Schlüsselwort: Ilten

Ahlten hat das Glück, dass gleich zwei Einwohner von der Geschichte des Dorfes geradezu besessen sind. Seit vier Jahrzehnten haben Ilse Prüße und Albert Diedrich, beide Jahrgang 1922, unzählige Urkunden, Dokumente, Briefe, persönliche Notizen, Tagebücher und Fotos der Ahltener gesammelt und ausgewertet. Manche Familien haben ihnen sogar ganze Sammlungen überlassen, weil sie die dort in den besten Händen wussten - ein einmaliger Fundus. Und beide haben in der Vergangenheit gelegentlich Artikel oder Broschüren zu ausgewählten Fragen der Dorfgeschichte veröffentlicht. Im Herbst 2006 konnte der Diplom-Historiker und Journalist Hans-Dieter Lucas von dem gerade gegründeten Verein „Lebendiges Ahlten“ gewonnen werden, das gesamte Material zu sichten, eine Auswahl interessanter Dokumente und Geschichten zu treffen und diese in engem Dialog mit den beiden Chronisten zu einem Buch über die Entwicklung des Dorfes von den Anfängen bis zur Gegenwart zusammen zu stellen. Der Text wird auf allen Seiten durch fast tausend Fakten ergänzt, so dass der Leser neben einer lehrreichen und kurzweiligen Unterhaltung zu-gleich mit jeder Menge Information aus der regionalen sowie der „großen“ Politik und Geschichte versorgt wird. Doch dieses Buch über Ahlten ist keine Chronik im klassischen Sinne. Natürlich ist es ein Buch über die Geschichte des Dorfes, aber vor allem eines mit Geschichten seiner Bürger. Auf 304 Seiten wird erzählt, wie Ahlten vermutlich entstanden ist, womit die Menschen hier über die Jahrhunderte hinweg ihren Lebensunterhalt verdient, wo und wie sie gelebt, was sie gegessen und getrunken haben, wann, warum und mit wem sie feierten und woran sie litten. Illustriert wird dieser unterhaltsame Text von den Anfängen menschlicher Besiedlung im Hannoverschen bis in die jüngste Gegenwart durch 241 Dokumente und Bilder. Es enthält sogar Fotos, die erst Anfang April gemacht wurden. Es ist, wie der Titel bereits verspricht, ein lebendiges Buch, bei dessen Lektüre man nicht nur ein wenig schlauer wird, sondern das vor allem zum Nachdenken, aber auch zum Schmunzeln über das Schicksal der Altvorderen im Großen Freien.