PTPIP51 und seine Interaktionspartner im Ependymom

PTPIP51 und seine Interaktionspartner im Ependymom von Schmidtchen,  Katharina
Das Protein-Tyrosin-Phosphatase-Interagierende-Protein 51 (PTPIP51) ist in vielen Spezies und Geweben nachzuweisen und spielt für eine Vielzahl von Signalwegen eine wichtige Rolle. Ferner ist das Protein an der Genese einiger Tumore wie dem Glioblastom, dem Prostatacarcinom und, wie hier beschrieben, dem Ependymom beteiligt. Des Weiteren ist das Protein in einigen Zelllinien nachweisbar. PTPIP51 ist zumeist an sehr wichtigen und komplexen Vorgängen beteiligt, die in der Regulation der Differenzierung, Proliferation und Apoptose von Tumorgeweben eine Rolle spielen. Die vorliegende Dissertation beschäftigte sich vorrangig damit, ob PTPIP51 an der Tumorgenese des Ependymoms beteiligt ist, und darüber hinaus, wo das Protein regulierend in die am Ependymom beteiligten Signalwege eingreift. Mittels Immunfluoreszenz konnte der Nachweis der Expression von PTPIP51 im Ependymom erbracht werden. Ferner konnte nachgewiesen werden, dass PTPIP51 in für die Tumorgenese des Ependymoms wichtige Signalwege wie den MAPK-, den Notch-, den NFκβ- und den Sonic-Hedgehog-Signalweg eingreift. Die Hauptfunktion des PTPIP51 im Ependymom ist damit die Regulation der Tumorproliferation, Differenzierung und Migration. In der vorliegenden Arbeit wurde ferner der Frage nachgegangen, inwieweit eine Prognoseabschätzung anhand der PTPIP51-Expression in den verschiedenen Tumorstadien möglich ist. Diesbezüglich konnte beobachtet werden, dass in niedrigmalignen Stadien regelrecht aufgebaute Gefäße im Endothel und in der glatten Muskulatur PTPIP51 relativ stark exprimieren und das Protein in den umliegenden Bereichen eher weniger exprimiert wird. Mit Zunahme des Tumorgrades ist eine anatomisch klar gegliederte Wandstruktur der Gefäße oft nicht mehr vorhanden. Die PTPIP51-Expression in Endothelien und der Gefäßwand ist hier deutlich geringer als bei den niedrigmalignen Ependymomen und verlagert sich immer mehr ins Tumorparenchym und in neoangiogene Gefäße. Außerdem kann festgehalten werden, dass aufgrund der Kolokalisation von PTPIP51 und GLI1 dem PTPIP51 eine regulierende Funktion im Sonic-Hedgehog-Signalweg zukommt, wobei im Duolink-PLA allerdings keine Interaktion der beiden Proteine beobachtet werden konnte. Ähnlich verhält es sich mit PTPIP51 und dem Notch-Signalweg. Ab dem Übergang von Stadium II zu III konnte eine Kolokalisation, aber keine Interaktion von PTPIP51 und ERBB2 beobachtet werden. Somit kommt PTPIP51 eine schwach regulierende Funktion im Notch-Signalweg zu. PTPIP51 scheint hier jedoch an der Tumorzellproliferation beteiligt zu sein. Weiterhin ist ein Eingreifen von PTPIP51 in den NFκβ-Signalweg zu beobachten. Ein Interaktionsnachweis zwischen PTPIP51 und NFκβ konnte erbracht werden. PTPIP51 bestimmt somit die Proliferationstendenz eines Ependymoms mit. Das in dieser Arbeit aufgezeichnete regulierende Eingreifen des PTPIP51 in die oben genannten Signalwege könnte Anlass zu weiteren Überlegungen und Studien bieten, um neue Optionen einer medikamentösen Therapie des Ependymoms zu entwickeln. Ein Ansatz hierfür könnte zum Beispiel das Herunterregulieren der untersuchten PTPIP51/NFκß-Interaktion bieten, sodass durch die hieraus resultierende Verstärkung des TNF-alpha eine Hemmung des Tumorwachstums bewirkt werden kann. Die Interaktionen des PTPIP51 mit ERBB2 müssen diesbezüglich ebenfalls in Betracht gezogen werden. Zusammenfassend konnte diese Arbeit trotz der relativ geringen Fallzahlen, die statistische Absicherungen nicht ermöglichen, neue und interessante Aspekte bezüglich des Ausmaßes und der Lokalisation der Expression von PTPIP51 bei Ependymomen unterschiedlichen Grades aufzeigen. Die Untersuchungen der Interaktionen des PTPIP51 mit verschiedenen anderen Proteinen beziehungswiese Markern liefern Hinweise auf deren Beteiligungen bei der Tumorgenese und Tumorproliferation. Weitergehende Explorationen mit größeren Fallzahlen, beispielsweise in Form von Multicenter-Studien, wären hier hilfreich. Zukünftig sollte weiterhin überprüft werden, inwieweit PTPIP51 und seine Interaktionspartner einen möglichen Nutzen in der Ependymomtherapie haben können.
Aktualisiert: 2022-12-23
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