Aktualisiert: 2021-12-21
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Aktualisiert: 2021-12-21
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Bis heute, nachdem sich mehrere Forschergenerationen mit ihm beschäftigt haben, ist Kleist mit dem Stigma der Rätselhaftigkeit belastet. Hier wird versucht, das erzählerische Werk von konkret nachweisbaren Bedingungen biographischer und formalhistorischer Art her zu begreifen. Kleists problematisches reflektiertes Verhältnis zur Sprache wird berücksichtigt, ebenso der Umstand, dass er in einer Zeit wirkte, in der sich tiefgreifende Wandlungen des Erzählens anbahnten. Kleists Erzählungen werden grundsätzlich als Versuch begriffen, eine Innerlichkeit darzustellen, für deren Gestaltung das vorgefundene Gestaltungsmaterial nicht mehr ausreicht. An die Stelle von Innerlichkeit setzt der Autor den Begriff 'Bewusstsein'. Darunter versteht er die gesamte psychische Tätigkeit des Menschen, insbesondere auch die Formen psychischer Prozesse, die dem Menschen durchaus unbewusst sein können.
Aktualisiert: 2023-04-07
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Alkmene, die schönste und innigste Frauengestalt in Kleists Werk, vor deren Sicherheit des innersten Gefühls selbst ein Gott sich beugen musste, soll hier im Zentrum der Betrachtung stehen. Die Arbeit gibt eine genaue Textinterpretation des Dramas. In sechs Kapiteln werden die einzelnen Stationen des Weges von Alkmene herausgearbeitet.
Aktualisiert: 2019-12-19
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Der Autor behandelt «das Emporkommen, Kämpfen und Unterliegen der Berlinisch-Märkischen Romantik vor den Freiheitskriegen», in deren Zentrum während zwei Jahren Heinrich v. Kleist stand. Er verteidigte im Kreise Gleichgesinnter das historische Prinzip gegen den ungeschichtlichen Geist der Revolution und sah «in christlicher Frömmigkeit und christlichem Glauben die Mächte, ohne die kein Heil möglich ist». Die christlich-deutsche Tischgesellschaft vereinigte diese Patrioten; ihr publizistisches Kampforgan waren die «Berliner Abendblätter».
Aktualisiert: 2019-12-19
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Der Verfasser untersucht die bildungsbürgerlichen Emanzipationsvor- stellungen in Kleists frühen Briefen sowie die gesellschaftliche Funktion seiner ästhetischen und philosophischen Schriften. Er fragt bei der Deutung der Dramen, inwieweit sich in ihnen der Gegensatz zwischen Adel und Bürgertum spiegelt und diese kritisiert werden. Untersucht werden die zeitgeschichtlich bedingte Entwicklung von Kleists Vorstellungen zur Verbürgerlichung der Gesellschaft sowie seine Stellungnahme zu den preussischen Reformplänen.
Aktualisiert: 2019-12-19
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Die Arbeit löst einige Kleist-Rätsel. - Zur Würzburger Reise werden neue Quellen aufgezeigt, die sich auch z.T. in Kleists Werk wieder- finden. - Die Umstände der Uraufführung des «Zerbrochenen Krugs» werden einer gründlichen Prüfung unterzogen. Dabei spielen das Faust-Fragment Goethes und der Kupferstich «Faust» von Rembrandt eine entscheidende Rolle. Der Beitrag klärt die Bedeutung des magischen Zeichens in diesem Stich, ist also auch ein Beitrag zur Rembrandt-Forschung. - Die dritte Studie stellt eine «Quelle» zu Kleists Findling vor und klärt die Identität des dort erwähnten Porträts. Sie ist damit ein Beitrag zur Ikonographie des heiligen Aloysius Gonzaga.
Aktualisiert: 2019-12-19
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Kleists implizite Produktionsästhetik verweist in ihrer energetisch-innervativen Dimension bereits auf Nietzsches Physiologie der Kunst. Auf dieser Folie untersucht die Studie die strukturbildende Bedeutung des Kleistschen Augen-Blicks in seiner spezifischen Bild-Funktion. In einer Dialektik von Selbst-Dissoziation und Selbst-Begründung zielt Kleist mit seiner poetologischen Formel der «Erfindung» auf ein ästhetisches Auffinden sinnlich affirmierter Selbst-Bilder: Inszenierung eines gleichsam visuellen Exorzismus gegen den als Selbsthass verinnerlichten bösen Blick von Gesellschaft und Familie.
Aktualisiert: 2019-12-19
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Wohl kaum eine andere Figur der deutschen Literatur erlebte eine derartig wechselhafte Popularität wie Hermann. Der Mythos des deutschen Nationalhelden veranlasste seit dem 16. Jahrhundert zahlreiche Schriftsteller zu Bearbeitungen dieses Stoffes, Hermannsdenkmäler wurden errichtet und im Dritten Reich zählte Kleists zu den meistgespielten Stücken. Doch während die Geschichte des namhaften Cheruskers bis in die 1950er Jahre zum festen Bildungskanon deutscher Schulen gehörte, verschwand sie danach fast vollständig aus der öffentlichen Wahrnehmung. Die Arbeit untersucht und vergleicht drei Adaptionen des Hermann-Stoffes vor dem Hintergrund ihrer Entstehungszeit und beleuchtet dabei die unterschiedlichen Ausgestaltungen des ‘Helden aller Deutschen’.
Aktualisiert: 2023-04-06
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Die Arbeit untersucht - allgemein/theoretisch und konkret/textbezogen zugleich - eine wichtige Komponente von Erzähltexten: die narrative Struktur. Die Sekundärliteratur zu Kleists Erzählung wird daraufhin untersucht, wie sie die Personalkonstellationen des Textes konstituiert und bewertet. Anschliessend wird ein narratives Kategoriensystem eingeführt, das Cl. Bremonds bekanntes Modell mit Hilfe sozialwissenschaftlicher Aspekte modifiziert. Mittels eines Analyseverfahrens, das den konkreten Text nicht auf seine narrativ signifikanten Diskurselemente reduziert, sondern seine gesamte semantische Information auflistet, wird zum Schluss die narrative Struktur des Findling skizziert.
Aktualisiert: 2019-12-19
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Die Interpretation von und legt die Diskussion über die Gabe in beiden Texten frei. Das zeigt sich z.B. an der Gebärdensprache, an den Zeichen der Hingabe, an Formen und Symbolen des Gebens und Nehmens, am Gelingen und Scheitern der dialogischen Versuche, an der Nähe von Rhetorik und Gewalt. Sie erhellen die Ambivalenzen in beiden Dramen auf überraschende Weise. Damit erweist sich der Aspekt der Gabe als lohnend für das Kleist-Verständnis und die Kleist-Forschung. Darüber hinaus verspricht er einen Gewinn für die in der Literaturwissenschaft geführte aktuelle Diskussion über eine Ethik der Gabe und Präzisierungen zur zentralen Frage: Kann man geben, ohne eine Gegengabe zu erwarten?
Aktualisiert: 2023-04-11
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Diese wissenschaftliche Untersuchung befasst sich mit dem Leben und Werk dreier berühmter Persönlichkeiten mit dem Buchstaben «K»: Dem ehrgeizigen, aus dürftigen Verhältnissen stammenden Philosophen Immanuel Kant (1724-1804), dem ruhm- und ehrsüchtigen, aus besten Verhältnissen stammenden Dichter Heinrich von Kleist (1777-1811) und dem «Verdichter» (enigmatische Prosa), dem advokatorisch-sophistischen Franz Kafka (Solipist, 1883-1924), der weitgehend in einem gutbürgerlichen Umfeld leben konnte. In der Arbeit werden in erster Linie die kantischen Als-Ob-Wendungen, bei Kants kritischem Idealismus als Hilfkonstruktion für den fehlenden Gottesnachweis benutzt, die sowohl bei Kleist als auch bei Kafka nachgewiesen werden. Diese Als-Ob-Setzung entspricht einer . Es geht aber auch um die sogenannte «Kantkrise» Kleists von 1801 und um das Verhältnis von Kleist und Kafka zu ihrer Arbeit, die sie entgegen der kantischen Lehre der ( und dem als reine Passion betreiben. Die drei so unterschiedlichen Protagonisten werden zum einen im Bezug auf ihre Lebensleistung, die gebrachten Opfer für ihr Lebensziel aber auch ihre (nicht immer) erreichte persönliche Unabhängigkeit verglichen, zum anderen aber wird bei Kleist und Kafka der Einsatz der Marionette untersucht, bei Kafka erstmals nachgewiesen.
Aktualisiert: 2023-04-15
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Frau Wickerts Arbeit untersucht das Thema Heros und heroisches Zeitalter in seiner Bedeutung für die gesellschaftspolitische Ein- stellung Kleists, die sich der üblichen regressiven oder progressiven Etiquettierung entzieht und sich als politisch weltfremd erweist. Sie ist, wie gezeigt wird, am Ideal absoluter Freiheit bei absoluter Bindung orientiert, ein Ideal, das von Kleist als «Natur» qua heroische Zeit vergöttert und vor allem in den Dramen als kritisch-utopisches Gegenbild zur eigenen Zeit dargestellt wird. Entwicklung und Abwandlung dieses Themas werden in den entsprechenden Dramen interpretiert. Auch der sozial-politische Unterschied zu den die Ständestruktur des Mittelalters idealisierenden Romantikern wird deutlich gemacht. Mit diesen Ergebnissen bietet Dr. Wickerts Arbeit einen wichtigen neuen Beitrag zum Verständnis Kleists.
Aktualisiert: 2019-12-19
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Der in Kleists Marionettentheater-Aufsatz formulierte Konflikt zwischen Gefühl und Verstand wird in der vorliegenden Arbeit im Hinblick auf die Gestaltung seiner Frauenfiguren untersucht. Dieser Konflikt konkretisiert sich in dem Widerspruch zwischen persönlicher Liebesbindung und gesellschaftlichen Normen, die die Erfüllung dieser Liebe zu verhindern trachten. Der Verfasser weist in seiner Unter- suchung die in der Kleistforschung vorherrschende Auffassung einer individuellen Lösung dieses psychischen Konfliktes allein durch die Verabsolutierung des innersten Gefühls zurück. In seinen der Methode der Textimmanenz und dem Parallelstellenverfahren ver- pflichteten Interpretationen kommt er vielmehr zu dem Ergebnis, dass gerade die Vermittlung zwischen Gefühl und Verstand, also auch die zwischen Individuum und Gesellschaft, zur Lösung des Konfliktes führt. Wo diese Vermittlung von den Protagonisten, wie in der Penthesilea, nicht geleistet wird, ist nur ein tragischer Ausgang möglich. Den Prozesscharakter dieser Vermittlung nachweisend, belegt der Verfasser, dass im Falle der Marquise von einer Vergewaltigung, im Falle Alkmenes von einer Täuschung durch Jupiter nicht die Rede sein kann.
Aktualisiert: 2019-12-19
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Frauen als Festungen, Familien als Eichenpflanzungen, Liebesspiele als Kriegsstrategien - das Werk Heinrich von Kleists lebt von raumsemantischen Signalen, die bislang noch wenig Beachtung gefunden haben. Die vorliegende Untersuchung weist nach, dass Kleists scheinbar disparatem Werk unter dem Aspekt der Raum- und Körperdarstellung einheitliche Muster zugrundeliegen: Gesellschaftliche Ordnungssysteme erzwingen den Rückzug des Individuums in lebensbedrohliche Innenbezirke. An die Stelle von territorialen Beglaubigungen, wie sie noch der Adel zur Verfügung hat, tritt daher für das bürgerliche Subjekt in Kleists Werk der Zeitfaktor - Traditionsbezüge einerseits und Verewigungsvorstellungen andererseits müssen den gesellschaftlichen Lebensraum ersetzen. Kleist aber feiert den Verlust als Sieg...
Aktualisiert: 2019-12-19
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Heinrich von Kleist stellt hinsichtlich des Themas «Dichtung und Gesellschaft» ein absolutes Rätsel dar. Die existentialistische Deutung entdeckt die Attraktivität und Aktualität des Dichters. Aber Kleist blieb ein «Dichter ohne Gesellschaft». Dagegen steht die Forschungsrichtung, die Kleist in seiner Zeit verstehen möchte: er sei ein engagierter Dichter, der höchst ironisch die zeitgenössischen Fragen thematisiert habe. Diese Studie versucht, anhand seiner Erzählungen die beiden Deutungen zu überprüfen. Hinterfragt werden die verschiedenen Formen der zwischenmenschlichen Beziehungen im Spannungsverhältnis zwischen dem geschichtlichen Hintergrund der fiktiven Welt und Kleists eigener Zeit.
Aktualisiert: 2019-12-19
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Ausgehend von Geschlechtertypologien in den frühen Dramen Goethes und Schillers wird die Verschiebung je spezifischer Frauenbilder zu weiblichen Erlösermythen in den Dramen mit einem geschichtsphilosophischen Subtext dargestellt («Iphigenie», «Die natürliche Tochter», «Pandora», «Die Jungfrau von Orleans», «Die Braut von Messina»). Kleist operiert mit vergleichbaren Geschlechtertypologien in den Komödien; in «Penthesilea» demonstriert er mit dem weiblichen Erlösermythos das geschichtliche Telos.
Aktualisiert: 2019-05-28
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Die Grundzüge des Kleistischen Denkens, Kleists moralphilosophischer Standpunkt, den er unabdingbar mit seiner Existenz verknüpft sieht und als Recht auf und Pflicht zur Individualität lebt, erweisen sich als unverwechselbare individuelle Aufarbeitung seiner historischen und sozialen Situation. Die Abstraktheit dieser philosophischen Lebensmaxime ebenso wie deren Widerspruch - das Bedürfnis nach einem moralischen Gesetz, das freigewählte Unterwerfung ermöglicht - eröffnen einen vorurteilsfreien Zugang zum Werk des Dichters, der dies als ästhetische Gestaltung seiner Lebensproblematik nachweist.
Aktualisiert: 2019-12-19
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Das Anliegen dieser Untersuchung ist zu zeigen, dass die in der Forschung zunehmend begegnende Forderung nach einer vorurteilsfreien neuen Lektüre der Prosa Kleists auch in bezug auf dessen Dramen ausgesprochen werden kann. Den Ausgangspunkt liefert die bislang zumeist bagatellisierte Brüchigkeit der dramatischen Handlungsführung, von der sich bei genauem Betrachten herausstellt, dass sie auf eine hintergründige Bilderwelt verweist. Bei der Herausarbeitung und Erörterung dieser Ebene allusiver Bildlichkeit taucht dann die Frage nach dem in den Dramen exponierten Verhältnis Kleists zur Religion, zu zeitgenössischen Literaturerscheinungen (darunter dem «Heinrich von Ofterdingen») und Literaturtheorien auf.
Aktualisiert: 2019-12-19
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