Der Russe Golubtschik hat zwar den Fürsten Krapotkin zum Vater, ist aber der Sohn des einfachen Försters Golubtschik. Die Mutter war mit dem Fürsten fremdgegangen. Als Gymnasiast fordert der Junge in Odessa von seinem Vater, er wolle Krapotkin heißen. Der Fürst lacht ihn aus, gibt ihm gute Ratschläge und speist ihn mit einem Geschenk ab. Golubtschik entfernt sich wie ein begossener Pudel. Zuvor macht er auf dem fürstlichen Schloss noch die Bekanntschaft seines Halbbruders, des jungen Fürsten Krapotkin. Der tückische Junge wird vom alten Fürsten geliebt. Golubtschik will den Halbbruder vernichten. Golubtschiks neuer Freund Jenö Lakatos bringt Golubtschik als vermeintlichen Dieb hinter Gitter. Eingeschüchtert läßt sich Golubtschik im Gefängnis als Polizeispitzel anwerben und wird Agent bei der Ochrana. Er wird nach Nischnij Nowgorod geschickt und in Gefängniszellen zu Revolutionären gesteckt. In Petersburg verliebt sich Golubtschik in Annette Leclaire, genannt Lutetia, die er ausgerechnet in Begleitung des verhassten jungen Fürsten Krapotkin erleben. In seinem Drang, ein Krapotkin zu werden, bringt Golubtschik den Halbbruder für ein paar Tage ins Gefängnis. Der Vorgesetzte bestraft ihn dafür. Golubtschik folgt Lutetia nach Paris. Dort darf der Spion Golubtschik den Aliasnamen Krapotkin tragen. Der Krieg bricht aus. Golubtschik nimmt auf russischer Seite an den Kämpfen teil. Nach dem Krieg zieht es ihn zum Tatort an die Seine zurück. Es stellt sich heraus, dass Lutetia und der Halbbruder leben.
Aktualisiert: 2021-12-31
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Nach dreijähriger Kriegsgefangenschaft in Sibirien kehrt Gabriel Dan heim und quartiert sich im Hotel Savoy ein. Gabriel, der weder Eltern, Weib noch Kind hat, macht einen Bittgang zu seinem Onkel Phöbus Böhlaug, der in der Stadt in Saus und Braus lebt. Der schäbig angezogene Soldat bekommt von der geizigen Verwandtschaft lediglich einen abgetragenen Anzug geschenkt. Die Gäste der oberen Hoteletagen können ihre Rechnung nicht bezahlen. Der alte Liftboy Ignatz leiht jedem Geld, der Koffer hat. Die armen Schlucker unter den Hotelgästen fürchten sich vor den Kontrollgängen des Hoteldirektors Kaleguropulos. Es geht das
Gerücht, dass der Direktor ein Grieche sein soll. Gabriel bekommt ihn nicht zu Gesicht und will hinter das Geheimnis des unsichtbaren Direktors kommen. In den unteren Etagen wohnen die Reichen. In der Hotelbar müssen nachts junge Mädchen, die keinen Koffer mehr zu verpfänden haben, sich vor Fabrikanten und Häusermaklern nackt ausziehen. Gabriel verliebt sich in die junge Varietétänzerin Stasia. Gabriel hat einen Nebenbuhler, seinen Cousin Alexander Böhlaug. Alexander, Student in Paris, quartiert sich im Savoy ein, um Stasia nahe zu sein. Der Kroate Zwonimir Pansin kehrt heim. Gabriel nimmt den Soldaten in seinem Zimmer auf. Alexander macht das Rennen. Zwonimir und Gabriel finden Arbeit. Auf dem Güterbahnhof verladen sie Hopfenballen zum Transport nach Deutschland. Eine Flut von Heimkehrern ergießt sich in die Stadt. Gabriel fühlt sich mit den Ankömmlingen eng verbunden. Nicht nur die Lage der zahlreichen in der Stadt herumlungernden Heimkehrer ist hoffnungslos. Auch die Arbeiter aus Herrn Neuners Borstenreinigungsfabrik. Zwonimir mischt sich unter die Murrenden; wiegelt das Volk zum Widerstand auf. Da erscheint die Rettung aus der wirtschaftlichen Misere: Henry Bloomfield, Milliardär aus den USA, besucht die Heimatstadt. Gabriel wird sein Sekretär. Einer der Revolutionäre wirft eine Handgranate ins Hotel. Militär rückt gegen die Aufständischen an. Das Hotel brennt in allen Stockwerken. Die Menge stürmt das Savoy.
Aktualisiert: 2021-12-31
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Franz Tunda, 1894 geboren, flieht aus russischer Gefangenschaft und kommt in der Taiga bei dem Polen Baranowicz in Werchne-Udinsk unter. Im Frühjahr 1919 erfährt der Oberleutnant vom Kriegsende und will
nach Wien zu seiner Braut Fräulein Irene Hartmann. Mitten in den russischen Bürgerkriegswirren gerät der Flüchtling erst in die Hände der Weißen und bleibt schließlich bei den Roten. Tunda verliebt sich in seine Vorgesetzte, die Russin Natascha Alexandrowna, wird selbst Revolutionär, hält zündende kommunistische Reden und proklamiert selbstverfasste Aufrufe. In Moskau dann, als der revolutionäre Nachkriegsalltag bewältigt werden muss, und Tunda in die Partei eintreten soll, macht sich der Kandidat nach Grusinien davon und verliebt sich dort in Alja. Das Paar heiratet in Baku. Tunda verläßt seine Ehefrau, erhält in Moskau ohne weiteres einen österreichischen Pass und gelangt ganz legal nach Wien. In Paris trifft er Frau G. Tunda ist pleite. Ein Franzose hilft weiter. Tunda, der ausgezogen war, um Irene zu suchen, könnte in die Irkutsker Gegend zurückkehren.
Aktualisiert: 2021-12-31
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Der alte Zipper, Tischlerssohn, ein Musikfreund, verachtet den Kaiser, glaubt nur an die Vernunft, an das Schicksal, will die Söhne Arnold und Cäsar zu Genies erziehen und möchte Menschen aus ihnen machen. Das schlägt bei Cäsar vollständig fehl. Lediglich aus Arnold, der auch kein Genie ist, aber zart, gutherzig und schüchtern, wird, mit hohem Ausbildungsaufwand, ein leidlicher Sologeiger, der aber später nur im Musikcafé einsetzbar ist. Zuvor studiert Arnold Jura und der Ich-Erzähler Philosophie. Der alte Zipper selbst betreibt, allerdings ziemlich erfolglos, ein Papiergeschäft in Kommission. Zipper kümmert sich um alles Mögliche, nur nicht um das Wesentliche in seinem Beruf. Schließlich muss er ein Zimmer seiner Wohnung vermieten, um einigermaßen zu überleben. Als der Thronfolger in Sarajevo erschossen wird, schickt Zipper die beiden Söhne begeistert in den Krieg. Nach zwei Monaten Fronteinsatz verliert Cäsar Zipper das linke Bein, kommt heim, landet in der Tobsuchtszelle des Irrenhauses und stirbt im Delirium. Der Krieg hört auf. Die Doppelmonarchie zerfällt. Arnold kehrt heim und sucht Arbeit. Der alte Zipper verschafft dem Sohn einen Arbeitsplatz im Finanzministerium. Arnold heiratet seine Jugendfreundin, die aufstrebende Schauspielerin Erna Wilder. Die Ehe ist unglücklich. Erna, eher Mittelmaß, erhält an dieser und jener Provinzbühne ein Engagement. In Berlin steigt Erna zum Filmstar auf und lebt, getrennt von Arnold, in einer Luxusvilla bei Potsdam mit Damen zusammen. Arnold hat eine Stelle als Filmredakteur an einer Mittagszeitung und arbeitet dort unablässig mit seinen bescheidenen Mitteln an der Karriere seiner Frau, die er vergöttert, auf die er nichts kommen lässt. Erna geht fremd, stürzt bei einem Ausritt und verarmt. Arnold erspielt in Monte Carlo kleinere Gewinne. Das Paar lebt davon. Hinkend rappelt sich Erna auf und bekommt eine Rolle in Hollywood. Arnold, mittlerweile ein echter Musikant geworden, endet als Musikclown in einem Varieté.
Aktualisiert: 2021-12-31
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Die letzten Tage Napoleons in Frankreich einschließlich der Schlacht bei Waterloo sind ein Desaster. Daneben wird die Lebensgeschichte der korsischen Wäscherin Angelina Pietri aus Ajaccio erzählt. Angelina bezahlt ihre glühende Verehrung des Kaisers der Franzosen mit dem Leben. Napoleon rüstet von Paris aus zum Krieg gegen seine Feinde, die Preußen und die Engländer. Als der Kaiser Truppen der Pariser Garnison inspiziert, spricht er kurz mit dem kleinen Tambour Antoine Pascal Pietri, einem Schuljungen, der im Heer des Kaisers dient. Pascals Mutter ist Angelina Pietri. Als seinen Vater nennt der Junge den Wachtmeister Sosthène Levadour. Nach einem Sprung des Erzählers zurück in eine Zeit, in der Pascal noch nicht geboren worden war, wird seine Vorgeschichte zusammen mit der Lebensgeschichte seiner Mutter Angelina bis kurz vor Waterloo vorgetragen. Napoleon verliert seinen Krieg bei Waterloo. Nach der Schlacht irrt er übers Schlachtfeld und entdeckt in der Dunkelheit Pascals Leiche. Der Kaiser lässt den kleinen Leichnam in Eile beerdigen und flieht mit den Resten des Heeres nach Paris. Es ist der 20. Juni 1815. Napoleon bringt Angelina die Nachricht vom Tod ihres einzigen Sohnes Pascal. Es gibt im Volke immer noch Grüppchen, die weiter »Es lebe der Kaiser!« rufen. Unter denen befinden sich Angelina und der Schuster Wokurka. In Paris gerät das Häuflein unter eine gewaltige Volksmenge, die Es lebe der König! skandiert. Angelina wird von der Meute umgebracht. Im Sterben versucht die Kaisertreue, am steinigen Seine-Ufer die Marseillaise zu singen, und meint, eine Marionette, dem Kaiser nachgebildet, dicht neben ihr liegen gelassen, sei der leibhafte Napoleon. Der aber ist auf dem Wege nach St. Helena.
Aktualisiert: 2021-12-31
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Eichmeister Anselm Eibenschütz zieht mit seiner Frau nach Zlotogrod in den äußersten Osten des Reiches, unmittelbar an die russische Grenze. Dort wird die Staatsgewalt verachtet und der verstorbene Eichmeister war aufgrund seiner Untätigkeit geschätzt. Eibenschütz jedoch nimmt seine neue Aufgabe sehr ernst und bringt mehrere Kaufleute vor Gericht, wodurch er sich allgemein verhaßt macht. Leibusch Jadlowker, ein vierschrötige, Gastwirt und Gemischtwarenhändler, der eigentlich Kramrisch heißt, beherbergt Landstreicher, Diebe, Räuber sowie russische Deserteure und verfertigt falsche Gewichte. Eibenschütz verkehren immer häufiger in der Grenzschenke und verguckt sich dort in die Zigeunerin Euphemia Nikitsch. Sie ist die Freundin Jadlowkers und wohnt in der Grenzschenke. Als der Eichmeister bald darauf auf einem Markt Jadlowker beim Fischverkauf ohne Konzession erwischt, leistet dieser heftigen Widerstand. Jadlowker wird daraufhin zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt und Eibenschütz behördlicherseits als vorläufiger Verwalter der Grenzschenke bestimmt. Der biedere Eibenschütz erfährt bei Euphemia im Bett die erste Liebe seines Lebens und wohnt fortan faktisch in der Grenzschenke. Das Glück währt nur kurz. Der Maronibrater Konstantin Sameschkin macht ältere Rechte auf die Schöne geltend. Euphemia trennt sich vom Eibenschütz. Dieser bleibt in der Schenke wohnen, ergibt sich dem Trunke und vernachlässigt seine Amtsgeschäfte. Die Cholera bricht aus und rafft die Menschen dahin. Schließlich müssen Sträflinge aus dem Zloczower Kerker verpflichtet werden, um die Leichen aus den Häusern zu holen. Unter den Leichenträgern befindet sich Jadlowker. Unter dem Einfluss eines neuen Gendarmen waltet Eibenschütz seines Amtes gestrenger und unbarmherziger als je zuvor. Aus Rache erschlägt Jadlowker den Eichmeister und wird inhaftiert. Euphemia bleibt allein in der Schenke.
Aktualisiert: 2021-12-31
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Der Katholik Nikolaus Tarabas aus dem galizischen Dorf Koryla besucht die Technische Hochschule in Petersburg und beteiligt sich an einem Attentat auf den Gouverneur von Cherson. Zur Strafe schickt ihn sein
Vater nach Amerika. Im Jähzorn bringt Tarabas den Wirt einer New Yorker Bar beinahe um und wird polizeilich gesucht. Unverhofft kommt ihm der Ausbruch des Krieges zu Hilfe. Über den Hafen Riga kehrt Tarabas nach Koryla zurück. Im Krieg wird Tarabas als außerordentlicher Frontoffizier zum Hauptmann befördert. Als dann die Revolution ausbricht, hält Tarabas die Reste seiner Kompanie zusammen. Ein wildfremder rothaariger Soldat, ein Jude, erscheint und behauptet, die Revolution habe gesiegt und der Bürger Tarabas könne nach Hause gehen. Tarabas dringt zu den neuen Machthabern vor, tritt resolut auf und wird als Oberst eingesetzt. Er soll in der Garnison Koropta ein Regiment aufstellen. Was Tarabas und der Leser zu dem Zeitpunkt noch nicht wissen: Die militärische Macht übt General Lakubeit aus, ehemals Advokat von Tarabas' Vater. Es kommt zu Judenprogromen. Die Häuser an der Hauptstraße werden von christlichen Bauern und Soldaten angezündet. Auch Getreue des Obersten Tarabas kommen bei den Ausschreitungen durch Christenhand um. Fazit: Der Jude vergibt dem Christen.
Aktualisiert: 2021-12-31
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Mizzi Schinagl will ein bißchen Liebe, kann sie aber weder von einem Mann noch vom eigenen Sohn bekommen. Der ambivalente Intrigant Taittinger zahlt am Ende einen hohen Preis, sogar einen höheren als die eindeutigen Intriganten Josephine Matzner und Franz Lissauer. Der Titel suggeriert Orientalisches und knüpft an die Tradition von Tausendundeine Nacht an. Der Schah tritt am Anfang und am Schluß des Romans auf und liefert die »Unglücksperlen« für Mizzis vergänglichen Reichtum. [Wikipedia]
Aktualisiert: 2021-12-31
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Der Roman beschreibt den Leidensweg des jüdischorthodoxen Toralehrers Mendel Singer im (fiktiven) Schtetl Zuchnow in Russland und in dem folgenden amerikanischen Exil in der Zeit von 1900 bis nach dem Ersten Weltkrieg. Mendel erleidet in der Geschichte schwere Schicksalsschläge, durch die seine Frömmigkeit erschüttert und sein Glaube an Gott auf eine harte Probe gestellt werden. Wie bereits der Titel andeutet, lehnt Roth seine »Legende aus dem zwanzigsten Jahrhundert« an die Geschichte von Hiob an. Wie Hiob scheint auch Mendel Singer alles zu verlieren und angesichts der Härte der »Strafe« an Gott zu verzweifeln. Ergänzt wird diese inhaltliche Analogie durch die Anknüpfung an einen zweiten biblischen Text, die Josephsgeschichte. Auch in Roths Roman ist es der jüngste Lieblingssohn, der als Kind von seinen Geschwistern beneidet, gequält und fast ertränkt wird und als Erwachsener seinen von Kummer gepeinigten Vater nach Jahren wiedertrifft und versöhnend zu sich holt. Damit gleicht Menuchim als heilbringender Erlöser nicht nur dem alttestamentlichen Joseph, sondern auch dem neutestamentlichen Messias.
Aktualisiert: 2021-12-31
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Während seiner Entstehung von Ende 1927 bis Anfang 1929 nennt der Autor den Text einen »Zeitroman« über die »Nachkriegsgeneration« und die »Rathenaumörder«. In einem Nachruf auf den Autor hebt Kesten
anno 1939 gerade dieses Werk als »politischen hochaktuellen Berliner Roman« heraus. Hauptmann Nikolai Brandeis, Sohn eines ukrainischen Juden und einer evangelischen Pfarrerstochter, desertiert aus der Roten Armee, schlägt sich nach Berlin durch und steigt mit Geschick zum Chef eines Unternehmens-Imperiums mit knapp sechstausend Untergebenen auf. Von seinem jüngsten Direktor, dem schwächlichen Paul Bernheim, ist er ebenso enttäuscht wie von dessen kläglich verworrenen Bruder Theodor, den er als Journalist protegiert hat.
Aktualisiert: 2021-12-31
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Der 45-jährige Andreas Pum hat im Krieg ein Bein verloren, bekam zwar eine Auszeichnung, aber nicht einmal eine Prothese. Trotzdem glaubt er, die Regierung wird ihn schon versorgen. Das erweist sich als Irrtum. Andreas muß vor der Kommission einen Zitterer simulieren, um die Lizenz zum Drehorgelspiel zu ergattern. Mit seinem Leierkasten humpelt Andreas von Hinterhof zu Hinterhof. Angehörige hat der Kriegsversehrte keine. Der Winter steht bevor. Andreas träumt von breithüftigen Witwen mit vorgewölbten Busen. Genau so eine läuft ihm über den Weg: Katharina Blumich. Hals über Kopf heiratet Andreas das Weib, dem brünstige Weichheit entströmt. Bei der ersten Bewährungsprobe wendet sich die Frau von dem neuen Ehemann, diesem Krüppel, ab und wirft sich sofort einem Mann mit gesunden Gliedern an den Hals. Vinzenz Topp ist der Glückliche, Unterinspektor der Polizei. Andreas wandert ins Gefängnis. Das Delikt: Bewaffneter Widerstand gegen die Staatsgewalt und Amtsehrenbeleidigung. Andreas hatte einen Polizisten mit der Krücke geschlagen. Der Staatsdiener wollte eine Auseinandersetzung schlichten. Der Invalide war von Herrn Unternehmer Arnold in der Straßenbahn als Simulant und Bolschewik verunglimpft worden. Die Lizenz zum Leierkastenspiel wird Andreas entzogen. Im Gefängnis verliert Andreas den Glauben. Von seiner Ehefrau will er sich scheiden lassen. Aus dem Gefängnis kommt er mit weißem Haar. Aber einen Freund hat Andreas noch. Der stellt ihn als Wärter in der Toilette des Cafés Halali an. Als Andreas am Arbeitsplatz stirbt, will er die Gnade Gottes nicht. Er will in die Hölle.
Aktualisiert: 2021-12-31
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»Die Kapuzinergruft« erschien 1938 im Bilthovener Verlag »De Gemeenschap« erschien. Das Schlußkapitel wurde am 23. April 1938 in der Exilzeitschrift Das Neue Tage-Buch unter dem Titel »Der schwarze Freitag« vorab veröffentlicht. Die erste Ausgabe von 1938 wurde in einer Auflage von 3000 Exemplaren gedruckt. Etwa die Hälfte dieser Auflage wurde im Mai 1940, vor der Besetzung der Niederlande durch deutsche Truppen, vergraben und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges weiter verkauft. Franz Ferdinand Trotta erzählt rückblickend aus seinem Leben; er zeichnet ein eigenes Bild vom Untergang seiner geliebten Donaumonarchie bis zum Ende Österreichs als selbstständiger Staat im Jahr 1938 durch den Anschluß an das nationalsozialistische Deutschland. Roth konstatiert im Entwurf eines Prospekttextes, den er am 5. August 1938 an seinen Verlag übersendet, der Roman sei eine Fortsetzung des Radetzkymarsch und thematisiere »die Verschlingung Oesterreichs durch Preußen«. Und er bezeichnet die Kapuzinergruft in diesem Text als den »aktuellsten Roman dieser Zeit«. [Wikipedia]
Aktualisiert: 2021-12-31
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