Die übergroße Mehrheit der Ärzte in der DDR gehörte weder der SED an, noch ließ sie sich auf Spitzeltätigkeiten für die Staatssicherheit ein. Dennoch war der Anteil an inoffiziellen Mitarbeitern (IM) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) unter Ärzten eindeutig höher als in der Gesamtbevölkerung. Das bestätigt vor allem, dass die Partei- und Staatsführung diese bildungsbürgerlich geprägte Berufsgruppe besonders penibel observieren ließ. Zudem profitierte das MfS vom Zugriff auf Patientenunterlagen.Nach 1989/90 konnten zahlreiche IM-Ärzte sich aufgrund der Stellung ihres Berufsstandes den Konsequenzen ihres politischen Handelns entziehen und weiterpraktizieren. Die vorliegende Studie untersucht die spezifischen Merkmale der Zusammenarbeit von Ärzten und Staatssicherheitsdienst und trägt mit einer differenzierten Betrachtung zur sachlichen Auseinandersetzung mit Denunziation, ihren Ursachen und Folgen bei.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Die übergroße Mehrheit der Ärzte in der DDR gehörte weder der SED an, noch ließ sie sich auf Spitzeltätigkeiten für die Staatssicherheit ein. Dennoch war der Anteil an inoffiziellen Mitarbeitern (IM) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) unter Ärzten eindeutig höher als in der Gesamtbevölkerung. Das bestätigt vor allem, dass die Partei- und Staatsführung diese bildungsbürgerlich geprägte Berufsgruppe besonders penibel observieren ließ. Zudem profitierte das MfS vom Zugriff auf Patientenunterlagen.Nach 1989/90 konnten zahlreiche IM-Ärzte sich aufgrund der Stellung ihres Berufsstandes den Konsequenzen ihres politischen Handelns entziehen und weiterpraktizieren. Die vorliegende Studie untersucht die spezifischen Merkmale der Zusammenarbeit von Ärzten und Staatssicherheitsdienst und trägt mit einer differenzierten Betrachtung zur sachlichen Auseinandersetzung mit Denunziation, ihren Ursachen und Folgen bei.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Die übergroße Mehrheit der Ärzte in der DDR gehörte weder der SED an, noch ließ sie sich auf Spitzeltätigkeiten für die Staatssicherheit ein. Dennoch war der Anteil an inoffiziellen Mitarbeitern (IM) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) unter Ärzten eindeutig höher als in der Gesamtbevölkerung. Das bestätigt vor allem, dass die Partei- und Staatsführung diese bildungsbürgerlich geprägte Berufsgruppe besonders penibel observieren ließ. Zudem profitierte das MfS vom Zugriff auf Patientenunterlagen.Nach 1989/90 konnten zahlreiche IM-Ärzte sich aufgrund der Stellung ihres Berufsstandes den Konsequenzen ihres politischen Handelns entziehen und weiterpraktizieren. Die vorliegende Studie untersucht die spezifischen Merkmale der Zusammenarbeit von Ärzten und Staatssicherheitsdienst und trägt mit einer differenzierten Betrachtung zur sachlichen Auseinandersetzung mit Denunziation, ihren Ursachen und Folgen bei.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Die übergroße Mehrheit der Ärzte in der DDR gehörte weder der SED an, noch ließ sie sich auf Spitzeltätigkeiten für die Staatssicherheit ein. Dennoch war der Anteil an inoffiziellen Mitarbeitern (IM) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) unter Ärzten eindeutig höher als in der Gesamtbevölkerung. Das bestätigt vor allem, dass die Partei- und Staatsführung diese bildungsbürgerlich geprägte Berufsgruppe besonders penibel observieren ließ. Zudem profitierte das MfS vom Zugriff auf Patientenunterlagen.Nach 1989/90 konnten zahlreiche IM-Ärzte sich aufgrund der Stellung ihres Berufsstandes den Konsequenzen ihres politischen Handelns entziehen und weiterpraktizieren. Die vorliegende Studie untersucht die spezifischen Merkmale der Zusammenarbeit von Ärzten und Staatssicherheitsdienst und trägt mit einer differenzierten Betrachtung zur sachlichen Auseinandersetzung mit Denunziation, ihren Ursachen und Folgen bei.
Aktualisiert: 2023-06-28
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Seit 1992 suchte Edmund Käbisch das offene Gespräch mit DDR-Zeitzeugen, Akteuren des Regimes, die ihn als „Feind“ angesehen, behandelt und bearbeitet hatten. In freiwillig und offen geführten Gesprächen, Briefwechseln und öffentlichen Diskussionen wurden Erfahrungen und Sichtweisen der SED-Diktatur und im Umgang mit der Vergangenheit ausgetauscht. „Ich spürte, dass die meisten der über fünfzig Zeitzeugen sich für ihr damaliges und heutiges Denken, Reden und Handeln verantwortlich fühlen, aber zum Teil auch ihre Geheimdienstarbeit glorifizieren. Aus meiner Sicht haben diese Zeitzeugen mit dazu beigetragen, dass sich das Ende der DDR 1989 in unserem Land als Friedliche Revolution ereignen konnte und es nicht zu Gewalt oder Eskalation kam.“
Ausgehend von seiner eigenen Stasi-Akte nähert sich Käbisch in Forschung und Gesprächen den Motiven, Vorgehensweisen und Akteuren der Stasi an. Er dokumentiert das „Zwickauer Modell“, eine planmäßige Einflussnahme auf die Evangelische Kirche in Sachsen. Kirchliche Amtsträger sollten im Sinne von SED und Stasi die „Kirche von unten“ und deren Streben nach Freiheit, Menschenrechten und Demokratie unterdrücken und so unbewusst zu effektiven Erfüllungsgehilfen der Diktatur werden. Die langen Schatten dieser Methode wirken bis heute nach, was nicht nur der Autor am eigenen Leib erfahren musste, sondern auch ein Grund für den dramatischen Vertrauensverlust und den Einbruch der Mitgliederzahlen der Evangelischen Kirche ist.
„Hinter jeder Akte steht ein menschliches Schicksal [...] Die Rechte von Menschen zu unterdrücken, um die Macht einer Partei nicht zu gefährden, das war in großen Teilen Auftrag der Stasi, aber auch von SED-Funktionären. Die Stasi-Akten geben davon ein schriftliches Zeugnis.
In den Akten steht aber auch vieles über das Leben und Funktionieren derer, die Verantwortung für die Unterdrückung getragen haben: inoffizielle Mitarbeiter, hauptamtliche Offiziere, Funktionsträger der Partei. Die Dokumente des MfS beschreiben nämlich auch das Funktionieren in einer Unterdrückungsbürokratie und einem Geheimpolizeiapparat und beleuchten damit, wie Menschen zu Handlangern der Repression wurden.“
Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen
Aktualisiert: 2023-06-25
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Seit 1992 suchte Edmund Käbisch das offene Gespräch mit DDR-Zeitzeugen, Akteuren des Regimes, die ihn als „Feind“ angesehen, behandelt und bearbeitet hatten. In freiwillig und offen geführten Gesprächen, Briefwechseln und öffentlichen Diskussionen wurden Erfahrungen und Sichtweisen der SED-Diktatur und im Umgang mit der Vergangenheit ausgetauscht. „Ich spürte, dass die meisten der über fünfzig Zeitzeugen sich für ihr damaliges und heutiges Denken, Reden und Handeln verantwortlich fühlen, aber zum Teil auch ihre Geheimdienstarbeit glorifizieren. Aus meiner Sicht haben diese Zeitzeugen mit dazu beigetragen, dass sich das Ende der DDR 1989 in unserem Land als Friedliche Revolution ereignen konnte und es nicht zu Gewalt oder Eskalation kam.“
Ausgehend von seiner eigenen Stasi-Akte nähert sich Käbisch in Forschung und Gesprächen den Motiven, Vorgehensweisen und Akteuren der Stasi an. Er dokumentiert das „Zwickauer Modell“, eine planmäßige Einflussnahme auf die Evangelische Kirche in Sachsen. Kirchliche Amtsträger sollten im Sinne von SED und Stasi die „Kirche von unten“ und deren Streben nach Freiheit, Menschenrechten und Demokratie unterdrücken und so unbewusst zu effektiven Erfüllungsgehilfen der Diktatur werden. Die langen Schatten dieser Methode wirken bis heute nach, was nicht nur der Autor am eigenen Leib erfahren musste, sondern auch ein Grund für den dramatischen Vertrauensverlust und den Einbruch der Mitgliederzahlen der Evangelischen Kirche ist.
„Hinter jeder Akte steht ein menschliches Schicksal [...] Die Rechte von Menschen zu unterdrücken, um die Macht einer Partei nicht zu gefährden, das war in großen Teilen Auftrag der Stasi, aber auch von SED-Funktionären. Die Stasi-Akten geben davon ein schriftliches Zeugnis.
In den Akten steht aber auch vieles über das Leben und Funktionieren derer, die Verantwortung für die Unterdrückung getragen haben: inoffizielle Mitarbeiter, hauptamtliche Offiziere, Funktionsträger der Partei. Die Dokumente des MfS beschreiben nämlich auch das Funktionieren in einer Unterdrückungsbürokratie und einem Geheimpolizeiapparat und beleuchten damit, wie Menschen zu Handlangern der Repression wurden.“
Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen
Aktualisiert: 2023-06-25
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Seit 1992 suchte Edmund Käbisch das offene Gespräch mit DDR-Zeitzeugen, Akteuren des Regimes, die ihn als „Feind“ angesehen, behandelt und bearbeitet hatten. In freiwillig und offen geführten Gesprächen, Briefwechseln und öffentlichen Diskussionen wurden Erfahrungen und Sichtweisen der SED-Diktatur und im Umgang mit der Vergangenheit ausgetauscht. „Ich spürte, dass die meisten der über fünfzig Zeitzeugen sich für ihr damaliges und heutiges Denken, Reden und Handeln verantwortlich fühlen, aber zum Teil auch ihre Geheimdienstarbeit glorifizieren. Aus meiner Sicht haben diese Zeitzeugen mit dazu beigetragen, dass sich das Ende der DDR 1989 in unserem Land als Friedliche Revolution ereignen konnte und es nicht zu Gewalt oder Eskalation kam.“
Ausgehend von seiner eigenen Stasi-Akte nähert sich Käbisch in Forschung und Gesprächen den Motiven, Vorgehensweisen und Akteuren der Stasi an. Er dokumentiert das „Zwickauer Modell“, eine planmäßige Einflussnahme auf die Evangelische Kirche in Sachsen. Kirchliche Amtsträger sollten im Sinne von SED und Stasi die „Kirche von unten“ und deren Streben nach Freiheit, Menschenrechten und Demokratie unterdrücken und so unbewusst zu effektiven Erfüllungsgehilfen der Diktatur werden. Die langen Schatten dieser Methode wirken bis heute nach, was nicht nur der Autor am eigenen Leib erfahren musste, sondern auch ein Grund für den dramatischen Vertrauensverlust und den Einbruch der Mitgliederzahlen der Evangelischen Kirche ist.
„Hinter jeder Akte steht ein menschliches Schicksal [...] Die Rechte von Menschen zu unterdrücken, um die Macht einer Partei nicht zu gefährden, das war in großen Teilen Auftrag der Stasi, aber auch von SED-Funktionären. Die Stasi-Akten geben davon ein schriftliches Zeugnis.
In den Akten steht aber auch vieles über das Leben und Funktionieren derer, die Verantwortung für die Unterdrückung getragen haben: inoffizielle Mitarbeiter, hauptamtliche Offiziere, Funktionsträger der Partei. Die Dokumente des MfS beschreiben nämlich auch das Funktionieren in einer Unterdrückungsbürokratie und einem Geheimpolizeiapparat und beleuchten damit, wie Menschen zu Handlangern der Repression wurden.“
Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen
Aktualisiert: 2023-06-25
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Die übergroße Mehrheit der Ärzte in der DDR gehörte weder der SED an, noch ließ sie sich auf Spitzeltätigkeiten für die Staatssicherheit ein. Dennoch war der Anteil an inoffiziellen Mitarbeitern (IM) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) unter Ärzten eindeutig höher als in der Gesamtbevölkerung. Das bestätigt vor allem, dass die Partei- und Staatsführung diese bildungsbürgerlich geprägte Berufsgruppe besonders penibel observieren ließ. Zudem profitierte das MfS vom Zugriff auf Patientenunterlagen.Nach 1989/90 konnten zahlreiche IM-Ärzte sich aufgrund der Stellung ihres Berufsstandes den Konsequenzen ihres politischen Handelns entziehen und weiterpraktizieren. Die vorliegende Studie untersucht die spezifischen Merkmale der Zusammenarbeit von Ärzten und Staatssicherheitsdienst und trägt mit einer differenzierten Betrachtung zur sachlichen Auseinandersetzung mit Denunziation, ihren Ursachen und Folgen bei.
Aktualisiert: 2023-05-28
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Mehr als siebzig Jahre nach Gründung und mehr als dreißig Jahre nach Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit scheint alles über den DDR-Geheimdienst gesagt, geschrieben, gedruckt und gesendet. Es gibt keine Geheimnisse mehr. Aber ist den Jüngeren wirklich mehr bekannt als jene Grusel- und Schauergeschichten, die seit 1990 verbreitet werden? Und lassen sich diese Klischees nicht durch sachliche Informationen ersetzen? Verantwortliche Mitarbeiter des MfS kommen der Forderung nach, die in der Öffentlichkeit immer wieder an sie gestellt wird: Sie informieren ausführlich, detailliert und selbstkritisch über ihre Arbeit, über Geschichte, Strukturen, Tätigkeit und Methoden des Ministeriums. Die Autoren haben Fragen von Schülern und Studenten gesammelt und beantworten sie. Mit ihren Auskünften reagieren sie sowohl auf gängige Vorurteile wie auf berechtigte Kritik und gehen auch Fragestellungen nach, die seit 1989 in den Medien immer wieder eine Rolle spielten.
Aktualisiert: 2023-05-17
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Mehr als siebzig Jahre nach Gründung und mehr als dreißig Jahre nach Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit scheint alles über den DDR-Geheimdienst gesagt, geschrieben, gedruckt und gesendet. Es gibt keine Geheimnisse mehr. Aber ist den Jüngeren wirklich mehr bekannt als jene Grusel- und Schauergeschichten, die seit 1990 verbreitet werden? Und lassen sich diese Klischees nicht durch sachliche Informationen ersetzen? Verantwortliche Mitarbeiter des MfS kommen der Forderung nach, die in der Öffentlichkeit immer wieder an sie gestellt wird: Sie informieren ausführlich, detailliert und selbstkritisch über ihre Arbeit, über Geschichte, Strukturen, Tätigkeit und Methoden des Ministeriums. Die Autoren haben Fragen von Schülern und Studenten gesammelt und beantworten sie. Mit ihren Auskünften reagieren sie sowohl auf gängige Vorurteile wie auf berechtigte Kritik und gehen auch Fragestellungen nach, die seit 1989 in den Medien immer wieder eine Rolle spielten.
Aktualisiert: 2023-05-16
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Mielkes Männer und Frauen
Obwohl das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) als zentrales Herrschaftsinstrument der DDR seit der »Wende« 1989 im Blickfeld der Öffentlichkeit steht, weiß man auch heute noch sehr wenig über die hauptamtlichen Mitarbeiter dieses Geheimdienstes. Als »Schild und Schwert der Partei« bildeten die 78.000 Berufssoldaten und -offiziere in den MfSKreisdienststellen, Bezirksverwaltungen und der Berliner Zentrale das Rückgrat des SED-Regimes.
Wie kamen »ganz normale Menschen« dazu, in diesen Apparat einzutreten, dort langfristig mitzuarbeiten, sich in die Strukturen einzufügen und diese damit zu stabilisieren? Was waren ihre Motivationsgrundlagen und Wertvorstellungen? Wie gestaltete sich ihr Lebensalltag im Dienst der Staatssicherheit? Was wurde aus ihnen nach der Auflösung des MfS und dem Zusammenbruch der DDR? Wie bewerten sie selbst ihre MfS-Vergangenheit? Dieses Buch gibt, gestützt auf über 70 Interviews, in denen ehemalige hauptamtliche Mitarbeiter der »Stasi« ihre Lebensgeschichten erzählen, die Antworten.
Aktualisiert: 2023-05-14
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Mielkes Männer und Frauen
Obwohl das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) als zentrales Herrschaftsinstrument der DDR seit der »Wende« 1989 im Blickfeld der Öffentlichkeit steht, weiß man auch heute noch sehr wenig über die hauptamtlichen Mitarbeiter dieses Geheimdienstes. Als »Schild und Schwert der Partei« bildeten die 78.000 Berufssoldaten und -offiziere in den MfSKreisdienststellen, Bezirksverwaltungen und der Berliner Zentrale das Rückgrat des SED-Regimes.
Wie kamen »ganz normale Menschen« dazu, in diesen Apparat einzutreten, dort langfristig mitzuarbeiten, sich in die Strukturen einzufügen und diese damit zu stabilisieren? Was waren ihre Motivationsgrundlagen und Wertvorstellungen? Wie gestaltete sich ihr Lebensalltag im Dienst der Staatssicherheit? Was wurde aus ihnen nach der Auflösung des MfS und dem Zusammenbruch der DDR? Wie bewerten sie selbst ihre MfS-Vergangenheit? Dieses Buch gibt, gestützt auf über 70 Interviews, in denen ehemalige hauptamtliche Mitarbeiter der »Stasi« ihre Lebensgeschichten erzählen, die Antworten.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Wer in der DDR "anders dachte", wer frei leben wollte, wurde in den Augen der SED zur Gefahr und kriminalisiert. Gesetzgebung und Justiz wurden zu Werkzeugen der Machthaber. Die Betroffenen waren von einem Netzwerk aus Bespitzelung und Denunziation umgeben.
Im Mittelpunkt des mit zahlreichen Fotos und Dokumenten versehenen Buches stehen Struktur, Methoden und Wirkungsweise des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Es gibt Aufschluss über die Täter auf der einen und die Opfer auf der anderen Seite, und erzählt von den Menschen, die es wagten, Widerstand zu leisten.
Begleitband zur gleichnamigen Wanderausstellung des BStU.
Aktualisiert: 2023-05-09
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Das MfS-Handbuch zur MfS-Bezirksverwaltung Neubrandenburg ergänzt die beiden bisher vorliegenden Strukturdarstellungen zur MfS-Zentrale um eine Darstellung der Organisationsstruktur auf Bezirks- und Kreisebene.
Durch den gleichen formalen Aufbau und eine einheitliche Auszeichnung der Hierarchiestrukturen entsteht ein Gesamtbild der institutionellen Zusammenhänge von der ministeriellen bis hinab zur Ebene der Kreisdienststellen der Staatssicherheit. Dabei nimmt die Darstellung auch die Bezüge in die staatlichen Verwaltungsebenen von Bezirk und Kreis in den Blick.
Das beigegebene Personenverzeichnis und der Diensteinheitenschlüssel machen sie zu einem wichtigen Nachschlagewerk, das exemplarisch für die ehemals 15 Bezirksverwaltungen und die 209 Kreisdienststellen des MfS steht.
Aktualisiert: 2023-04-06
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Das Verzeichnis soll einem breiten Leserkreis die Abkürzungen erschließen, die in den Stasi-Unterlagen in großer Zahl verwendet wurden.
Abkürzungen wurden dann aufgenommen, wenn ein Bezug zum Inhalt und zum politischen, geheimdienstlichen, organisatorischen oder verwaltungstechnischen Charakter der MfS-Tätigkeit gegeben war. Das Verzeichnis ergänzt allgemeine deutschsprachige Abkürzungsverzeichnisse um die MfS-spezifischen Kurzformen und deren Auflösungen.
Im Anhang finden sich darüber hinaus zahlreiche Übersichten, Tabellen und Begriffserklärungen, die bei der Arbeit mit Stasi-Unterlagen hilfreich sind.
Aktualisiert: 2023-01-26
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Eine Geschichte des DDR-Auslandsnachrichtendienstes des Ministeriums für Staatssicherheit, der Hauptverwaltung A (HV A), gibt es bislang nicht. Angesichts weithin vernichteter Akten wird es wohl niemals das Buch über die Geschichte dieser Spionageorganisation geben.
Nun aber liegt erstmals mit der Analyse von Helmut Müller-Enbergs ein konzentrierter Überblick zur Geschichte dieser mythenumwobenen Organisation vor, die zum einen die historische Entwicklung dieser Facette der DDR-Staatssicherheit nüchtern beschreibt und zugleich an Fallstudien exemplarisch die Militärspionage genauer unter die Lupe nimmt.
Es zeigt sich: Die HV A war mehr effizienter und erfolgreicher Dienstleister der Sowjets als Berater der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. Das gilt vor allem bei militärischen Fragen: Aufgrund ihrer zeitweilig ungewöhnlich guten Zugänge zu amtlich geheim gehaltenen Verschlusssachen war die HV A über NATO, Bundesverteidigungsministerium und Bundeswehr teils gut informiert. Zugleich fragt sich, ob das Freiheitsrisiko, das ihre Agenten dafür eingingen, letzthin nicht umsonst war.
Aktualisiert: 2022-08-26
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Mehr als siebzig Jahre nach Gründung und mehr als dreißig Jahre nach Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit scheint alles über den DDR-Geheimdienst gesagt, geschrieben, gedruckt und gesendet. Es gibt keine Geheimnisse mehr. Aber ist den Jüngeren wirklich mehr bekannt als jene Grusel- und Schauergeschichten, die seit 1990 verbreitet werden? Und lassen sich diese Klischees nicht durch sachliche Informationen ersetzen? Verantwortliche Mitarbeiter des MfS kommen der Forderung nach, die in der Öffentlichkeit immer wieder an sie gestellt wird: Sie informieren ausführlich, detailliert und selbstkritisch über ihre Arbeit, über Geschichte, Strukturen, Tätigkeit und Methoden des Ministeriums. Die Autoren haben Fragen von Schülern und Studenten gesammelt und beantworten sie. Mit ihren Auskünften reagieren sie sowohl auf gängige Vorurteile wie auf berechtigte Kritik und gehen auch Fragestellungen nach, die seit 1989 in den Medien immer wieder eine Rolle spielten.
Aktualisiert: 2022-02-24
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Das Vernichtungslager Auschwitz steht für den industriemäßig organisierten Massenmord an den europäischen Juden, eine schwere Hypothek für die beiden deutschen Nachkriegsstaaten. Die DDR-Führung versuchte, allein der Bundesrepublik hierfür die historische Verantwortung zuzuschieben und thematisierte die westdeutschen Versäumnisse bei der Ahndung der Verbrechen bevorzugt in ihrer Propaganda. Die Strafverfolgung im eigenen Land wurde jedoch der Dimension der Verbrechen und den Erwartungen der Überlebenden auch nicht gerecht.
Die Studie betrachtet den Umgang der DDR mit "ihren" Auschwitz-Fällen, insbesondere ihre widersprüchliche Strafverfolgungspraxis. Dabei zeigt sich in der Phase der DDR-Gründung zunächst ein starker Ahndungswille, aber gleichzeitig eine willkürliche und weithin untaugliche Wahrheitsfindung. Drakonische Bestrafungen selbst bei zweifelhafter strafrechtlicher Schuld stehen neben unterlassener Strafverfolgung in tatsächlich schweren Fällen.
Später galt die Ahndung von NS-Verbrechen im eigenen Land als weitgehend erledigt, bei jedem in der DDR entdeckten Täter drohte ein Glaubwürdigkeitsverlust. Folgerichtig wurden entsprechende Informationen von der Staatssicherheit unter Verschluss gehalten. Ließ sich ein Fall nicht verbergen, wie 1966 beim Auschwitz-Arzt Horst Fischer, reagierte man schnell und hart, um den überlegenen Ahndungswillen der DDR zu demonstrieren. Aber in anderen Fällen wurde die Verwicklung von Ostdeutschen in NS-Verbrechen von der Geheimpolizei unter den Teppich gekehrt. So blieben auch Personen, die in den im Vernichtungslager Auschwitz begangenen Völkermord involviert waren, in der DDR ungeschoren.
Aktualisiert: 2022-08-26
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Das Verzeichnis soll einem breiten Leserkreis die Abkürzungen erschließen, die in den Stasi-Unterlagen in großer Zahl verwendet wurden.
Abkürzungen wurden dann aufgenommen, wenn ein Bezug zum Inhalt und zum politischen, geheimdienstlichen, organisatorischen oder verwaltungstechnischen Charakter der MfS-Tätigkeit gegeben war. Das Verzeichnis ergänzt allgemeine deutschsprachige Abkürzungsverzeichnisse um die MfS-spezifischen Kurzformen und deren Auflösungen.
Im Anhang finden sich darüber hinaus zahlreiche Übersichten, Tabellen und Begriffserklärungen, die bei der Arbeit mit Stasi-Unterlagen hilfreich sind.
Aktualisiert: 2022-08-23
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Es war von langer Hand geplant. Schlagartig, konspirativ und vorbeugend sollte es geschehen. Fast 86 000 Bürger der ehemaligen DDR hätte es betroffen. Sie alle waren vom MfS im sogenannten "Vorbeugekomplex" erfasst und im Spannungsfall oder Verteidigungszustand zur Festnahme, Isolierung bzw. verstärkten operativen Kontrolle und Überwachung vorgesehen. In X+24 Stunden sollten geeignete und konspirativ aufgeklärte Objekte mit Stacheldraht und Wachtürmen umgeben und das ganze Land mit Isolierungslagern überzogen werden. Hunderte von MfS-Mitarbeitern bereiteten diese Aktion seit Jahrzehnten vor und arbeiteten die entsprechenden Planungen ständig "tagfertig" auf.
In der vorliegenden Publikation werden anhand von Grundsatzdokumenten die Befehlsstrukturen und Verantwortlichkeiten für den "Vorbeugekomplex" eingehend dargestellt. Im ersten Kapitel sind auch die Kriterien dargelegt, nach denen die MfS-Bürokraten die Erfassung und Aufnahme in den "Vorbeugekomplex" durchführten.
Die im zweiten Kapitel abgedruckten Erfassungsstatistiken vermitteln einen Eindruck vom Ausmaß der Planungen. Sie belegen, wie viele Personen in jeder Kreisdienststelle entsprechend der Direktive 1/67 erfasst waren und in welchen Vorgangsarten die betroffenen Bürger vom Staatssicherheitsdienst bearbeitet wurden. Außerdem wird anhand von Unterlagen verschiedener MfS-Kreisdienststellen der geplante Ablauf der Verhaftungsaktionen geschildert.
Das geplante Lagersystem, von der materiellen Ausstattung der Isolierungslager bis zur vorbereiteten Lagerordnung, wird anschließend im dritten Kapitel dokumentiert und beschrieben.
Die Maßnahmen des Vorbeugekomplexes wurden im Zusammenwirken mit anderen staatlichen Stellen auf der Ebene des Nationalen Verteidigungsrates wie der Bezirkseinsatzleitungen in geheimen Kommandostabsübungen über Jahrzehnte hinweg immer wieder auf ihre Anwendbarkeit überprüft. Ein realistisches Bild dieser Übungen vermitteln die im vierten Kapitel zitierten Unterlagen.
Ein weiteres Kapitel ist der in verschiedenen Medienberichten aufgeworfenen Frage gewidmet, ob das SED-Regime auch die Liquidierung von politischen Gegnern geplant hatte.
Einige wichtige Befehle und Anweisungen aus den September- und Oktobertagen 1989 dokumentieren abschließend, inwieweit es damals zu einer ansatzweisen Realisierung des Vorbeugekomplexes kam.
Aktualisiert: 2022-08-26
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