Der Katholizismus des 19. Jahrhunderts konnte mit seinen gesellschaftlichen Herausforderungen und internen Machtkämpfen ein fruchtbarer Nährboden für wirtschaftsliberale Ideen werden. Zu dieser Erkenntnis kommt Alina Potempa, die aufzeigt, wie Katholiken in spätaufklärerischen und ultramontanen Kontexten Adam Smith und die Wissenschaft der Nationalökonomie rezipierten. Hierzu analysiert sie das wirtschaftspolitische Engagement des katholischen Aufklärers Ignaz H. von Wessenberg (1774–1860) im Großherzogtum Baden sowie die ultramontan-katholische Politische Ökonomie, die der Jurist und Ökonom Charles Périn (1815–1905), Stichwortgeber für die Debatten um einen katholischen »Modernismus«, an der Katholischen Universität Leuven (Belgien) unterrichtete. In ihrer Befürwortung von Freihandel oder Gewerbefreiheit vermischte sich, so zeigt die Autorin auf, eine ökonomische mit einer religiösen sowie kirchenpolitischen Positionierung hinsichtlich der drängenden Frage, wie die gesellschaftliche Relevanz des Katholizismus in einer säkularen Moderne unter Beweis gestellt werden konnte.
Aktualisiert: 2023-04-21
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Der Katholizismus des 19. Jahrhunderts konnte mit seinen gesellschaftlichen Herausforderungen und internen Machtkämpfen ein fruchtbarer Nährboden für wirtschaftsliberale Ideen werden. Zu dieser Erkenntnis kommt Alina Potempa, die aufzeigt, wie Katholiken in spätaufklärerischen und ultramontanen Kontexten Adam Smith und die Wissenschaft der Nationalökonomie rezipierten. Hierzu analysiert sie das wirtschaftspolitische Engagement des katholischen Aufklärers Ignaz H. von Wessenberg (1774–1860) im Großherzogtum Baden sowie die ultramontan-katholische Politische Ökonomie, die der Jurist und Ökonom Charles Périn (1815–1905), Stichwortgeber für die Debatten um einen katholischen »Modernismus«, an der Katholischen Universität Leuven (Belgien) unterrichtete. In ihrer Befürwortung von Freihandel oder Gewerbefreiheit vermischte sich, so zeigt die Autorin auf, eine ökonomische mit einer religiösen sowie kirchenpolitischen Positionierung hinsichtlich der drängenden Frage, wie die gesellschaftliche Relevanz des Katholizismus in einer säkularen Moderne unter Beweis gestellt werden konnte.
Aktualisiert: 2023-04-21
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Russland ist kein weißer, wohl aber ein hellgrauer Fleck im Geschichtsatlas der Wirtschaftswissenschaft. Diese Feststellung gilt nicht nur aus westlicher Sicht, sondern sogar in Russland selbst fehlt es bisher an einer befriedigenden Bestandsaufnahme des russischen ökonomischen Denkens. Zweynerts Studie schließt diese Lücke für das 19. und das frühe 20. Jahrhundert. Dabei wird erstmals auch liberalen Strömungen, wie etwa der Kiewer Schule, über die bis heute auch in Rußland so gut wie nichts bekannt ist, die ihnen gebührende Aufmerksamkeit geschenkt. Der Verfasser, der mehrere Jahre in russischen Bibliotheken und Archiven recherchiert hat, zeigt, daß die wissenschaftliche Originalität der russischen Ökonomen des 19. Jahrhunderts unterschätzt worden ist. So stellt um nur ein Beispiel zu nennen die Lehre von der Produktivität der sogenannten inneren Güter, die für die russische Klassik charakteristisch war, einen wegweisenden Beitrag zur Theorie der wirtschaftlichen und zivilisatorischen Entwicklung dar, der in den Annalen der Theoriegeschichte künftig seinen festen Platz finden dürfte.
Doch Zweynerts Monographie ist mehr als ein Handbuch. Den Ansätzen von Karl Pribram und Mark Perlman/Charles McCann Jr. folgend, fragt der Autor nach dem Zusammenhang zwischen der russischen Geistes- und Kulturgeschichte und den Traditionen des darin eingebetteten ökonomischen Denkens. Die Verbindung entdeckt er im patristischen Vermächtnis der russisch-orthodoxen Weltsicht, in dem sich Holismus und Anthropozentrismus in eigentümlicher Weise verschränken: Der Wunsch, eine umfassende Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit zu gewährleisten, habe die Mehrheit der russischen Denker fordern lassen, die Ganzheitlichkeit der Gesellschaft zu bewahren. Zweynert gelingt der Nachweis, dass ein Zusammenhang zwischen dieser Forderung und der traditionell ablehnenden Einstellung der russischen Intellektuellen zum Kapitalismus bestand und bis auf den heutigen Tag fortbesteht. Insofern vermittelt seine weit über den Tellerrand der reinen Ökonomik hinausweisende Studie auch überraschende Einsichten in die wirtschaftskulturelle Dimension des osteuropäischen Transformationsprozesses.
Aktualisiert: 2021-10-21
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Es ist ein gängiger Vorwurf an die Ökonomik, dass es ihr an einer adäquaten Antwort auf die immer dringenderen Umweltprobleme unserer Zeit mangele. Mehr noch: man hört bisweilen die Behauptung, dass die Ökonomik grundsätzlich aufgrund ihrer Methodik nicht oder nur sehr bedingt in der Lage sei, diesen Problemen zu begegnen, denn eine Disziplin, die eine "ökonomisch effiziente ökologische Katastrophe" in den Bereich ihrer Denkmöglichkeiten einlässt, könne in ökologischer Hinsicht nur fehlgeleitet sein.
Mit diesem Buch soll ein Verständnis der Möglichkeiten und Grenzen der Umweltökonomik geschaffen werden. Dazu ist es notwendig, deren ideengeschichtliche Herkunft wie auch die Umsetzung realgeschichtlicher Ereignisse im Horizont des ökonomischen Denkens zu kennen. Die Autoren sprechen dabei nicht von einer "Ideengeschichte der Umweltökonomik", denn die Umweltökonomik hat sich erst in den letzten Jahrzehnten als Zweig der modernen Wirtschaftstheorie herausgebildet, so dass bei Texten aus vergangenen Zeiten selbstverständlich nicht von "umweltökonomischen" Aussagen gesprochen werden kann, auch dann nicht, wenn diese Aspekte der Natur und des wirtschaftlichen Umganges mit ihr in ihre Forschungen einbeziehen. Dennoch zeigt sich, dass das Aufgreifen von ökonomischen Problemen, die sich aufgrund von Entwicklungen oder Gegebenheiten der Natur stellen, kein neues Phänomen in der Geschichte des ökonomischen Denkens ist. In diesem Buch wird versucht, diesen Umgang mit Natur und natürlichen Phänomenen bis auf frühe Anfänge zurückzuführen und dabei zu verdeutlichen, warum der heutige Umgang der Ökonomik mit der Umwelt "so ist, wie er ist". Abschließend wagen die Autoren vor dem Hintergrund der Untersuchung historischer Abläufe einen Ausblick auf die weitere Entwicklung der Einbindung von Umweltaspekten in die ökonomische Theorie.
Aktualisiert: 2021-10-20
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