Vakuumreiniger des Lebendigen. Technikkritische Zukunftsvisionen 1911 – 1914

Vakuumreiniger des Lebendigen. Technikkritische Zukunftsvisionen 1911 – 1914 von Münch,  Detlef
Science Fiction um 1900 war die Literatur des technischen Zeitalters, die oft familisierend eine goldene Zukunft durch neue, ans Wunderbare grenzende Erfindungen und wissenschaftliche Errungenschaften postulierte und damit einhergehend sogar eine moralische Veredelung des Menschen und ein goldenes Zeitalter des Friedens prophezeite. So waren es nur einige wenige Visionäre, die schon vor 100 Jahren technikkritisch die möglichen Schattenseiten einer technisierten Zukunft aufgezeigt haben und vor der Hybris von Technikmissbrauch und Technikgigantomanie mit ihren negativen ökologischen Folgen oder technikpessimistisch sogar vor einer durch den technischen Fortschritt einhergehenden Degeneration und soziale Entfremdung des Menschen gewarnt haben. Ob der Weltuntergang aus der Retorte, eine globale Ölpest, weltweiter Stromausfall, künstliche Veränderung der Atmosphäre, negative Auswirkungen des Flugverkehrs, radioaktiv strahlende Altlasten, die Machtübernahme durch intelligente Maschinen, außer Kontrolle geratene Eisenbahnen und Automobile, Lebensenergie raubende Maschinen, tödliche Androiden, die Automatisierung der Gesellschaft – die technischen Antizipationen von damals sind tatsächlich die Probleme von heute. Schon Fritz Müller-Partenkirchen mahnte 1911, dass „der Riese Technik Fangball mit den Menschen spielt“ und die Maschinen davor stehen, die Macht zu übernehmen: „Die Maschinen der Erde blinkten auf, blinkten sich zu in stillem Verstehen und spannen ein eisernes Netz um die Welt.“ Herbert Frank warnte 1914 vor der Hybris, die gewaltigsten Naturkräfte beherrschen zu wollen, denn: „Einmal wird die vergewaltigte Natur furchtbare Rache nehmen.“ Salomo Friedlaender, Hermann Eßwein und Fritz von Briesen führen hingegen durch neuartige Chemikalien wie „Kathartikon“ und „Radion“ schnell und schmerzlos den Weltuntergang aus der Retorte herbei. Carl Grunerts „Maschine des Theodulos Ernergeios“ frisst buchstäblich die Lebensenergie des Menschen auf, während Oskar Hoffmann 1911 die wohl erste Strahlenkatastrophe in der Literatur beschreibt und der Menschheit eine strahlende Ruine hinterlässt, und bei H. H. Schmitz mutierte Bakterien das Aussterben des Autos verursachen. 1911 Salomo Friedlaender: Der Vakuumreiniger der Lebendigen 1911 Oskar Hoffmann: Dr. Ypsilons Gefrorene Elektrizität 1912 Carl Grunert: Die Maschine des Theodulos Energeios 1912 Hermann Eßwein: Das Bekenntnis des Dr. Webelhorst 1911 Fritz Müller-Partenkirchen: Briketts 1913 Fritz Müller-Partenkirchen: Die Maschine 1913 Fritz Müller-Partenkirchen: Es wird einmal sein … 1913 H. H. Schmitz: Das neue Auto 1913 Fritz von Briesen: Das Ende der Welt 1914 Max Pollaczek: Der Gefangene der neuen Urwelt 1914 Herbert Frank: Die Wunder der geheimnisvollen Insel Nachwort: Von tödlichen Maschinen, dem Weltuntergang aus der Retorte und einer vollautomatisierten Gesellschaft – Technikkritische Science Fiction 1871 - 1914
Aktualisiert: 2022-03-09
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Die außergewöhnliche Reise durch Raum und Zeit von Jules Verne „Im Jahre 2889“ seit 1860

Die außergewöhnliche Reise durch Raum und Zeit von Jules Verne „Im Jahre 2889“ seit 1860 von Münch,  Detlef
Nach mehr als 130 Jahren werden die bisher unbekannten ersten deutschen Übersetzungen 1889 von Jules und Michel Vernes Zukunftsnovelle „Im Jahre 2889“ erstmals wieder veröffentlicht und um 2 frühe deutsche Verne-Persiflagen sowie um weitgehend unbekannte zeitgenössische Kritiken zu seinem Chauvinismus, aber auch den Gründen seiner besonderen Wertschätzung in Deutschland ergänzt. Ausführlich wird die Genese und Editionshistorie dieser in Kooperation mit seinem Sohn Michel entstandenen, einzigen „echten“ Science Fiction Erzählung von Jules Verne (1828 - 1905), die in 3 Versionen von 1889, 1890 und 1910 vorliegt, dokumentiert. „Im Jahre 2889“ wird dabei beginnend 1860/63 mit „Paris im 20. Jahrhundert“ im Kontext mit seinen wenigen frühen technisch-anachronistischen Stadt- und Inselutopien zu Amiens (1875), Hygeia (1879) und Antekirtta (1885) sowie dem utopischen Werk von Albert Robida (1848 - 1926) interpretiert. Erstaunlicher Weise gibt es auch Koinzidenzen zu „Bis zum Nullpunkt des Seins“ (1869/71), „Gegen das Weltgesetz“ (1877) und „Apoikis“ (1882) von Kurd Laßwitz, dem „Vater der deutschen Science Fiction“, der mit Verne kaum etwas gemein hatte, und die eindrucksvoll belegen, wie weit er Verne utopisch bereits 1869 voraus war. Albert Robida als utopisches Konnektiv hat hingegen 1883 visualisiert, was Laßwitz schon 1871 für die Zukunft antizipiert hatte. Denn schon in Kurd Laßwitz´ „Bilder aus der Zukunft“ (1877) oder in Albert Robidas „Le Vingtième Siècle“ (1883) steckt mehr Science Fiction, als im gesamten Werk von Jules Verne, der jedoch am meisten zur Popularisierung des Genres beigetragen hat. Inhalt: Zum Verne´schen Geleit Genese und Editionshistorie von „Im Jahre 2889“ seit 1863 Kurd Laßwitz´ Nullpunkt mit Jules Vernes frühen technisch-anachronistischen Utopien 1863 Paris im 20. Jahrhundert 1875 Eine ideale Stadt 1879 Hygeia 1885 Antekirtta 1889 Im Jahre 2889 Von Dr. Ox zu Laßwitz´ Oxygen Albert Robida – das utopische Konnektiv zu Laßwitz und Verne Primärtexte von und zu Jules Verne 1881 Die Reise in den Kometen 1889 Die Zeitung der Zukunft 1889 Im Jahre 2889 1889 Deutsche Kritik an „Im Jahre 2889“ 1905 Jules Verne und der Radium-Motor 1905 Hermann Löns über Jules Verne
Aktualisiert: 2022-11-07
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