Emerenz Meier
Das Hasenpassen
Sieben frühe Erzählungen
1893/94 erschienen in der Sonntagsbeilage der Passauer „Donau-Zeitung“ einige frühe Geschichten der jungen Dichterin Emerenz Meier (1874-1928) aus Oberndorf bei Waldkirchen, von denen sieben in diesem Buch enthalten sind:
Lange Zeit war man in der Emerenz-Meier-Forschung der Meinung, die erste veröffentlichte Erzählung der jungen Dichterin Emerenz Meier (1874-1928) sei 1893 ihre Geschichte „Der Juhschroa“ gewesen, abgedruckt in der Passauer „Donau-Zeitung.
Die allererste Veröffentlichung von Emerenz Meier in der Presse ist ihre Erzählung „’s Hasenpassen“, abgedruckt im Mai und Juni 1893 im „Sonntagsblatt“, der Wochenbeilage zur Passauer „Donau-Zeitung“. Die junge Schriftstellerin, damals bereits nicht mehr in Schiefweg, sondern mit den Eltern und den Geschwistern Josef, Maria und Anna auf dem Bauernhof in Oberndorf bei Waldkirchen (Hausnummer 3) lebend, war zum Zeitpunkt des Erscheinens ihrer ersten Geschichte 18 ½ Jahre alt, also noch blutjung und nach damaliger Rechtslage gar nicht volljährig. Vielleicht hatte sie deswegen auch Scheu, sich voll als Autorin zu ihrem Erstlingswerk zu bekennen; und so stehen in der Druckvorlage eben hinter der Überschrift „’s Hasenpassen“ fast etwas geheimnisvoll ihre Initialen: „Von E. M. in O.“, was eben „Von Emerenz Meier in Oberndorf“ bedeutete.
Folgende - bisher unbekannte - Erzählungen sind in diesem Buch enthalten:
• ’s Hasenpassen • Kletzen • Die Irrwurz • In Gott’s Namen
• Der Pfingstvogel • ’s Waldvögerl • Der Lump
Aktualisiert: 2020-01-01
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CD
Emerenz Meier
"Mein Wald, mein Leben"
Herausgegeben von Dr. Hans Göttler.
Tenor: Stefan Metzger
Klavier: Barbara Dorsch
Lyrik: Emerenz Meier
Tonsatz: Karl- Nikolaus Spörl
Aktualisiert: 2023-03-15
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Emerenz Meier
Das Hasenpassen
Sieben frühe Erzählungen
1893/94 erschienen in der Sonntagsbeilage der Passauer „Donau-Zeitung“ einige frühe Geschichten der jungen Dichterin Emerenz Meier (1874-1928) aus Oberndorf bei Waldkirchen, von denen sieben in diesem Buch enthalten sind:
Lange Zeit war man in der Emerenz-Meier-Forschung der Meinung, die erste veröffentlichte Erzählung der jungen Dichterin Emerenz Meier (1874-1928) sei 1893 ihre Geschichte „Der Juhschroa“ gewesen, abgedruckt in der Passauer „Donau-Zeitung.
Die allererste Veröffentlichung von Emerenz Meier in der Presse ist ihre Erzählung „’s Hasenpassen“, abgedruckt im Mai und Juni 1893 im „Sonntagsblatt“, der Wochenbeilage zur Passauer „Donau-Zeitung“. Die junge Schriftstellerin, damals bereits nicht mehr in Schiefweg, sondern mit den Eltern und den Geschwistern Josef, Maria und Anna auf dem Bauernhof in Oberndorf bei Waldkirchen (Hausnummer 3) lebend, war zum Zeitpunkt des Erscheinens ihrer ersten Geschichte 18 ½ Jahre alt, also noch blutjung und nach damaliger Rechtslage gar nicht volljährig. Vielleicht hatte sie deswegen auch Scheu, sich voll als Autorin zu ihrem Erstlingswerk zu bekennen; und so stehen in der Druckvorlage eben hinter der Überschrift „’s Hasenpassen“ fast etwas geheimnisvoll ihre Initialen: „Von E. M. in O.“, was eben „Von Emerenz Meier in Oberndorf“ bedeutete.
Folgende - bisher unbekannte - Erzählungen sind in diesem Buch enthalten:
• ’s Hasenpassen • Kletzen • Die Irrwurz • In Gott’s Namen
• Der Pfingstvogel • ’s Waldvögerl • Der Lump
Aktualisiert: 2018-11-16
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Hans Göttler schreibt über diese CD: "Die Texte der Emerenz Meier, die ich auf diese CD eingelesen habe, stellen meine ganz persönliche Auswahl dar. Sie repräsentieren die verschiedenen Schaffensperioden der Dichterin: ihre Zeit im Königreich Bayern bis 1906 und ihre Zeit in der Demokratie der USA. - Die Texte 1-18 sind in Bayern geschrieben. Die drei erzählenden Texte „Die Gänse“ (Nr. 5), „Der Bua“ (Nr. 9) und „Ein Besuch“ (Nr. 12) belegen die darstellerische Kraft der Epikerin Emerenz Meier. Sie schildert darin das harte entbehrungsreiche Leben der Menschen im Wald, aber auch in der Stadt. In Nr. 5 (Die Gänse) ist sie selbst die Gänsemagd und erduldet Regen und Kälte, vermag es aber auch, sich in die Rollen der Tiere einzuleben und sie als Geschöpfe aus Fleisch und Blut, mit Herz, Stimme und Seele versehen, vorzustellen. Leider ist uns dieser Text nur als Fragment überliefert.
Die erzählende Skizze „Der Bua“ dürfte in ihrer Passauer Zeit 1901/02 entstanden sein; die Geschichte ist im September 1903 in der Zeitung „Münchner Neueste Nachrichten“ abgedruckt worden. „Der Bua“ ist in besonders zupackender Weise geschrieben, in einer sehr harten und realistischen Sprache, bei der vor allem die in Mundart gehaltenen wörtlichen Reden herausragen. Im Mittelpunkt steht das 18 Jahre alte, ledige Resei, das eben ihr erstes Kind auf die Welt gebracht hat, verlassen vom Kindsvater, ohne Unterstützung durch den eigenen Vater, der sie, die Schande des Hauses, schlägt und beschimpft. Die bei der Geburt zufällig anwesende Hebamme ist auch nicht unbedingt ein Vorbild christlicher Nächstenliebe; aber sie wird am Schluss Zeugin einer anfangs nicht für möglich gehaltenen Wandlung der Gegebenheiten. Das ist Bayerwald pur, anno 1900, ohne Zuckerguss und ohne Verklärung als gute alte Zeit! Genauso verhält es sich mit der Geschichte „Ein Besuch“. Vermutlich ist dieser Text in der Münchner Zeit der Dichterin entstanden, die Erwähnung der Trambahn deutet darauf hin. Die Ich-Figur ist autobiographisch zu sehen: sie ist – wie Emerenz Meier auch – einsam und allein in der Stadt, in einem düsteren Zimmer in einem Rückgebäude, in dem es eiskalt ist. Höhepunkt ist die bittere, verbal geführte Auseinandersetzung mit der dämonischen Personifikation des Hungers. Eine trostlose, aber kämpferische Prosa, mit einem präzisen Blick auf die geknechtete Menschheit, deren weiteres Schicksal letztlich offen gelassen wird.
Aus den auf der CD versammelten, in Baiern entstandenen Gedichten ragen insbesondere die Nummern 1, 17 und 18 hervor. Im lyrischen Text „Im freien Wald bin ich groß geworden“ (Nr. 1) spricht die Dichterin schon eines ihrer großen Lebensthemen an, die Frage der persönlichen Freiheit, der Selbstbestimmung und damit die Ablehnung jeglicher Bevormundung.
Die kleineren Texte, so z.B. Nr. 3 („Es hat a jeder a dumme Gwehnat“), Nr. 4 („Unverbesserlich“) und Nr. 6 („Stoßseufzer“) variieren dieses Thema auf leichtere, ironische, aber gleichwohl weiter ernstzunehmende Weise.
In ihrer berühmten „Wödaschwüln“ erweist sich die Dichterin als virtuose Meisterin im Umgang mit Sprache und Form; der Text ist ihr allerbestes Mundartgedicht, vielleicht ihr bester lyrischer Text überhaupt. Die fünf Strophen verbinden Natur- und Liebeslyrik überaus gekonnt; in der Hitze und Qual des gewitterschwülen Sommertages kochen die bisher unterdrückten Leidenschaften des jungen Pflügers hoch, sein Hass auf den Nebenbuhler wird kaum gebändigt; nur die Kommandos für die beiden „Öchsl“ als Zugtiere (hü = links; hott = rechts; wüah = vorwärts; zauf = rückwärts; aoh = halt!) empfindet man als Ruhepunkte, der altbairischen Bauernsprache entnommen. Das Gedicht endet in der wütend - verzweifelten Aufforderung an den Herrgott, diesem missglückten Leben, aber auch der lebendigen Natur und der ganzen Welt, die ihn verraten haben, ein schnelles Ende zu bereiten. Fürwahr ein Meisterwerk! Oder – wie Max Peinkofer es 1954 beschrieb –: „Hier offenbart sich die männlich-wilde Art der Emerenz am deutlichsten.“
Nr. 18 „Mein Wald, mein Leben“ repräsentiert dann den eher ruhig-gemessenen, empfindsamen, mitunter auch etwas sentimentalen Ton der Bayerwald-Lyrikerin, wenn man so will: ihre fraulich - sanftere Schreibweise. Nicht umsonst kennzeichnete Hans Carossa seine Dichterfreundin ja auch als „sanfte Rebellin“. In geradezu pathetisch-reicher Sprache wird hier ein Lobpreis auf den Wald und die Heimat gesungen; der in dieser Hinsicht ähnlich denkenden und fühlenden Waldkirchener Freundin Gusti Unertl war dieses Gedicht auch – nach eigenem Bekunden - „das Liebste“!
Als Beispiele für den leichten und ironischen Ton der Dichterin mögen die eingestreuten Vierzeiler verstanden wissen (Nr. 7 „Tuat dir oft ’s Herz recht weh“; Nr. 10 „Bist recht im Lustisei’“; Nr. 14 „A Händdruck im Vorbeigeh’ nur“). Aber auch die Texte Nr. 8 (d’ Neb’nsach), Nr. 11 (Dem Schwirzer sei’ Dirndl), Nr. 13 (Mitteilung) und Nr. 16 (’s Vögerl) gehören in dieselbe Kategorie und belegen die Aussage, dass der Lyrikerin Emerenz Meier vielerlei Möglichkeiten des Lyrischen, quasi alle Register, zur Verfügung standen.
Aktualisiert: 2020-05-31
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Band II der überarbeiteten und korrigierten Zweitauflage der Werkausgabe (1991) der Bayerwalddichterin Emerenz Meier (1874-1928) enthält ihre Gedichte und Briefe sowie Vermischtes aus ihrem literarischen Nachlaß. – Die lyrischen Texte der Dichterin reichen von ironisch-humorvollen Mundartversen („D’Neb’nsach’“) und idyllisierender Bayerwaldpoesie („Mein Wald, mein Leben“) bis zu ernster, philosophisch-politischer Gedankenlyrik in freien Rhythmen („Zu Sais“) oder gereimt („An Wilson“); sie sind oft hart und nüchtern, aufrüttelnd und kritisch-anklagend („Wödaschwüln“), aber auch empfindsam-verklärend („Zwischen Wachen und Schlafen“), leise („An Auguste“), immer aber sprachlich präzise und pointiert („Stoßseufzer“, „Lieder aus dem Elend“). – Ihre gesammelten Briefe weisen die Verfasserin als stets wache, gesellschaftlich und politisch selbstbewußt und selbständig denkende Zeitgenossin aus, die sich über Gott und die Welt in kraftvoller Sprache ihre Gedanken macht und sich nicht diskret zurückhält mit ihren radikalen Meinungsäußerungen, auch wenn sie damit die Briefempfänger (Auguste Unertl genauso wie Hans Carossa) – vor allem mit ihren Briefen aus Chicago – mitunter vor den Kopf stößt. Man kennt die atheistisch-marxistische, emanzipiert-kritische Kämpferin erst dann, wenn man ihre Briefe liest! Eine meist auf-, aber immer anregende Lektüre! –Die vermischten Texte aus dem Nachlaß, etwa „Ich bin des freien Waldes freies Kind“, runden schließlich das Bild dieser leidenschaftlich-verträumten Dichterin ab und fördern neue, unbekannte Seiten an ihr zu Tage. Emerenz Meier – die außergewöhnliche Frau und Dichterin – ist immer wieder für Überraschungen gut und immer noch unergründlich und rätselhaft-geheimnisvoll, so wie der Wald, aus dem sie stammt!
Aktualisiert: 2018-11-16
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Kommentierte Dokumentation der nationalistischen und NS-Texte des Passauer Heimatdichters (1894-1984) aus den Jahren 1909 bis 1978
Max Matheis (1894-1984), seit April 1935 Lehrer in Passau, wurde schon am 01.05.1933 Mitglied der NSDAP, später der SA, Kreiskulturwart von Wegscheid und Mitarbeiter im Sicherheitsdienst (SD) der SS. Seine Ehefrau trat zum 01.05.1937 in die Nazi-Partei ein.
Neben Heimat- und Mundartliteratur schrieb er Texte für die NS-Partei mit Huldigungen auf Hitler, durchsetzt mit antisemitischen Passagen, Kriegsgedichte gegen das polnische Volk, die stark im Einklang mit der NS-„Germanisierungspolitik“ (s. Peter Longerich, Hitler. Biographie. 2015, Seite 696 ff) jener Zeit standen und fügte sich noch im Sommer 1944 mit seinem Stück „Der Kohlenklau wird heut erschlagen“ literarisch in den „Endkampf“ ein.
Nach Kriegsende und einem Jahr Internierung gelang es ihm 1947, die ursprüngliche Einstufung durch die Spruchkammer in die „Gruppe II der Belasteten (Aktivisten)“ in die „Gruppe IV der Mitläufer“ zu erreichen, vor allem auch dadurch, dass er alle seine NS-Texte verheimlichte und das politisch-kulturelle Passau dazu schwieg. So konnte Matheis wieder als Lehrer und Schriftsteller tätig sein, er wurde hochdekoriert mit Orden und Ehrenzeichen; die braunen Flecken auf seiner weißblauen Heimatweste blieben verborgen, er äußerte sich in keiner Weise dazu, hob aber penibel alle Texte aus jener Zeit auf, verzeichnete sie ohne jeden Kommentar in seinem Werkverzeichnis und schaffte es sogar, den einen oder anderen braun gefärbten Beitrag noch einmal in verschiedenen Publikationsorganen unterzubringen. Schon zu Lebzeiten wurde dem Ehrenbürger der Stadt Passau eine Straße gewidmet; nach seinem Tod wurde sein Name auf dem städtischen Ehrenmal im Innstadtfriedhof für die „Wohltäter“ der Stadt aufgenommen.
Aktualisiert: 2018-11-16
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