Ziel der Arbeit: Ziel der vorliegenden retrospektiven Untersuchung war es, die klini-sche Bewährung von Stiftaufbauten über einen Zeitraum von bis zu 16 Jahren (2004-2020) zu untersuchen und mögliche Einflussfaktoren zu identifizieren. Außerdem sollte das Outcome der Änderungen im Therapiekonzept für Stiftaufbauten evaluiert werden.
Material und Methode: Als Grundlage dienten die Daten von 653 Patienten der Po-liklinik für zahnärztliche Prothetik der Justus-Liebig-Universität Gießen, die insge-samt 953 Stiftaufbauten erhielten. Die Stiftaufbauten wurden, indirekt hergestellt, aus einer hochgoldhaltigen oder nicht-edelmetallhaltigen Legierung individuell gegossen. Die direkt hergestellten Stiftaufbauten bestanden aus einem faserverstärkten Ver-bundwerkstoff. Die Stiftaufbauten fungierten als Basis für Einzelzahnkronen, Brü-ckenpfeiler und Teleskopkronen im Rahmen von kombiniert festsitzen-herausnehmbaren Versorgungen (Teleskopprothesen). Neben diesen Parametern wur-den auch das Patientenalter/-geschlecht, die Kieferlokalisation, das Befestigungsmate-rial, das Knochenniveau bei Zementierung und der Behandler untersucht. Zur Darstel-lung der Überlebenszeit wurde die Kaplan-Meier Analyse verwendet. Als Zielereig-nisse fungierten einerseits die Zeit bis zum erstmaligen Auftreten einer Komplikation und andererseits die klinische Funktionsperiode der Stiftaufbauten, exklusive rever-sibler Komplikationen. Statistische Zusammenhänge wurden durch den Log-Rank Test und die multifaktorielle Cox-Regression abgebildet.
Ergebnisse: Die mittlere Überlebenszeit der Stiftaufbauten betrug 9,54 Jahre. Die 5- bzw. 10-Jahres Überlebensrate aller Stiftaufbauten wurde mit 69,9% bzw. 48,1% be-ziffert. Der Log-Rank Test fand signifikante Unterschiede für die Parameter Zahn-gruppe, Kiefer, prothetische Versorgung, Herstellungsart, Werkstoff und Knochenni-veau heraus. Die multifaktorielle Cox-Regression zeigte für ein höheres Alter bei Zementierung, die definitive prothetische Versorgung und das Knochenniveau Signi-fikanzen.
Schlussfolgerungen: Stiftaufbauten haben im universitätsklinischen Umfeld unab-hängig von Werkstoffen, Befestigungsmaterialien und Lokalisationen eine gute Lang-zeitprognose. Reduziert wird diese durch die Einbeziehung von Stiftaufbauten in Te-leskopversorgung und durch die Versorgung von parodontal (vor-)geschädigten Zäh-nen. Hierbei ist die Stiftindikation streng zu stellen. Um Komplikationen zu minimie-ren, sollen Patienten mit stiftarmierten Zähnen einem intensiven Recall-programm teilhaben.
Aktualisiert: 2022-12-23
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Die geführte Knochenregeneration (GBR) ist eine Knochenaufbaumethode, bei der eine Membran platziert wird, die das Weichgewebe vom Knochendefekt trennt und einen Raum für die Knochenbildung ohne Konkurrenz durch Weichgewebszellen schafft. Ziel der vorliegenden Studie war es, das klinische Ergebnis von zwei verschiedenen nicht resorbierbaren Membranen retrospektiv zu vergleichen. Diese Studie umfasst 1.672 Patienten, die von 2009 bis 2017 in einer mund-, kiefer- und gesichtschirurgischen Praxis behandelt wurden. Bis 2013 wurden 1.029 GoreTex Membranen eingesetzt und weitere 643 NeoGen Membranen ab 2014. Der standardisierte chirurgische Eingriff war für beide Gruppen gleich. Die horizontalen und/oder vertikalen Augmentationen wurden unter Verwendung von nicht-resorbierbaren titanverstärkten ePTFE-Membranen unter Verwendung autogener Knochentransplantate und gleichzeitiger Implantation (Neoss ProActive Implant-System) durchgeführt. Die Membran-komplikationsraten, während des GBR-Verfahrens und die prozentuale Knochen-veränderung von der Operation bis zur Membranentfernung, wurden überwacht. Aus jedem Augmentationsverfahren wurde ein Implantat für die Analyse ausgewählt. Die Komplikationsrate war in den beiden Gruppen ähnlich: 12% (7% Expositionen und 5% Infektionen) in der GoreTex und 11% (7% Expositionen und 4% Infektionen) in der NeoGen Gruppe. Die Art des Defekts hatte einen großen Einfluss auf das Auftreten einer Membrankomplikation (p < 0,001). Das Implantatüberleben wurde bis zu 9 Jahre in der GoreTex Gruppe und bis zu 5 Jahre in der NeoGen Gruppe verfolgt. Fünfzehn Implantatverluste traten in der GoreTex Gruppe auf. Ein Implantatverlust trat in der NeoGen Gruppe auf. 226 Membranen wurden zur vertikalen Kieferkammerhöhung verwendet (131 GoreTex, 95 NeoGen). Die durchschnittliche vertikale Defektgröße betrug 3,3 mm für GoreTex und 3,9 mm für NeoGen. Nach der Augmentation betrug das durchschnittliche marginale bone level 0,52 mm für GoreTex und 0,49 mm für NeoGen. Dies entspricht einer durchschnittlichen Knochenregeneration von 84,5% für GoreTex und 87,6% für NeoGen. Die Knochenregeneration war niedriger in Fällen, in denen Komplikationen auftraten (p< 0,001). Diese Studie zeigt, dass mit dem vorliegenden GBR-Verfahren ein vorhersagbares Augmentationsergebnis und ein positives klinisches Ergebnis erzielt werden können, wobei die Art des Knochendefekts maßgeblich mit dem Auftreten einer Membrankomplikation korreliert.
Aktualisiert: 2022-12-23
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Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, das Mini-Dental-Assessment (MDA), einen Kaueffizienztest zur Bestimmung des zahnärztlichen Behandlungsbedarfs, für Pflegekräfte zu validieren, eine applikationsbasierte Anwendungssoftware zu entwi-ckeln und die digitale und analoge Form in klinischer Anwendung durch Pflegekräfte zu prüfen.
Für die visuelle Einschätzung des Kaueffizienztests wurde ein Interobserver Agree-ment durchgeführt für zwölf Zahnärzte, zehn Pflegekräfte und zehn Laien. Diese be-werteten 100 Fotos von Kaueffizienztestungen mit Hilfe des MDA. Es ergab sich eine Interklassen-Korrelation (ICC, maximal 1,0) für Zahnärzte von 0,936 (95% KI: 0,917-0,953), für Pflegekräfte von 0,931 (95% KI: 0,909-0,949) und für Laien von 0,932 (95% KI: 0,911-0,950). Alle Berufsgruppen erreichten somit eine „ausgezeichnete“ Reliabilität. Die Einschätzung des Zerkleinerungsgrades des MDA ist für Pflegekräfte vergleichbar gut möglich wie für Zahnärzte und auch medizinische Laien. Die mit Hilfe der Programmierumgebung MIT App Inventor 2 (MIT, Cambridge, Massachus-etts, Vereinigte Staaten von Amerika) entwickelte MDA-App zeigte eine gute Ge-brauchstauglichkeit mit durchschnittlich 95,18 Punkten (Standardabweichung: 4,26 Punkte) in der System-Usability-Scale (SUS, maximal 100 Punkte). In die MDA-App wurden eine Stoppuhr, eine zweite Stufe zur visuellen Einschätzung des Zerklei-nerungsgrades und eine Datenbank für die Untersuchungsergebnisse integriert. Das analoge und digitale MDA wurden von insgesamt 69 Probanden, 57 Auszubildenden des Schulzentrums für Pflegeberufe und zwölf Pflegekräften der Geriatrie des Kreis-krankenhauses Frankenberg, verglichen (Alter: 16 bis 58 Jahre). Die Auszubildenden untersuchten sowohl analog als auch digital je fünf Patientenfälle (Alter: 72 bis 85 Jahre) mit Hilfe von Bildern. Die Pflegekräfte der Geriatrie untersuchten je einen Patienten (Alter: 71 bis 91 Jahre) der Klinik mit dem analogen MDA und mit der MDA-App. Beide Probandengruppen füllten anschließend einen Fragebogen aus. Analoges und digitales MDA zeigten in den Ergebnissen hohe Übereinstimmungs-werte. Mit der MDA-App konnten Fehlerquellen minimiert und die Auswahl des Zer-kleinerungsgrades verifiziert werden. Die Probanden gaben zum Großteil an, sich eine Anwendung des MDA im Pflegealltag vorstellen zu können. 94,2 % präferierten dafür die App. Das MDA konnte erstmals im klinischen Bereich angewendet werden und kann als eine Art Erweiterung geriatrischer Assessmentinstrumente genutzt werden. Die MDA-App sollte weiterentwickelt und für die ambulante Pflege verifiziert wer-den.
Aktualisiert: 2022-12-23
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Das Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Kariesdiagnostikfunktion dreier Intraoralscanner (IOS) unterschiedlicher Dentalhersteller zu untersuchen und mit etab-lierten Diagnostikmethoden zu vergleichen.
Zur Durchführung der vorliegenden in-vitro Studie wurden aus insgesamt 64 humanen Zähnen des Milchgebisses (n = 13) und des bleibenden Gebisses (n = 51) Modelle zur okklusalen und zur approximalen Kariesdiagnostik hergestellt. Für die Okklusalkari-esdiagnostik wurde ein sechsflächiges Gitternetz angelegt, wodurch 78 Flächen des Milchgebisses sowie 306 Flächen des bleibenden Gebisses beurteilt werden konnten. Zur standardisierten approximalen Kariesdiagnostik wurde jeder Zahn in eine mesio-approximale und in eine disto-approximale Fläche eingeteilt, sodass 26 Flächen des Milchgebisses und 102 Flächen des bleibenden Gebisses untersucht werden konnten.
Die Untersuchung der Flächen erfolgte mittels klinischer Diagnostik – visuell, radio-logischer Diagnostik – Bissflügelaufnahme, Nahinfrarot-Transillumination – DIAGNO-cam (KaVo, Biberach, Deutschland) sowie der IOS TRIOS 4 (3Shape, Kopenhagen, Dänemark), iTero Element 5D (Align Technology, Or Yehuda, Israel) und Planmeca Emerald S (Planmeca Oy, Helsinki, Finnland). Als Referenzmethode fand das µ-CT (TomoScope XS-FOV; Werth Messtechnik GmbH, Gießen, Deutsch-land) Anwendung.
Hinsichtlich ihrer Eignung an Okklusal- und Approximalflächen sowie an Zähnen des Milch- und des bleibenden Gebisses zeigten die untersuchten IOS Differenzen. Der IOS Planmeca Emerald S wies an Zähnen des bleibenden Gebisses teils bessere Er-gebnisse auf als der jeweilige Goldstandard (Reliabilität, Summe aus Sensitivität und Spezifität sowie der logistischen Regression). Im Milchgebiss zeigte hingegen der IOS TRIOS 4 eine größere Reliabilität sowie eine höhere Summe aus Sensitivität und Spezifität als die anderen IOS, sollte jedoch durch den entsprechenden Goldstandard ergänzt werden.
Schlussfolgernd lässt sich sagen, dass in der vorliegenden Untersuchung keine Me-thode ermittelt werden konnte, die an beiden untersuchten Flächen und Dentitionen als alleinige Kariesdiagnostikmethode geeignet wäre. Insgesamt zeigte sich das Kari-esdiagnostiktool von IOS jedoch als sinnvolle Ergänzungsfunktion, deren Validität durch künstliche Intelligenz weiter optimiert werden sollte.
Aktualisiert: 2022-12-23
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Hintergrund: Einfache und verlässliche Instrumente zur Beurteilung des Parodontalzustands sind in der täglichen Praxis von großer Bedeutung. Ziel dieser Studie war die Evaluierung des „Chairside Guide (CSG)“ des Weltverbandes der Zahnärzte (FDI), der im Rahmen des Global Periodontal Projects entwickelt wurde.
Material und Methode: Die Untersuchungsgruppe bestand ausschließlich aus Patien-ten (n = 147; 20-80 Jahre alt), bei denen ein vollständiger parodontaler Anfangsbefund, die Ergebnisse einer Hygieneuntersuchung und eine vollständige Anamnese mit Angaben des Zigarettenkonsums, des HbA1c-Wertes und des Grundes für den Zahnverlust vorlagen. Es wurden ausschließlich Daten von Patienten der Poliklinik für Parodontologie der Universität Gießen verwendet.
Ergebnisse: (1) Der CSG zeigt eine sehr hohe Sensitivität bei niedrigen Erkrankungs-schweregraden und erkennt die gesunden Testpersonen gut als gesund. (2) Die Spezifität ist bei schwer erkrankten Personen sehr hoch und schwere Erkrankungen werden als krank identifiziert. (3) Der einzige Schwachpunk des CSG besteht darin, dass bei mittleren Ausprägungen der Parodontitis sowohl die Sensitivität als auch die Spezifität geringer sind. (4) Zwischen dem CSG und dem Risikoprofil nach Tonetti & Lang (2003) konnten durchgehend Übereinstimmungen nachgewiesen werden. Diese liegt daran, dass per Definitionen 5 der Parameter als Risikoparameter zu betrachten sind, die bei Tonetti und Lang ebenfalls vorkommen. (5) In einem Datenvergleich mit Erhebungen aus Madrid und Hongkong zeigte sich, dass es Unterschiede hinsichtlich der durchschnittlichen Punktzahl für den CSG Fragebogen gab; klinische Parameter wie beispielsweise die Rauchgewohnheiten und Diabetes waren jedoch in den drei Patientengruppen annähernd gleich verteilt.
Schlussfolgerungen: Der Chairside Guide (CSG) kann als ein geeignetes Instrument für ein parodontales Screening der Krankheitsschwere empfohlen werden. Allerdings ist das System für eine individualisierte Therapieplanung und zur Darstellung und Dokumentation von Veränderungen während eines Behandlungsintervalls - vor allem bei mittelschweren Krankheitsverläufen - nicht präzise genug. Eine Verbesserung durch die Trennung der diagnostischen Parameter von Risikoparametern ist zu empfehlen.
Aktualisiert: 2022-12-23
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Die vorliegende retrospektive Studie beschäftigte sich mit der Fragestellung, inwiefern Teleskopprothesen, die in einer freien Zahnarztpraxis gefertigt wurden, mit Restaurationen aus universitären Zahnkliniken vergleichbar waren. Um dies zu ermöglichen, wurden die Prothesen und Pfeilerzähne hinsichtlich deren Langlebigkeit untersucht. Zusätzlich wurden Wiederherstellungsmaßnahmen analysiert und dokumentiert.
Zu Grunde lagen insgesamt 190 teleskopierende Versorgungen bei 149 Patienten, die auf 680 Pfeilerzähnen verankert waren. Es wurden verschiedene Einflussfaktoren auf das Überleben der Teleskopprothesen und der Pfeilerzähne untersucht. In Bezug auf die Wiederherstellungsmaßnahmen wurde die Art und das Datum der jeweiligen Intervention erfasst. Zur statistischen Überprüfung wurden die KAPLAN-MEIER-Analyse sowie die multiple Cox-Regression herangezogen. Wie oftmals in der Literatur beschrieben, wurde das Signifikanz-Niveau mit α ≤ 0,05 festgelegt.
Der mittlere Beobachtungszeitraum betrug 14,64 ± 0,5 Jahre. Währenddessen mussten 12,2% (n=23) aller Prothesen neuangefertigt werden. Die 5-/ 10- und 15-Jahresüberlebensraten lagen bei 96,2%, 78,4% sowie 60,4%. Als signifikanter Einfluss konnte die Gegenkieferbezahnung detektiert werden. Befand sich eine implantatgetragene Versorgung (Kategorie 4) im Gegenkiefer lag die mittlere Überlebenszeit bei 7,38 ± 0,0 Jahren. Dagegen belief sich das mittlere Überleben bei Gegenkiefern ohne prothetische Versorgung (Kategorie 5) auf 15,70 ± 1,15 Jahre. Die Cox-Regression ermittelte einen Anstieg für einen Funktionsverlust der zu untersuchenden Teleskopprothese um den Faktor 11,1, falls der Gegenkiefer eine implantatgetragene Restauration in situ hatte. Als weitere Einflussfaktor wurde die Anzahl der Pfeilerzähne ausfindig gemacht. Pro steigenden Pfeilerzahn sank das Verlustrisiko der jeweiligen Teleskopprothese um 31,5%.
Bei 83,2% aller untersuchten teleskopierenden Restaurationen war eine Wiederherstellungsmaßnahme notwendig. Die erste Intervention fand nach 3,13 ± 0,31 Jahren statt. Am häufigsten trat dabei das Rezementieren einer Primärkrone auf (31,6%); gefolgt von der Entfernung einer Druckstelle (20,9%) und dem Auffüllen eines Sekundär-Teleskops (10,1%). Weder die Gruppenvergleiche innerhalb der KAPLAN-MEIER-Analyse noch die Cox-Regression konnten einen signifikant beeinflussenden Parameter ausfindig machen.
Während des Beobachtungszeitraums mussten 115 (16,9%) der Pfeilerzähne extrahiert werden. Das mittlere Überleben belief sich auf 13,74 ± 0,29 Jahre. Die 5-/ 10- und 15-Jahresüberlebensraten betrugen 92,6%, 73,9% und 57,8%. Als beeinflussender Faktor konnte abermals die Gegenkieferbezahnung ausfindig gemacht werden. Es stellte sich ebenfalls heraus, dass implantatgetragener Zahnersatz im Gegenkiefer das Überleben eines Pfeilerzahnes signifikant verringerte. So lag dabei die mittlere Überlebenszeit bei 6,54 ± 0,45 Jahren. War dahingegen der Gegenkiefer nicht prothetisch versorgt, ergab das mittlere Überleben eine Dauer von 14,65 ± 0,58 Jahren und lag somit bei mehr als doppelt so lange. Auch die Cox-Regression unterstrich den negativen Einfluss von implantatgetragenen Restaurationen im Gegenkiefer. Sie fand heraus, dass das Verlustrisiko um ein 4,4-Faches anstieg. Im Gegensatz dazu sank das Risiko um 57,7%, wenn der Gegenkiefer keine prothetische Versorgung hatte. Neben der Gegenkieferbezahnung hatte die Zahngruppe, zu der ein Pfeilerzahn zuzuordnen war, einen signifikanten Einfluss auf dessen Funktionsdauer. Während die mittlere Überlebensdauer bei den Prämolaren 12,12 ± 0,57 Jahre betrug, belief sie sich bei den Molaren auf 16,36 ± 0,76 Jahre. Auch die Gegenüberstellung der 5-/ 10- und 15-Jahresüberlebensraten verdeutlichte die Überlegenheit der Molaren gegenüber den Prämolaren: 100%; 95,0% und 79,2% versus 86,5%; 66,3% und 46,9%.
Insgesamt stellte sich bei der Untersuchung heraus, dass Teleskopprothesen aus einer freien Zahnarztpraxis dieselben Outcome-Kriterien hatten, wie Prothesen aus Universitäts-Zahnkliniken. Somit war augenscheinlich ein vergleichbarer Standard während beiden Fertigungsprozessen gegeben.
Aktualisiert: 2022-12-23
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Das Ziel der vorliegenden Arbeit war die Untersuchung verschiedener nicht-kariesbedingter Zahnhartsubstanzverluste (NKBZ) durch ein mit Intraoralscannern (IOS) durchgeführtes digitales Monitoring.
Zur Validierung des angewandten Verfahrens wurde zunächst im Laborversuch unter-sucht, inwiefern die IOS Trios 3 (TRI, 3Shape) und CS 3600 (CAR, Carestream Dental LLC) sowie interne (IOSi) und externe (IOSe) Auswertungssoftwares die auf 16 humanen Schmelzproben und Frasacozähnen (frasaco GmbH) simulierten NKBZ quantifizieren können. Als Referenz dienten dazu die in der Literatur als Goldstandard beschriebene optische Profilometrie (PRO). Die in vitro Versuche zeigten, dass die Unterschiede zwischen IOS und PRO bei ± 15 µm (IOSi) und ± 10 µm (IOSe) lagen.
In der darauffolgenden klinischen Studie wurden an jungen Erwachsenen (n = 109) die Okklusalflächen mandibulärer erster Molaren auf NKBZ untersucht. Dazu wurden zu Beginn der Studie sowie nach zwölf (n = 91) und 24 Monaten (n = 52) Intraoralscans mit dem Trios 3 angefertigt und diese in der IOSe analysiert. Bei der Auswertung der maximalen vertikalen Zahnhartsubstanzverluste (MVZ) wurde zwischen Dellen, Facetten und kombinierten Delle-Facette-Läsionen (KDFL) unterschieden. Dabei zeigte nur ein Zahn keine Anzeichen für NKBZ, wobei der mesio-bukkale Höcker am häufigsten von mindestens einer Defektform betroffen war. Randleisten zeigten signifikant weniger NKBZ als Höcker (p < 0,001). Facetten traten zwar am häufigsten auf, zeigten allerdings geringere und weniger progressive MVZ als Dellen und KDFL (p < 0,001). Das Geschlecht hatte keinen signifikanten Einfluss (p > 0,05) auf die Fallzahl und Progression der NKBZ.
Die in der vorliegenden Studie aufgetretenen Fallzahlen und quantifizierten NKBZ bestätigten die in der Literatur beschriebene Relevanz der frühzeitigen Erkennung von NKBZ für die Mundgesundheit. Dabei konnten neue Erkenntnisse zur Anwendungs-möglichkeit von IOS sowie zur Grundlagenforschung und Dynamik von NKBZ erlangt werden. So können Einzelzahnscans bereits heute zur frühzeitigen Erkennung progressiver NKBZ eingesetzt werden und in zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen Anwendung finden.
Aktualisiert: 2022-12-23
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Hintergrund und Zielsetzung: Im Rahmen der bundesweiten 6. DAJ-Studie zur Mundgesundheit wurden 6-/7- und 12-jährige Schulkinder in Bayern repräsentativ untersucht. Ziel der Studie war ein Vergleich von Kariesprävalenz und Sanierungsgraden mit den bundesweiten Ergebnissen und der vorherigen bayerischen Untersuchung von 2009. Ein Vergleich unterschiedlicher Untersuchungsstandards erfolgte während der Doppeluntersuchungen an bayerischen Mittelschulen.
Nullhypothesen: Im Vergleich zur vorherigen Untersuchung ist die Drop-out-Rate unverändert. In den beiden untersuchten Altersgruppen verbessern sich die Mundgesundheit (dmft/DMFT) sowie der Anteil naturgesunder Gebisse nicht, es ist kein Unterschied zur Zahngesundheit im gesamten Bundesgebiet festzustellen. Der Versorgungsgrad im Milchgebiss ist unverändert. Schulkinder mit Fissurenversiegelungen weisen keine bessere Mundgesundheit auf als diejenigen ohne Fissurenversiegelungen. Im Vergleich der Regionen (Stadt/Land) ist die Verteilung der Kariesprävalenz unverändert. Die Untersucherausstattung hat keinen Einfluss auf die Genauigkeit der Kariesdiagnostik.
Material und Methode: Alle Untersucher/-innen absolvierten eine Online-Kalibrierung (κ > 0,65) sowie eine Vorort-Einweisung mit individueller Kalibrierung dreier Kontrolluntersucher. Nach Ermittlung einer repräsentativen Stichprobe (GESIS Leibniz-Institut Mannheim) untersuchten 21 kalibrierte Studienuntersucher vom 04.02.2016 bis zum 01.07.2016 an 93 Grundschulen insgesamt 2943 der 6- bis 7-jährigen Erstklässler. Im Zeitraum vom 15.10.2015 bis zum 20.06.2016 erfolgte die Befundung von insgesamt 1235 Sechstklässlern (12-Jährige) an 107 weiterführenden Schulen. Im Rahmen der klinischen Untersuchung wurde das von der DAJ bundesweit vorgegebene Untersuchungsmaterial genutzt. Für die Doppeluntersuchungen von 965 bayerischen Mittelschülern (11- bis 14-Jährige) verwendeten die drei Kontrolluntersucher Luftbläser, Lupenbrille sowie eine hellere Untersuchungslampe. Wichtigstes Kriterium war die Erhebung des dmft/DMFT-Index. Zur statistischen Auswertung, die analog zur vorherigen Studie ablief, erfolgte eine Selektion der Daten nach Alter, Schulform und Stadt bzw. Land.
Ergebnisse: Von den ermittelten 9345 Schulkindern wurden 5936 (63,5 % Teil-nahmerate; 2009: 59,2 %) untersucht. 4178 Kinder fielen in die geforderten Al-tersgruppen. Die Drop-out-Rate lag in den ersten Klassen bei 23 % (2009: 15 %), in den sechsten Klassen bei 47 % (2009: 41 %). 61,3 % der 6-/7-Jährigen wiesen ein naturgesundes Milchgebiss auf (2009: 50,6 %). Der mittlere dmft-Wert betrug 1,36. Es zeigte sich, dass 20,3 % der Milchzahnkaries (mittlerer dt: 0,51) unversorgt waren (2009: 39,3 %; mittlerer dt: 1,28). 71,7 % der 12-Jährigen hatten ein kariesfreies bleibendes Gebiss (2009: 61,4 %). Der mittlere DMFT-Wert betrug 0,62 (DMF-S: 0,88). Im Vergleich zu 2009 zeigten sich signifikante Unterschiede bezüglich der Kariesprävalenz (DMFT/-S; Rückgang der Karieserfahrung). 6- bis 7-jährige Stadtkinder wiesen eine signifikant niedrigere Karieserfahrung (dmft: 1,18) auf als Grundschüler auf dem Land (dmft: 1,41). 6- bis 7-jährige Grundschüler regulärer Schulen hatten häufiger Fissurenversiegelungen bleibender Zähne (32 %) als Förderschüler (20,8 %). Bei den 12-Jährigen wiesen Gymnasiasten eine höhere Versieglungsrate (3,06) auf als Mittel- und Förderschüler (2,48 / 2,16). Mittelschüler wiesen eine signifikant höhere Karieshäufigkeit auf als Schüler anderer Schulformen. Bei den Doppeluntersuchungen ermittelten die anders ausgestatteten Kontrolluntersucher im Vergleich zu den Studienuntersucherinnen und Studienuntersuchern signifikant höhere Werte: DMFT von 1,65 (0,89 DMFT), SiC-DMFT von 4,18 (2,54 SiC-DMFT), Initialkaries von 2,04 (1,16).
Schlussfolgerung: Insgesamt kann eine Verbesserung der Mundgesundheit festgestellt werden. Während Bayern bei den 6-/7-Jährigen hinsichtlich des mittleren dmft-Wertes das bundesweit beste Ergebnis erzielte, so lagen die Werte bei den 12-Jährigen unter dem Bundesdurchschnitt. Eine deutliche Polarisation der Karies verdeutlicht in allen Altersgruppen einen erhöhten Betreuungsbedarf. Weiterhin ist der Sanierungsgrad im Milchgebiss unbefriedigend. Zielgerichtete gruppenprophylaktische Programme sollten sich vor allem auf 12-jährige Mittelschüler und Schulkinder in Fördereinrichtungen konzentrieren. Die Versorgung und präventive Betreuung im Milchgebiss ist besonders in den ländlichen Bereichen Bayerns verbesserungswürdig. Die Ergebnisse der Doppeluntersuchungen zeigten, dass es empfehlenswert ist zukünftige epidemiologische Begleituntersuchungen mit einem möglichst idealen Standard zur Kariesdiagnostik durchzuführen, um den tatsächlichen Mundgesundheitszustand der Schulkinder nicht zu überschätzen.
Aktualisiert: 2022-12-23
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