»Deutschböhmen für Gänse gesperrt« – der Lokalredakteur des sozialdemokratischen Teplitzer Tagblatts »Freiheit« ist zufrieden mit seiner Überschrift, nimmt sie doch mit ihrem humoristischen Unterton ein wenig den Druck aus den vorwiegend schlechten Nachrichten zur Versorgungslage der Bevölkerung in den deutschböhmischen Gebieten unmittelbar nach Gründung der Tschechoslowakei. Und dass nun gerade kurz vor Weihnachten 1919 auch noch die Gänse rationiert werden sollen, schürte den Ärger noch mehr. Zu diesem Zeitpunkt war meine Mutter noch kein Jahr alt, meine Großmutter hatte gerade den Schock des Zerfalls »ihres« Heimatlandes Österreich-Ungarn überwunden und mein Großvater versuchte nach vier Jahren Weltkrieg wieder im normalen Leben Fuß zu fassen. Alles kam nach und nach wieder in geordnete Bahnen bis 1938 das Münchner Abkommen das Sudetenland an Hitlerdeutschland auslieferte. Und nach 1945 wäre auch dem besten Redakteur keine mit leichter Hand formulierte Überschrift zu den politischen Ereignissen in der Tschechoslowakei eingefallen.
Denn von da an war nun für die Deutschböhmen ihre jahrhundertealte Heimat gesperrt, man hatte sie nach dem Krieg kurzerhand allesamt »ausgebürgert«, sprich vertrieben. Wie meine Familie diese Zeitläufe erlebte, davon handelt dieses Buch. Dabei zeichnet es ein exemplarisches Bild des Lebens im damaligen Böhmen mit allen Freuden und Schicksalsschlägen, schließlich der Vertreibung sowie der Ankunft in der Fremde und bald neuen Heimat.
Begleiten Sie mich auf der bewegenden Reise zwischen zwei Welten, die gleichermaßen für mich Heimat bedeuten!
Annelie Schneider
Aktualisiert: 2023-05-06
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»Deutschböhmen für Gänse gesperrt« – der Lokalredakteur des sozialdemokratischen Teplitzer Tagblatts »Freiheit« ist zufrieden mit seiner Überschrift, nimmt sie doch mit ihrem humoristischen Unterton ein wenig den Druck aus den vorwiegend schlechten Nachrichten zur Versorgungslage der Bevölkerung in den deutschböhmischen Gebieten unmittelbar nach Gründung der Tschechoslowakei. Und dass nun gerade kurz vor Weihnachten 1919 auch noch die Gänse rationiert werden sollen, schürte den Ärger noch mehr. Zu diesem Zeitpunkt war meine Mutter noch kein Jahr alt, meine Großmutter hatte gerade den Schock des Zerfalls »ihres« Heimatlandes Österreich-Ungarn überwunden und mein Großvater versuchte nach vier Jahren Weltkrieg wieder im normalen Leben Fuß zu fassen. Alles kam nach und nach wieder in geordnete Bahnen bis 1938 das Münchner Abkommen das Sudetenland an Hitlerdeutschland auslieferte. Und nach 1945 wäre auch dem besten Redakteur keine mit leichter Hand formulierte Überschrift zu den politischen Ereignissen in der Tschechoslowakei eingefallen.
Denn von da an war nun für die Deutschböhmen ihre jahrhundertealte Heimat gesperrt, man hatte sie nach dem Krieg kurzerhand allesamt »ausgebürgert«, sprich vertrieben. Wie meine Familie diese Zeitläufe erlebte, davon handelt dieses Buch. Dabei zeichnet es ein exemplarisches Bild des Lebens im damaligen Böhmen mit allen Freuden und Schicksalsschlägen, schließlich der Vertreibung sowie der Ankunft in der Fremde und bald neuen Heimat.
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Annelie Schneider
Aktualisiert: 2023-05-06
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Die Monographie über Carl Kostka (1870–1957), Senator und letzter demokratischer deutscher Bürgermeister von Reichenberg, sowie über die Deutsche Demokratische Freiheitspartei, deren Vorsitzender er bis zum Frühjahr 1939 war, bietet uns einen Einblick in die vielfältigen – jedoch letztlich erfolglosen – Bemühungen um eine Verständigung zwischen Deutschen und Tschechen in der Ersten Tschechoslowakischen Republik. Auch Kostkas letzte Lebensjahre waren nicht ohne Bitterkeit. Nach den Schikanen der Nazis während des Protektorats und dem gewaltsamen Tod seiner Frau in den Nachkriegswirren lebte Carl Kostka mit seinen beiden Kindern bis zu seinem Tod 1957 isoliert und fast vergessen in Prag.
Aktualisiert: 2021-12-23
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»Deutschböhmen für Gänse gesperrt« – der Lokalredakteur des sozialdemokratischen Teplitzer Tagblatts »Freiheit« ist zufrieden mit seiner Überschrift, nimmt sie doch mit ihrem humoristischen Unterton ein wenig den Druck aus den vorwiegend schlechten Nachrichten zur Versorgungslage der Bevölkerung in den deutschböhmischen Gebieten unmittelbar nach Gründung der Tschechoslowakei. Und dass nun gerade kurz vor Weihnachten 1919 auch noch die Gänse rationiert werden sollen, schürte den Ärger noch mehr. Zu diesem Zeitpunkt war meine Mutter noch kein Jahr alt, meine Großmutter hatte gerade den Schock des Zerfalls »ihres« Heimatlandes Österreich-Ungarn überwunden und mein Großvater versuchte nach vier Jahren Weltkrieg wieder im normalen Leben Fuß zu fassen. Alles kam nach und nach wieder in geordnete Bahnen bis 1938 das Münchner Abkommen das Sudetenland an Hitlerdeutschland auslieferte. Und nach 1945 wäre auch dem besten Redakteur keine mit leichter Hand formulierte Überschrift zu den politischen Ereignissen in der Tschechoslowakei eingefallen.
Denn von da an war nun für die Deutschböhmen ihre jahrhundertealte Heimat gesperrt, man hatte sie nach dem Krieg kurzerhand allesamt »ausgebürgert«, sprich vertrieben. Wie meine Familie diese Zeitläufe erlebte, davon handelt dieses Buch. Dabei zeichnet es ein exemplarisches Bild des Lebens im damaligen Böhmen mit allen Freuden und Schicksalsschlägen, schließlich der Vertreibung sowie der Ankunft in der Fremde und bald neuen Heimat.
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Annelie Schneider
Aktualisiert: 2022-11-09
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Das Buch bietet eine Sammlung von Sozialreportagen aus der Feder von Wenzel Jaksch, die in den Jahren 1924 bis 1928 im Zentralorgan der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei „Sozialdemokrat“ erschienen. Jaksch unternahm als junger Journalist längere Reisen durch das deutschsprachige Grenzgebiet der Tschechoslowakei. Er beschreibt die dortigen rauen Verhältnisse ohne Umschweife und seine Reportagen fangen trotz eines politischen Einschlags den Zeitgeist und das Streben um eine soziale Sicherheit für die Ärmsten der Armen ein. Jakschs Texte sind ein einzigartiger Blick auf die sozialen, gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse im tschechoslowakischen Grenzland der Zwischenkriegszeit. Die Reportagen werden ergänzt durch Zeichnungen und Fotografien, die das Elend im Sudetenland noch näher bringen.
Aktualisiert: 2023-03-31
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Die Geschichte des »Bundes der Landwirte« ist mehr als die Parteigeschichte einer kleinen Landvolkpartei in der Ersten Tschechoslowakischen Republik. Ihr Generalsekretär Raimund Graf hat eindrucksvoll geschildert, wie hart die aktivistischen Verständigungspolitiker gegen Chauvinismus, Nationalismus und obstruktive Negativisten zu kämpfen hatten. Bisher nicht bekannte Fakten füllen eine Geschichtslücke in der sudetendeutschen Geschichte. Die Tragik wird deutlich, wie leichtsinnig die Heimat trotz eindringlicher Warnungen verspielt wurde. Wenn durch die Aktivisten der Weg ins Verderben auch nicht verhindert werden konnte, so ist das Bemühen europäisch denkender Demokraten und Realpolitiker beispielhaft und ein Lehrstück deutscher Geschichte.
Aktualisiert: 2023-03-20
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Böhmen und Mähren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Nach dem Zerfall der Habsburger Monarchie entstand mit der Tschechoslowakischen Republik nicht nur ein neuer Staat, sondern auch die Deutsche Evangelische Kirche in Böhmen, Mähren und Schlesien. Zwanzig Jahre lang rang sie unter den Bedingungen der Ersten Tschechoslowakischen Republik um ihr Fortbestehen und um geeignete Formen für ihre Verkündigung. Nach dem Anschluss an Hitlerdeutschland gehörte sie weitere acht Jahre zum ›Reichsgau Sudetenland‹ bzw. zum Protektorat Böhmen und Mähren.
Erstmals wird hier auf der Grundlage der von der Kirchenleitung hinterlassenen Akten eine Gesamtdarstellung der Kirche während der knapp drei Jahrzehnte ihres Bestehens versucht. Verlautbarungen der Kirchenleitung werden dabei ebenso in den Blick genommen wie Passagen aus Briefen von Pfarrern und Gemeindegliedern, die kircheneigene Presse, aber auch Stellungnahmen im Gegenüber zur jungen ökumenischen Bewegung. Besonders breiten Raum erhält die Darstellung des mentalen ›Umschwungs‹ in den dreißiger Jahren, als sich die deutschsprachige Bevölkerung größtenteils innerlich vom tschechoslowakischen Staat ablöste und zunehmend an Deutschland orientierte.
Aktualisiert: 2021-05-15
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