Die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts wird gemeinhin als Phase des Übergangs von der Frühen Neuzeit in die Moderne betrachtet. In dieser Zeit waren drei britische Missionsgesellschaften bei den nordamerikanischen Indianern tätig: die nonkonformistische „New England Company“, die anglikanische „Society for the Propagation of the Gospel in Foreign Parts“ und die presbyterianische „Society in Scotland for Propagating Christian Knowledge“. Es werden die atlantischen Organisationsstrukturen dieser drei Gesellschaften untersucht, um darauf aufbauend zu analysieren, was zwischen den Zentren im Mutterland und den kolonialen Filialinstanzen an missionsstrategischem Gedankengut und an Wahrnehmungsmustern über die Indianer ausgetauscht wurde. Es zeigt sich, dass diejenigen Faktoren, die man mit dem vermeintlichen Epochenwandel in das Zeitalter der Moderne in Verbindung bringt, wie zum Beispiel die Formation ethnischer und nationaler Identitäten, die europäische Beurteilung überseeischer Völker nach den Kriterien des biologischen Rassismus, die Verdichtung wissenschaftlicher Kenntnis über die außereuropäische Welt oder auch ein Umbruch in der Missionstheologie am Ende des 18. Jahrhunderts, kaum in die atlantische Kommunikation der drei Gesellschaften Eingang fanden. Es wurde weitgehend an den althergebrachten Denkschemata festgehalten. Auch in organisatorischer Hinsicht war die Entwicklung von Kontinuitäten geprägt, die weit ins 19. Jahrhundert reichten. Die Geschichte dieser von der Forschung bislang kaum beachteten Missionsgesellschaften relativiert das Paradigma vom Epochenbruch am Ende des 18. Jahrhunderts.
Aktualisiert: 2020-01-03
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Louis-Armand de Lahontan (1666–1716), Kolonialoffizier und Verfasser umfangreicher Reiseschriften, hatte einen bemerkenswerten Einfluss auf die französische Frühaufklärung und nahm manche Grundgedanken des siècle des lumières vorweg. Ohne den Hintergrund eines Philosophen oder homme de lettres erarbeitete er noch vor Lafitau, Charlevoix und Prévost eine Synthese der Sitten und Gebräuche der ›Wilden‹ Nordamerikas. Dabei fasste er seine persönlichen Erfahrungen als Kolonist und Offizier in der Neuen Welt zusammen, die ihm einen kritischen Blick auf die eigene Gesellschaft ermöglichten.
Gegenstand der Arbeit ist die systematische Analyse seiner publizierten Reiseschriften als einem umfangreichen Textkonvolut anhand zentraler Aspekte, die gleichsam als symptomatisch für die Frühaufklärung zu sehen sind. Dabei wird einerseits die Vielschichtigkeit der Textgruppe berücksichtigt, um die darin transportierten, inhaltlich breitgefächerten sozialen und aus heutiger Sicht kulturhistorischen Thesen sichtbar zu machen. Andererseits werden das Verhältnis Lahontans zu seinen Texten analysiert und sein Rollenverständnis als Verfasser erörtert, das Aufschluss über die Entwicklung seiner Schreibtätigkeit gibt, die zudem Ausdruck eines sich während der Aufklärung herausbildenden Typus halbliterarischen, dilettantischen Schreibens ist.
Louis-Armand de Lahontan (1666–1716), officier colonial et auteur de relations de voyage foisonnantes, a eu de l‘ascendant à l’aube des Lumières dont il a anticipé des idées fondamentales. Sans être philosophe ni homme de lettres, il a élaboré avant Lafitau, Charlevoix et Prévost une synthèse des mœurs et manières des ›sauvages‹ américains. En tant que colon et officier, il a synthétisé son expérience dans le Nouveau Monde, ce qui lui a permis de développer une vision critique de la société française.
Ce travail propose une analyse systématique des relations de voyage publiées par Lahontan et en fait ressortir les aspects centraux, que l’on peut considérer comme symptomatiques d’une époque. Il s’agit d’une part d’appréhender le corpus dans ses différentes strates de sens, pour bien saisir la portée des thèses qu’il véhicule. D’autre part, ce travail analyse le rapport qu’entretient Lahontan avec ses propres textes, et la manière dont il se positionne en les écrivant. Cela permet de mieux comprendre l’évolution de son œuvre, et d’étudier une nouvelle forme d’écrits développée au cours des Lumières, à mi-chemin entre la ›grande littérature‹ et la littérature d’agrément.
Aktualisiert: 2019-01-11
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Diese Studie beschäftigt sich in innovativer Weise mit der Frage kultureller Identität angesichts verschiedener kultureller Räume und Traditionen am Beispiel von zeitgenössischer indianischer Literatur. Dabei wird der Begriff der Kultur mit Hilfe verschiedener Theorien (Homi Bhabha, James Clifford, Mary Louise Pratt) einer eingehenden und weitreichenden Analyse unterzogen. Hauptaugenmerk der Arbeit liegt jedoch auf fiktionalen Entwürfen kultureller Identitäten. Werke von N. Scott Momaday, Sherman Alexie und Wendy Rose werden im Dialog mit den zuvor erarbeiteten theoretischen Gesichtspunkten in neuer Herangehensweise gedeutet. Die Autorin zeigt, dass die Schriftstellerinnen und Schriftsteller ihren Entwürfen einen Kulturbegriff zugrunde legen, der Prozesshaftigkeit und Veränderbarkeit betont, und auf dieser Basis Identität gleichfalls als dialogischer Prozess verstanden wird.
Aktualisiert: 2023-04-12
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Die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts wird gemeinhin als Phase des Übergangs von der Frühen Neuzeit in die Moderne betrachtet. In dieser Zeit waren drei britische Missionsgesellschaften bei den nordamerikanischen Indianern tätig: die nonkonformistische „New England Company“, die anglikanische „Society for the Propagation of the Gospel in Foreign Parts“ und die presbyterianische „Society in Scotland for Propagating Christian Knowledge“. Es werden die atlantischen Organisationsstrukturen dieser drei Gesellschaften untersucht, um darauf aufbauend zu analysieren, was zwischen den Zentren im Mutterland und den kolonialen Filialinstanzen an missionsstrategischem Gedankengut und an Wahrnehmungsmustern über die Indianer ausgetauscht wurde. Es zeigt sich, dass diejenigen Faktoren, die man mit dem vermeintlichen Epochenwandel in das Zeitalter der Moderne in Verbindung bringt, wie zum Beispiel die Formation ethnischer und nationaler Identitäten, die europäische Beurteilung überseeischer Völker nach den Kriterien des biologischen Rassismus, die Verdichtung wissenschaftlicher Kenntnis über die außereuropäische Welt oder auch ein Umbruch in der Missionstheologie am Ende des 18. Jahrhunderts, kaum in die atlantische Kommunikation der drei Gesellschaften Eingang fanden. Es wurde weitgehend an den althergebrachten Denkschemata festgehalten. Auch in organisatorischer Hinsicht war die Entwicklung von Kontinuitäten geprägt, die weit ins 19. Jahrhundert reichten. Die Geschichte dieser von der Forschung bislang kaum beachteten Missionsgesellschaften relativiert das Paradigma vom Epochenbruch am Ende des 18. Jahrhunderts.
Aktualisiert: 2020-06-09
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