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)
Aktualisiert: 2023-06-02
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Fast 80 Prozent der Deutschen trauen sich laut einer Allensbach-Umfrage nicht, zu bestimmten Themen offen ihre Meinung zu sagen.
Denn man erlebt immer häufiger, wie Menschen aufgrund ihrer Meinung aus ihrem Job gedrängt, von Veranstaltungen ausgeladen oder gar körperlich angegriffen werden. Podiumsdiskussionen, Lesungen und Seminare müssen abgesagt oder abgebrochen werden, weil radikale Gruppen randalieren oder mit Krawall drohen. Verlage werden gedrängt, Bücher nicht herauszubringen oder sich von Autoren zu trennen. Jeder kennt die Themen, bei denen man vorsichtig sein muss. Zum Fallstrick werden kann mittlerweile fast alles, u. a. alberne Witze, unüberlegte "Likes", private Kontakte zu unliebsamen Personen, sogar sachlich vorgetragene Kritik an der Regierungspolitik.
Seit einigen Monaten wird dieses Ausgrenzen und Stummschalten zumeist kontroverser, aber rechtlich von der Meinungsfreiheit gedeckter Äußerungen auch im deutschsprachigen Raum als "Cancel Culture" bezeichnet. Das Buch von Kolja Zydatiss beleuchtet anhand vieler Beispiele die Entstehungsgeschichte des Phänomens, die enorme Bandbreite der betroffenen Personen, Organisationen und Lebensbereiche sowie die Vielfalt der Einschüchterungsmethoden. Es wird gezeigt, wie die Cancel Culture zu einer Atmosphäre der Angst beiträgt, in der sich die überwiegende Mehrheit der Deutschen nicht traut, zu bestimmten Themen offen ihre Meinung zu sagen.
Kolja Zydatiss argumentiert, dass im Westen schon lange nicht mehr radikale Massenbewegungen wie Faschismus oder Kommunismus die größte Gefahr für die Demokratie darstellen. Mit der Demokratie hadern heute v. a. politisch eher "mittig" denkende Akademiker, die Politik als Expertenhandwerk verstehen und "normale" Bürger für unaufgeklärt und rückständig halten. Die Methoden von Antifa und Co. werden von diesen tonangebenden Kreisen zwar nicht unbedingt gutgeheißen, man teilt aber einige Grundannahmen. So die Vorstellung, dass die freie Rede eingeschränkt werden müsse, um Minderheiten zu schützen, und die Überzeugung, dass offene Debatten gefährlich seien, weil "die Massen" von Demagogen verführt werden könnten.
Obwohl das Establishment die Demokratie ständig rhetorisch beschwört, toleriert oder befördert es faktisch sogar deren Verarmung, nicht nur durch die Cancel Culture. Das Buch plädiert für eine Wiederbesinnung auf die Meinungsfreiheit – also den freien Fluss von Ideen und Argumenten – als dem Fundament einer wirklich demokratischen Gesellschaft.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Fast 80 Prozent der Deutschen trauen sich laut einer Allensbach-Umfrage nicht, zu bestimmten Themen offen ihre Meinung zu sagen.
Denn man erlebt immer häufiger, wie Menschen aufgrund ihrer Meinung aus ihrem Job gedrängt, von Veranstaltungen ausgeladen oder gar körperlich angegriffen werden. Podiumsdiskussionen, Lesungen und Seminare müssen abgesagt oder abgebrochen werden, weil radikale Gruppen randalieren oder mit Krawall drohen. Verlage werden gedrängt, Bücher nicht herauszubringen oder sich von Autoren zu trennen. Jeder kennt die Themen, bei denen man vorsichtig sein muss. Zum Fallstrick werden kann mittlerweile fast alles, u. a. alberne Witze, unüberlegte "Likes", private Kontakte zu unliebsamen Personen, sogar sachlich vorgetragene Kritik an der Regierungspolitik.
Seit einigen Monaten wird dieses Ausgrenzen und Stummschalten zumeist kontroverser, aber rechtlich von der Meinungsfreiheit gedeckter Äußerungen auch im deutschsprachigen Raum als "Cancel Culture" bezeichnet. Das Buch von Kolja Zydatiss beleuchtet anhand vieler Beispiele die Entstehungsgeschichte des Phänomens, die enorme Bandbreite der betroffenen Personen, Organisationen und Lebensbereiche sowie die Vielfalt der Einschüchterungsmethoden. Es wird gezeigt, wie die Cancel Culture zu einer Atmosphäre der Angst beiträgt, in der sich die überwiegende Mehrheit der Deutschen nicht traut, zu bestimmten Themen offen ihre Meinung zu sagen.
Kolja Zydatiss argumentiert, dass im Westen schon lange nicht mehr radikale Massenbewegungen wie Faschismus oder Kommunismus die größte Gefahr für die Demokratie darstellen. Mit der Demokratie hadern heute v. a. politisch eher "mittig" denkende Akademiker, die Politik als Expertenhandwerk verstehen und "normale" Bürger für unaufgeklärt und rückständig halten. Die Methoden von Antifa und Co. werden von diesen tonangebenden Kreisen zwar nicht unbedingt gutgeheißen, man teilt aber einige Grundannahmen. So die Vorstellung, dass die freie Rede eingeschränkt werden müsse, um Minderheiten zu schützen, und die Überzeugung, dass offene Debatten gefährlich seien, weil "die Massen" von Demagogen verführt werden könnten.
Obwohl das Establishment die Demokratie ständig rhetorisch beschwört, toleriert oder befördert es faktisch sogar deren Verarmung, nicht nur durch die Cancel Culture. Das Buch plädiert für eine Wiederbesinnung auf die Meinungsfreiheit – also den freien Fluss von Ideen und Argumenten – als dem Fundament einer wirklich demokratischen Gesellschaft.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Schnellroda, Kubitschek, Institut für Staatspolitik: politische Chiffren, die Gespräche beenden und Ansätze kontaminieren können. Vor langer Zeit war das noch anders. Da schrieb man über die Gräben hinweg und verstand einander, obwohl man alles anders sah (Beispiel 1: der Soziologe Armin Nassehi). Andere dachten, sie seien der große Max (Beispiel 2: Claus Leggewie). Mit Nassehi würde Kubitschek den Austausch gerne fortsetzen, der mit Leggewie scheiterte schon im ersten Anlauf, ein schönes Dokument von Arroganz und wachsendem Unwillen.
Ein bißchen Geistesgeschichte der späten BRD, ein bißchen Parademarsch, jedenfalls zwei Briefwechsel aus der Steinzeit.
Aktualisiert: 2022-03-28
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Fast 80 Prozent der Deutschen trauen sich laut einer Allensbach-Umfrage nicht, zu bestimmten Themen offen ihre Meinung zu sagen.
Denn man erlebt immer häufiger, wie Menschen aufgrund ihrer Meinung aus ihrem Job gedrängt, von Veranstaltungen ausgeladen oder gar körperlich angegriffen werden. Podiumsdiskussionen, Lesungen und Seminare müssen abgesagt oder abgebrochen werden, weil radikale Gruppen randalieren oder mit Krawall drohen. Verlage werden gedrängt, Bücher nicht herauszubringen oder sich von Autoren zu trennen. Jeder kennt die Themen, bei denen man vorsichtig sein muss. Zum Fallstrick werden kann mittlerweile fast alles, u. a. alberne Witze, unüberlegte "Likes", private Kontakte zu unliebsamen Personen, sogar sachlich vorgetragene Kritik an der Regierungspolitik.
Seit einigen Monaten wird dieses Ausgrenzen und Stummschalten zumeist kontroverser, aber rechtlich von der Meinungsfreiheit gedeckter Äußerungen auch im deutschsprachigen Raum als "Cancel Culture" bezeichnet. Das Buch von Kolja Zydatiss beleuchtet anhand vieler Beispiele die Entstehungsgeschichte des Phänomens, die enorme Bandbreite der betroffenen Personen, Organisationen und Lebensbereiche sowie die Vielfalt der Einschüchterungsmethoden. Es wird gezeigt, wie die Cancel Culture zu einer Atmosphäre der Angst beiträgt, in der sich die überwiegende Mehrheit der Deutschen nicht traut, zu bestimmten Themen offen ihre Meinung zu sagen.
Kolja Zydatiss argumentiert, dass im Westen schon lange nicht mehr radikale Massenbewegungen wie Faschismus oder Kommunismus die größte Gefahr für die Demokratie darstellen. Mit der Demokratie hadern heute v. a. politisch eher "mittig" denkende Akademiker, die Politik als Expertenhandwerk verstehen und "normale" Bürger für unaufgeklärt und rückständig halten. Die Methoden von Antifa und Co. werden von diesen tonangebenden Kreisen zwar nicht unbedingt gutgeheißen, man teilt aber einige Grundannahmen. So die Vorstellung, dass die freie Rede eingeschränkt werden müsse, um Minderheiten zu schützen, und die Überzeugung, dass offene Debatten gefährlich seien, weil "die Massen" von Demagogen verführt werden könnten.
Obwohl das Establishment die Demokratie ständig rhetorisch beschwört, toleriert oder befördert es faktisch sogar deren Verarmung, nicht nur durch die Cancel Culture. Das Buch plädiert für eine Wiederbesinnung auf die Meinungsfreiheit – also den freien Fluss von Ideen und Argumenten – als dem Fundament einer wirklich demokratischen Gesellschaft.
Aktualisiert: 2023-03-06
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Über kein anderes Thema ist in der Geschichte der Bundesrepublik so viel diskutiert worden wie über den Nationalsozialismus. Kein anderes Thema hat die Gemüter so erhitzt, die Generationen entzweit, das politische Selbstverständnis geprägt. Das gilt von der Schuld-Debatte nach 1945 bis zum Berliner Mahnmal für die ermordeten Juden Europas.
Helmut König reflektiert unter anderem die Frage, was heute noch wichtig ist, wenn über Nationalsozialismus debattiert wird, und wagt es, die besondere Weise deutscher »Vergangenheitsbewältigung« im vergleichenden Kontext von politischen Systemwechseln und Demokratisierungen zu interpretieren.
(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)
Aktualisiert: 2023-04-05
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Es gibt sie noch – das spüren sogar die nach 1989 Geborenen, auch wenn manche schon gar nicht mehr wissen, wofür das Kürzel DDR steht: Deutsche Demokratische Republik. Dieses untergegangene Land ist immer noch seltsam präsent: als Lebensgeschichte von Menschen, als Summe gelebten Lebens – im Osten wie im Westen. Grund genug, einmal aufzubrechen und unter kundiger Führung dorthin zurück zu reisen.
Wie war es, in der DDR zu leben, zu lieben und zu arbeiten?
Vom Anfang und Ende der Deutschen Demokratischen Republik und dem Leben dazwischen, erzählen die Autoren dieses Buches: Claus Leggewie, Holde-Barbara Ulrich, Erich Loest, Daniela Dahn, Alfred Roesler-Kleint, Peter Ensikat und Ulrich Plenzdorf.
Aktualisiert: 2020-07-08
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Über kein anderes Thema ist in der Geschichte der Bundesrepublik so viel diskutiert worden wie über den Nationalsozialismus. Kein anderes Thema hat die Gemüter so erhitzt, die Generationen entzweit, das politische Selbstverständnis geprägt. Das gilt von der Schuld-Debatte nach 1945 bis zum Berliner Mahnmal für die ermordeten Juden Europas.Helmut König reflektiert unter anderem die Frage, was heute noch wichtig ist, wenn über Nationalsozialismus debattiert wird, und wagt es, die besondere Weise deutscher »Vergangenheitsbewältigung« im vergleichenden Kontext von politischen Systemwechseln und Demokratisierungen zu interpretieren.(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)
Aktualisiert: 2023-04-04
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Es gibt sie noch – das spüren sogar die nach 1989 Geborenen, auch wenn manche schon gar nicht mehr wissen, wofür das Kürzel DDR steht: Deutsche Demokratische Republik. Dieses untergegangene Land ist immer noch seltsam präsent: als Lebensgeschichte von Menschen, als Summe gelebten Lebens – im Osten wie im Westen. Grund genug, einmal aufzubrechen und unter kundiger Führung dorthin zurück zu reisen.
Dabei lässt sich entdecken, dass die DDR sehr widersprüchlich und vielgestaltig ist. Am besten lernt man sie in Geschichten von Menschen kennen, deren Leben von der DDR geprägt ist. Sie erzählen von ihrer Kindheit im hoffnungsfrohen Sozialismus, von blauen Blusen und Winkelementen, von Brigaden und „Roten Salons“, aber auch von dem Schrecken, wenn man entdeckt, dass der beste Freund ein Stasi-Spitzel ist.
Wenn wir sehen, was einmal war, verstehen wir vielleicht besser, was heute ist – damit mehr von der DDR bleibt als Spreewald-Gurken und Rotkäppchen-Sekt.
Aktualisiert: 2020-07-08
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