„Philosophieren ist nun einmal […] kein ,standpunktloses Unternehmen‘.“ Dieser Haltung ist Helmut Fahrenbach in seinen Analysen und Wertungen auf dem Weg zwischen den Brennpunkten neuzeitlicher Philosophie sowie in der Kommentierung ihrer inneren Zusammenhänge verpflichtet. Mit dieser Zusammenstellung von eigenen Aufsätzen setzt er den Schlussstein seiner elf Titel umfassenden zwölfbändigen philosophischen Werkausgabe (Talheimer Ausgabe). Er identifiziert Brennpunkte philosophischen Denkens, setzt sie in Beziehung, ordnet sie ein und würdigt sie in kritischer Reflexion. Dabei geht er zurück auf Descartes und Kant, sucht die Verbindungen zu Kierkegaard, Nietzsche, Feuerbach, Marx und Bloch, um daran anschließend die philosophischen Spannungen der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts zwischen Heidegger, Spengler und Bloch abzufragen gegenüber den Aufbrüchen der Zeit nach dem Nationalsozialismus. Die Brennpunkte der Nachkriegszeit verbinden sich mit der Rezeption der Positionen von Löwith, Bultmann, Jaspers, Picht und Plessner. Er stellt Verknüpfungen zu Marcuse, Sartre, Adorno, Horkheimer und Habermas her wie auch zu Walter Schulz und Dieter Henrich.
Die Brennpunkte neuzeitlicher Philosophie lassen Philosophiegeschichte und aktuelle Relevanz politischer Philosophie wie auch existenzialistische Perspektiven in ihren Bedeutungen aufscheinen. Doch begnügt sich der Autor nicht mit bloßer Bezugnahme auf historische Kontroversen. Er entwickelt die in den Brennpunkten angelegten Fragestellungen weiter, um sie zugleich aus den Begründungszusammenhängen seines politisch-philosophisch-anthropologischen Ansatzes jenen Antworten näher zu bringen, die seiner „Philosophie der Zukunft“ entsprechen.
Im Anhang dieser begründeten Anthologie ist der zweite Teil der Dissertation Helmut Fahrenbachs aus dem Jahr 1954/55 wiedergegeben. Darin arbeitet er die dialektischen Bezüge zwischen Philosophie und Theologie am Beispiel von Luthers Hoffnungsverständnis heraus: „Geht es aber gar um den Grenzbereich von Philosophie und Theologie, dann scheinen die Schwierigkeiten unlösbar zu werden, weil die grundsätzliche Gemeinsamkeit des Bodens in Frage steht, und die Differenz der Ebenen offenbar letztlich nicht zu überwinden ist.“
Aktualisiert: 2023-06-30
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„Philosophieren ist nun einmal […] kein ,standpunktloses Unternehmen‘.“ Dieser Haltung ist Helmut Fahrenbach in seinen Analysen und Wertungen auf dem Weg zwischen den Brennpunkten neuzeitlicher Philosophie sowie in der Kommentierung ihrer inneren Zusammenhänge verpflichtet. Mit dieser Zusammenstellung von eigenen Aufsätzen setzt er den Schlussstein seiner elf Titel umfassenden zwölfbändigen philosophischen Werkausgabe (Talheimer Ausgabe). Er identifiziert Brennpunkte philosophischen Denkens, setzt sie in Beziehung, ordnet sie ein und würdigt sie in kritischer Reflexion. Dabei geht er zurück auf Descartes und Kant, sucht die Verbindungen zu Kierkegaard, Nietzsche, Feuerbach, Marx und Bloch, um daran anschließend die philosophischen Spannungen der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts zwischen Heidegger, Spengler und Bloch abzufragen gegenüber den Aufbrüchen der Zeit nach dem Nationalsozialismus. Die Brennpunkte der Nachkriegszeit verbinden sich mit der Rezeption der Positionen von Löwith, Bultmann, Jaspers, Picht und Plessner. Er stellt Verknüpfungen zu Marcuse, Sartre, Adorno, Horkheimer und Habermas her wie auch zu Walter Schulz und Dieter Henrich.
Die Brennpunkte neuzeitlicher Philosophie lassen Philosophiegeschichte und aktuelle Relevanz politischer Philosophie wie auch existenzialistische Perspektiven in ihren Bedeutungen aufscheinen. Doch begnügt sich der Autor nicht mit bloßer Bezugnahme auf historische Kontroversen. Er entwickelt die in den Brennpunkten angelegten Fragestellungen weiter, um sie zugleich aus den Begründungszusammenhängen seines politisch-philosophisch-anthropologischen Ansatzes jenen Antworten näher zu bringen, die seiner „Philosophie der Zukunft“ entsprechen.
Im Anhang dieser begründeten Anthologie ist der zweite Teil der Dissertation Helmut Fahrenbachs aus dem Jahr 1954/55 wiedergegeben. Darin arbeitet er die dialektischen Bezüge zwischen Philosophie und Theologie am Beispiel von Luthers Hoffnungsverständnis heraus: „Geht es aber gar um den Grenzbereich von Philosophie und Theologie, dann scheinen die Schwierigkeiten unlösbar zu werden, weil die grundsätzliche Gemeinsamkeit des Bodens in Frage steht, und die Differenz der Ebenen offenbar letztlich nicht zu überwinden ist.“
Aktualisiert: 2023-06-30
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Die zentrale These des Buches: Wir werden gegenwärtig Zeugen, wie das zentrale Fundament des Zusammenlebens in Deutschland - der „Boden unserer Verfassung“ - langsam ausgehöhlt wird, und zwar nicht mit Absicht, sondern ganz unmerklich durch unsere zunehmend dekadente Art und Weise der Kommunikation.
Ein Phänomen dieser Entwicklung ist, dass viele Menschen nicht mehr sagen, was sie denken – und zwar aus Angst, hinterfragt zu werden. Zum Beispiel Pädagogen: Aus Angst, von Eltern hinterfragt oder verbal angegriffen zu werden, setzen viele Erzieher und Lehrer eigentlich notwendige Grenzen nicht mehr und weichen damit früher selbstverständliche pädagogische Grundsätze auf – mit der Konsequenz, dass sie sich gleichsam vorbeugend selbst hinterfragen und nicht mehr handeln.
Ähnliche Entwicklungen lassen sich bei Führungskräften beobachten: aus Angst, falsche Entscheidungen zu treffen, sichern sich viele Führungskräfte vorher bei Beratern und Juristen ab. Grundsätzlich mag das richtig sein, aber der Anteil von Juristen und Beratern ist während der vergangenen Jahrzehnte in vielen Organisationen so stark angestiegen, dass in der Konsequenz auch hier eine Art „prophylaktischer Selbsthinterfragung“ zu beobachten ist. Entscheidungen werden vielerorts erst dann „kommuniziert“, wenn sie abgesichert wurden.
Diese beiden Beispiele mögen an und für sich noch keine größeren Probleme darstellen. Was geschieht aber, wenn sich die Angst vor der Hinterfragung auch auf andere Lebensbereiche ausdehnt? Etwa, indem die prophylaktische Selbsthinterfragung politischer Akteure dazu führt, dass nur noch mehr oder minder angepasste Dinge gesagt werden, weil von irgendwoher Hinterfragung droht.
Wirkliche Kommunikation bedeutet, den Standpunkt des anderen zumindest verstehen zu wollen, abweichende Sichtweisen zu ertragen und Streit auszuhalten. Was derzeit getan wird, ist vor allem, Menschen mit abweichenden Meinungen zu belehren. Das ist eine höchst naive Strategie, die nichts bewirkt außer dem Gegenteil dessen, was sie bewirken soll.
Das Recht, den Standpunkt anderer zu hinterfragen, ist eigentlich ein unverzichtbares Element der Freiheit, das Schutz verdient. Gegenwärtig wird jedoch zu oft hinterfragt, einfach weil man es kann - etwa um den eigenen Standpunkt durch Belehrungen, Angriffe etc. zu schützen und nicht auf die vermeintlich andere Seite zuzugehen oder bisweilen auch, um schnelle Schlagzeilen zu generieren. Bei den einen führt dies zu „prophylaktischer Zurückhaltung“, indem nur noch Dinge gesagt werden, die mehr oder minder sozial erwünscht sind. Bei den anderen führt es zum Rückzug in ideologische Bunker und damit tendentiell zur Radikalisierung. Das die Menschen Verbindende und unser gemeinsamer „Boden der Verfassung“ werden dadurch brüchig und porös.
Aktualisiert: 2023-06-19
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Aktualisiert: 2023-06-17
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Vom Irren und Wirren großer Philosophen
Dieses wahrlich blitzgescheite Buch berichtet von den mal erhabenen, mal erheiternden Bemühungen der Philosophen, im Alltag Haltung zu bewahren und der eigenen Rede Sinn nicht zu vergessen – und wie sie letzendlich daran scheiterten. Die kleinen, teils skurrilen Begebenheiten im Leben großer Philosophen passen so trefflich ins Bild der jeweiligen Philosophie, dass man vermuten muss, sie könnten erdacht worden sein, um den dazugehörigen Geistesriesen bei merk- und denkwürdiger Laune zu halten. Ein fröhliches Buch voller Esprit, Erzähl- und Sprachkraft.
Aktualisiert: 2023-06-15
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In diesem Band geht es um die Darstellung des Spektrums von Beförderung und / oder Anpassung bis hin zum deutlichen Widerstand, mit dem die Philosophie in Deutschland 1933 auf den Nationalsozialismus reagierte. Die Beiträge in diesem Buch zu Universität, Wissenschaft und Philosophie im Nationalsozialismus, zum Untergang des Neukantianismus im 'Dritten Reich' und zu Oskar Becker, Martin Heidegger, Erich Rothacker, Joachim Ritter und Karl Schlechta einerseits und andererseits zu Hannah Ahrend und Karl Jaspers sowie zum Wiener Kreis - sie stehen für Alternativen, die es gegenüber dem Nationalsozialismus gegeben hat - zeigen, daß das wechselseitige Bestätigungsverhältnis der symbolischen Traditionen, gemeinsame Praktiken und Einstellungen nicht schicksalhaft zu Uniformität geführt haben. Zu unterscheiden und sich zu unterscheiden, war nicht unmöglich. Dies ist zu berücksichtigen, wenn es um das Verstehen dessen geht, was nicht vergessen und verdrängt werden darf. Zur nachträglichen Entschuldigung ist das Verstehen weder aufgerufen noch berufen. Das Verstehen-Können ist auch keine Alternative zu kantischer Kritik. Lehren ziehend, wird man die moralische Norm nicht aufgeben, auf deren Grundlage Hannah Arendt gefordert hat, "daß Menschen auch dann noch Recht von Unrecht zu unterscheiden fähig sind, wenn sie wirklich auf nichts anderes mehr zurückgreifen können als auf das eigene Urteil, das zudem unter solchen Umständen in schreiendem Gegensatz zu dem steht, was sie für die einhellige Meinung ihrer gesamten Umgebung halten müssen". Mit Beiträgen von Volker Böhnigk, Dagmar Borchers, Emmanuel Faye, Hans Friedrich Fulda, Michael Grüttner, Wolfram Hogrebe, Lars Lambrecht, Hans Jörg Sandkühler, Jens Thiel und Gereon Wolters.
Aktualisiert: 2023-06-16
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Aktualisiert: 2023-06-15
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Aktualisiert: 2023-06-15
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In diesem Band geht es um die Darstellung des Spektrums von Beförderung und / oder Anpassung bis hin zum deutlichen Widerstand, mit dem die Philosophie in Deutschland 1933 auf den Nationalsozialismus reagierte.
Die Beiträge in diesem Buch zu Universität, Wissenschaft und Philosophie im Nationalsozialismus, zum Untergang des Neukantianismus im 'Dritten Reich' und zu Oskar Becker, Martin Heidegger, Erich Rothacker, Joachim Ritter und Karl Schlechta einerseits und andererseits zu Hannah Ahrend und Karl Jaspers sowie zum Wiener Kreis - sie stehen für Alternativen, die es gegenüber dem Nationalsozialismus gegeben hat - zeigen, daß das wechselseitige Bestätigungsverhältnis der symbolischen Traditionen, gemeinsame Praktiken und Einstellungen nicht schicksalhaft zu Uniformität geführt haben.
Zu unterscheiden und sich zu unterscheiden, war nicht unmöglich. Dies ist zu berücksichtigen, wenn es um das Verstehen dessen geht, was nicht vergessen und verdrängt werden darf. Zur nachträglichen Entschuldigung ist das Verstehen weder aufgerufen noch berufen. Das Verstehen-Können ist auch keine Alternative zu kantischer Kritik. Lehren ziehend, wird man die moralische Norm nicht aufgeben, auf deren Grundlage Hannah Arendt gefordert hat, "daß Menschen auch dann noch Recht von Unrecht zu unterscheiden fähig sind, wenn sie wirklich auf nichts anderes mehr zurückgreifen können als auf das eigene Urteil, das zudem unter solchen Umständen in schreiendem Gegensatz zu dem steht, was sie für die einhellige Meinung ihrer gesamten Umgebung halten müssen".
Mit Beiträgen von Volker Böhnigk, Dagmar Borchers, Emmanuel Faye, Hans Friedrich Fulda, Michael Grüttner, Wolfram Hogrebe, Lars Lambrecht, Hans Jörg Sandkühler, Jens Thiel und Gereon Wolters.
Aktualisiert: 2023-06-16
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„Philosophieren ist nun einmal […] kein ,standpunktloses Unternehmen‘.“ Dieser Haltung ist Helmut Fahrenbach in seinen Analysen und Wertungen auf dem Weg zwischen den Brennpunkten neuzeitlicher Philosophie sowie in der Kommentierung ihrer inneren Zusammenhänge verpflichtet. Mit dieser Zusammenstellung von eigenen Aufsätzen setzt er den Schlussstein seiner elf Titel umfassenden zwölfbändigen philosophischen Werkausgabe (Talheimer Ausgabe). Er identifiziert Brennpunkte philosophischen Denkens, setzt sie in Beziehung, ordnet sie ein und würdigt sie in kritischer Reflexion. Dabei geht er zurück auf Descartes und Kant, sucht die Verbindungen zu Kierkegaard, Nietzsche, Feuerbach, Marx und Bloch, um daran anschließend die philosophischen Spannungen der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts zwischen Heidegger, Spengler und Bloch abzufragen gegenüber den Aufbrüchen der Zeit nach dem Nationalsozialismus. Die Brennpunkte der Nachkriegszeit verbinden sich mit der Rezeption der Positionen von Löwith, Bultmann, Jaspers, Picht und Plessner. Er stellt Verknüpfungen zu Marcuse, Sartre, Adorno, Horkheimer und Habermas her wie auch zu Walter Schulz und Dieter Henrich.
Die Brennpunkte neuzeitlicher Philosophie lassen Philosophiegeschichte und aktuelle Relevanz politischer Philosophie wie auch existenzialistische Perspektiven in ihren Bedeutungen aufscheinen. Doch begnügt sich der Autor nicht mit bloßer Bezugnahme auf historische Kontroversen. Er entwickelt die in den Brennpunkten angelegten Fragestellungen weiter, um sie zugleich aus den Begründungszusammenhängen seines politisch-philosophisch-anthropologischen Ansatzes jenen Antworten näher zu bringen, die seiner „Philosophie der Zukunft“ entsprechen.
Im Anhang dieser begründeten Anthologie ist der zweite Teil der Dissertation Helmut Fahrenbachs aus dem Jahr 1954/55 wiedergegeben. Darin arbeitet er die dialektischen Bezüge zwischen Philosophie und Theologie am Beispiel von Luthers Hoffnungsverständnis heraus: „Geht es aber gar um den Grenzbereich von Philosophie und Theologie, dann scheinen die Schwierigkeiten unlösbar zu werden, weil die grundsätzliche Gemeinsamkeit des Bodens in Frage steht, und die Differenz der Ebenen offenbar letztlich nicht zu überwinden ist.“
Aktualisiert: 2023-06-15
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In diesem Band geht es um die Darstellung des Spektrums von Beförderung und / oder Anpassung bis hin zum deutlichen Widerstand, mit dem die Philosophie in Deutschland 1933 auf den Nationalsozialismus reagierte. Die Beiträge in diesem Buch zu Universität, Wissenschaft und Philosophie im Nationalsozialismus, zum Untergang des Neukantianismus im 'Dritten Reich' und zu Oskar Becker, Martin Heidegger, Erich Rothacker, Joachim Ritter und Karl Schlechta einerseits und andererseits zu Hannah Ahrend und Karl Jaspers sowie zum Wiener Kreis - sie stehen für Alternativen, die es gegenüber dem Nationalsozialismus gegeben hat - zeigen, daß das wechselseitige Bestätigungsverhältnis der symbolischen Traditionen, gemeinsame Praktiken und Einstellungen nicht schicksalhaft zu Uniformität geführt haben. Zu unterscheiden und sich zu unterscheiden, war nicht unmöglich. Dies ist zu berücksichtigen, wenn es um das Verstehen dessen geht, was nicht vergessen und verdrängt werden darf. Zur nachträglichen Entschuldigung ist das Verstehen weder aufgerufen noch berufen. Das Verstehen-Können ist auch keine Alternative zu kantischer Kritik. Lehren ziehend, wird man die moralische Norm nicht aufgeben, auf deren Grundlage Hannah Arendt gefordert hat, "daß Menschen auch dann noch Recht von Unrecht zu unterscheiden fähig sind, wenn sie wirklich auf nichts anderes mehr zurückgreifen können als auf das eigene Urteil, das zudem unter solchen Umständen in schreiendem Gegensatz zu dem steht, was sie für die einhellige Meinung ihrer gesamten Umgebung halten müssen". Mit Beiträgen von Volker Böhnigk, Dagmar Borchers, Emmanuel Faye, Hans Friedrich Fulda, Michael Grüttner, Wolfram Hogrebe, Lars Lambrecht, Hans Jörg Sandkühler, Jens Thiel und Gereon Wolters.
Aktualisiert: 2023-06-14
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„Philosophieren ist nun einmal […] kein ,standpunktloses Unternehmen‘.“ Dieser Haltung ist Helmut Fahrenbach in seinen Analysen und Wertungen auf dem Weg zwischen den Brennpunkten neuzeitlicher Philosophie sowie in der Kommentierung ihrer inneren Zusammenhänge verpflichtet. Mit dieser Zusammenstellung von eigenen Aufsätzen setzt er den Schlussstein seiner elf Titel umfassenden zwölfbändigen philosophischen Werkausgabe (Talheimer Ausgabe). Er identifiziert Brennpunkte philosophischen Denkens, setzt sie in Beziehung, ordnet sie ein und würdigt sie in kritischer Reflexion. Dabei geht er zurück auf Descartes und Kant, sucht die Verbindungen zu Kierkegaard, Nietzsche, Feuerbach, Marx und Bloch, um daran anschließend die philosophischen Spannungen der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts zwischen Heidegger, Spengler und Bloch abzufragen gegenüber den Aufbrüchen der Zeit nach dem Nationalsozialismus. Die Brennpunkte der Nachkriegszeit verbinden sich mit der Rezeption der Positionen von Löwith, Bultmann, Jaspers, Picht und Plessner. Er stellt Verknüpfungen zu Marcuse, Sartre, Adorno, Horkheimer und Habermas her wie auch zu Walter Schulz und Dieter Henrich.
Die Brennpunkte neuzeitlicher Philosophie lassen Philosophiegeschichte und aktuelle Relevanz politischer Philosophie wie auch existenzialistische Perspektiven in ihren Bedeutungen aufscheinen. Doch begnügt sich der Autor nicht mit bloßer Bezugnahme auf historische Kontroversen. Er entwickelt die in den Brennpunkten angelegten Fragestellungen weiter, um sie zugleich aus den Begründungszusammenhängen seines politisch-philosophisch-anthropologischen Ansatzes jenen Antworten näher zu bringen, die seiner „Philosophie der Zukunft“ entsprechen.
Im Anhang dieser begründeten Anthologie ist der zweite Teil der Dissertation Helmut Fahrenbachs aus dem Jahr 1954/55 wiedergegeben. Darin arbeitet er die dialektischen Bezüge zwischen Philosophie und Theologie am Beispiel von Luthers Hoffnungsverständnis heraus: „Geht es aber gar um den Grenzbereich von Philosophie und Theologie, dann scheinen die Schwierigkeiten unlösbar zu werden, weil die grundsätzliche Gemeinsamkeit des Bodens in Frage steht, und die Differenz der Ebenen offenbar letztlich nicht zu überwinden ist.“
Aktualisiert: 2023-06-08
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„Blochs Philosophie der Zukunft beweist ihre Größe und Aufschlusskraft dadurch, dass sie den weitesten geschichtlichen Horizont mit ihrer Intention auf eine zukunftsorientierte Praxis zu vermitteln sucht, eine Vermittlung, die von einer Ontologie des zukunftsoffenen Noch-Nicht-Seins theoretisch umfasst und vom ‚Prinzip Hoffnung‘ als ‚kognitivem Richtungsakt‘ mit ‚praktischer Zuversicht‘ – wie ich interpretierend hinzufüge – auf die Veränderung zum Besseren geleitet und erhellt wird. Dabei versteht sich diese Philosophie der Zukunft auf der Basis der marxistischen ‚Theorie-Praxis‘, d.h. durch deren Grundlagen und Zielpunkte fundiert, belehrt und ausgerichtet, wie sie andererseits die marxistische Theorie-Praxis-Vermittlung – zum Ärger der Dogmatiker – in die Prospektive einer Grundhoffnung mit konkret-utopischer Antizipation rückt.“ (Helmut Fahrenbach)
Aktualisiert: 2023-06-08
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„Die sachliche Relevanz der Existenzphilosophie für die Ethik zeigt sich vor allem im Hinblick auf den Zusammenhang von philosophischer Anthropologie und Ethik und dessen zentraler Stellung im Rahmen einer erforderlichen ,praktischen Philosophie‘. Der dafür geleistete existenzphilosophische Beitrag kann weder von der gegenwärtigen Anthropologie noch auch von der sprachanalytischen Ethik oder einer marxistischen Philosophie der Praxis einfach ersetzt werden, so sehr diese in manchen Punkten der Existenzphilosophie überlegen sind. Wohl aber bedarf er der methodisch-sachlichen Konfrontation mit diesen Positionen und vor allem der Einarbeitung in einen künftigen Entwurf praktischer Philosophie. Erst und nur in einer solchen systematischen Umsetzung kann die sachliche Relevanz der Aspekte ,existenzphilosophischer Ethik‘ bewährt und erhalten werden.“ (Helmut Fahrenbach)
Aktualisiert: 2023-06-08
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Dieser Doppelband stellt eines der Schlüsselwerke des 91-jährigen Tübinger Philosophen Helmut Fahrenbach dar. Er entwickelt seine Philosophie auf Grundlage der Rezeption der Werke von Jaspers, Plessner, Kierkegaard, Sartre, Bloch, Marcuse und Habermas. Fahrenbachs „Philosophische Anthropologie“ kommt zur richtigen Zeit. Während durch Globalisierung und Digitalisierung das aufgeklärte Menschenbild immer mehr in Frage gestellt wird, verteidigt der Autor die Selbstbestimmung des Einzelnen in solidarisch-gesellschaftlicherer Emanzipation. Fahrenbach bietet Antworten auf aktuelle Fragen nach den Potenzialen der Humanitas. Es geht um die philosophisch-politische Erbschaft der Citoyennes und der Citoyens sowie deren Weiterentwicklung.
„Die Zentrierung der Philosophie auf die anthropologisch-praktische Frage nach dem, was der Mensch sei, d.h. seiner Selbst-Bestimmung nach sein könne und solle, hat durch die Existenzphilosophie (besonders Karl Jaspers und Jean-Paul Sartre), philosophische Anthropologie (besonders Helmuth Plessner) und marxistische Theorie des 20. Jahrhunderts (Sartre, Ernst Bloch, Herbert Marcuse) eine weitgehende Bestätigung erfahren. Das gilt, auch wenn zum Teil neue und andere Begründungen aus der Existenzweise und Lebensform des Menschen – zumal gegen den Dualismus von Natur und Freiheit – gegeben worden sind, und Kants Frage nach der Bestimmung des Menschen (nach Marx, Nietzsche und Sigmund Freud) nicht mehr so problemlos gestellt und teleologisch bzw. moralisch-praktisch beantwortet werden kann, sondern sich weit mehr als eine zugleich notwendige und ‚offene Frage‘ darstellt.
Aber gerade mit Bezug auf diese veränderte Situation erweist sich die fortgeltende Bedeutung von Kants Auffassung, dass sich die höchste Sinnbestimmung des Philosophierens in weltbürgerlicher Absicht in der Frage des Menschen nach sich selbst zusammenfasst. Denn aus der Grundsituation und Bewusstwerdung des Menschen, dass er sein Leben als Aufgabe der Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung zu führen hat, entspringt das philosophische Fragen des Menschen nach sich selbst und den Bedingungen und Sinnmöglichkeiten seiner Existenz.“
(Helmut Fahrenbach)
„Darum bedarf es – auch um der Basis- und Rahmenfunktion der Menschenrechte willen – der Diskussion und Verständigung über weitere anthropologisch-normative Maßstäbe und Zielsetzungen eines ethisch-politisch weltbürgerlichen Denkens und Handelns. Dies ergibt sich zunächst schon aus der nötigen Konkretisierung bzw. Materialisierung der Menschenrechte über politische und soziale Grundrechte und aus den Forderungen der Humanität und des Sozialismus nach Beseitigung von Elend, Unterdrückung und Ausbeutung und der politisch-gesellschaftlichen Ermöglichung eines menschenwürdigen Lebens in möglichster Freiheit, Gleichheit und Solidarität. Das aber erfordert ein für eine humane Weltgesellschaft notwendiges ‚Weltethos‘, dessen allgemein verbindliche Grundwerte, Maßstäbe, Haltungen und Handlungsmaximen kommunikative Vernunft für und in interkulturellen und möglichst globalen Verständigungsprozessen aufzuzeigen und als allgemeingültig anerkennungsfähig einsichtig zu machen hätte.“
(Helmut Fahrenbach)
Aktualisiert: 2023-06-08
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Kommunikative Vernunft ist die der selbstkritisch reflektierten Moderne zugehörige Vernunftform, die den Geltungsmodus und Wahrheitserweis von Erkenntnis- und Gewissheitsansprüchen kognitiv-theoretischer und normativ-praktischer Art weder subjektiven Evidenzen oder apriorischen Gewissheiten noch einer positivistisch oder instrumentell reduzierten Verstandes-Rationalität überantwortet, sondern – zumal in Dissenslagen – der kommunikativ-diskursiven Klärung, Prüfung und möglichen Verifikation im Sinne intersubjektiv allgemeiner Anerkennung bzw. Anerkennungsfähigkeit. Diese Form eines zugleich differenzierenden und verbindenden Vernunftdenkens ist geradezu überlebensnotwendig, angesichts der ebenso unauflöslichen wie konfliktreichen Verflechtungen und Abhängigkeiten in einer „Weltgesellschaft“ und der in ihr elementar notwendigen inter- und transkulturellen Verständigungsprozesse und -diskurse über die globalen Probleme und die strukturellen, normativen und empirischen Voraussetzungen ihrer Lösung.
Kommunikative Vernunft eröffnet die Möglichkeiten hin zu einer solidarischen Praxis. Die Praxis- und Zukunftsthematiken würden im teleologischen Bezugsrahmen „praktischer Philosophie“ das sachliche Zentrum der Gesamtthematik und des substantiellen Erkenntnisinteresses der Philosophie ausmachen. Dabei hätte die „philosophische Anthropologie“ die strukturellen und historischen Bedingungen der Lebensweise und Selbsterfahrung des Menschen zu klären, die „Philosophie der Praxis“ die konkrete Analyse und Kritik der Lebenspraxis (im Lichte ihrer Aufgaben und verhinderten Möglichkeiten) zu leisten und die normativen Probleme einer kommunikativen Praxis solidarischen Handelns zu erörtern, während die Problemstellung der „Philosophie der Zukunft“ über die theoretischen Grundlagenfragen des Zukunftsdenkens hinaus den konkret-utopischen, d.h. geschichts- und praxisbezogenen Entwurf eines besseren, menschenwürdigeren Lebens thematisiert. (Helmut Fahrenbach)
Aktualisiert: 2023-06-08
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„In diesem Buch geht es nicht um eine detaillierte und umfassende Geschichte der politischen Philosophie bzw. der Beziehungen zwischen Philosophie und Politik im 20. Jahrhundert, sondern um die Vergegenwärtigung und Reflexion der Stellung der Philosophie in und zu den politisch-gesellschaftlichen Umbrüchen dieses Jahrhunderts. An solchen Wendepunkten der Geschichte sollte sich am ehesten zeigen, ob und wie die Philosophie dem Anspruch, ihre Zeit in Gedanken zu fassen (Hegel) gerecht geworden ist.
Dieser Blickpunkt ist gerade für das Verhältnis von Philosophie und Politik in Deutschland nötig. Denn der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts sind schon mit dem Ersten Weltkrieg und dann vor allem mit dem Nationalsozialismus und dem Zweiten Weltkrieg die gravierendsten Brüche und verheerendsten Folgen für die Welt zuzuschreiben. Über deren Erfahrungsniederschlag und Reflexion in der jeweils zeitgenössischen Philosophie Rechenschaft zu erwarten, ist m.E. philosophisch und politisch unabweisbar.
In diesem Sinn bilden die folgenden Darlegungen ihrer Motivation und Absicht nach dem Versuch, die Stellung der Philosophie in und zu den politisch gesellschaftlichen Umbruchsphasen des 20. Jahrhunderts Erster Weltkrieg/Weimarer Zeit 1918–1932, Nationalsozialismus/Zweiter Weltkrieg 1933–1945, Zusammenbruch der kommunistischen Systeme 1989/ 90 und die weltpolitische Lage des Sozialismus – zu erklären und zu beurteilen.“ (Helmut Fahrenbach)
Aktualisiert: 2023-06-08
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„Blochs Philosophie der Zukunft beweist ihre Größe und Aufschlusskraft dadurch, dass sie den weitesten geschichtlichen Horizont mit ihrer Intention auf eine zukunftsorientierte Praxis zu vermitteln sucht, eine Vermittlung, die von einer Ontologie des zukunftsoffenen Noch-Nicht-Seins theoretisch umfasst und vom ‚Prinzip Hoffnung‘ als ‚kognitivem Richtungsakt‘ mit ‚praktischer Zuversicht‘ – wie ich interpretierend hinzufüge – auf die Veränderung zum Besseren geleitet und erhellt wird. Dabei versteht sich diese Philosophie der Zukunft auf der Basis der marxistischen ‚Theorie-Praxis‘, d.h. durch deren Grundlagen und Zielpunkte fundiert, belehrt und ausgerichtet, wie sie andererseits die marxistische Theorie-Praxis-Vermittlung – zum Ärger der Dogmatiker – in die Prospektive einer Grundhoffnung mit konkret-utopischer Antizipation rückt.“ (Helmut Fahrenbach)
Aktualisiert: 2023-06-08
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„Philosophieren ist nun einmal […] kein ,standpunktloses Unternehmen‘.“ Dieser Haltung ist Helmut Fahrenbach in seinen Analysen und Wertungen auf dem Weg zwischen den Brennpunkten neuzeitlicher Philosophie sowie in der Kommentierung ihrer inneren Zusammenhänge verpflichtet. Mit dieser Zusammenstellung von eigenen Aufsätzen setzt er den Schlussstein seiner elf Titel umfassenden zwölfbändigen philosophischen Werkausgabe (Talheimer Ausgabe). Er identifiziert Brennpunkte philosophischen Denkens, setzt sie in Beziehung, ordnet sie ein und würdigt sie in kritischer Reflexion. Dabei geht er zurück auf Descartes und Kant, sucht die Verbindungen zu Kierkegaard, Nietzsche, Feuerbach, Marx und Bloch, um daran anschließend die philosophischen Spannungen der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts zwischen Heidegger, Spengler und Bloch abzufragen gegenüber den Aufbrüchen der Zeit nach dem Nationalsozialismus. Die Brennpunkte der Nachkriegszeit verbinden sich mit der Rezeption der Positionen von Löwith, Bultmann, Jaspers, Picht und Plessner. Er stellt Verknüpfungen zu Marcuse, Sartre, Adorno, Horkheimer und Habermas her wie auch zu Walter Schulz und Dieter Henrich.
Die Brennpunkte neuzeitlicher Philosophie lassen Philosophiegeschichte und aktuelle Relevanz politischer Philosophie wie auch existenzialistische Perspektiven in ihren Bedeutungen aufscheinen. Doch begnügt sich der Autor nicht mit bloßer Bezugnahme auf historische Kontroversen. Er entwickelt die in den Brennpunkten angelegten Fragestellungen weiter, um sie zugleich aus den Begründungszusammenhängen seines politisch-philosophisch-anthropologischen Ansatzes jenen Antworten näher zu bringen, die seiner „Philosophie der Zukunft“ entsprechen.
Im Anhang dieser begründeten Anthologie ist der zweite Teil der Dissertation Helmut Fahrenbachs aus dem Jahr 1954/55 wiedergegeben. Darin arbeitet er die dialektischen Bezüge zwischen Philosophie und Theologie am Beispiel von Luthers Hoffnungsverständnis heraus: „Geht es aber gar um den Grenzbereich von Philosophie und Theologie, dann scheinen die Schwierigkeiten unlösbar zu werden, weil die grundsätzliche Gemeinsamkeit des Bodens in Frage steht, und die Differenz der Ebenen offenbar letztlich nicht zu überwinden ist.“
Aktualisiert: 2023-06-08
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